SG Stutensee/Weingarten entschied den Derby-Krimi knapp für sich

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Badenliga:    SG Stutensee/Weingarten   :    TG Eggenstein          26:25      (15:13)

 

„Für uns Trainer war dieses Derby eine Berg- und Talfahrt,“ äußerte sich der Chefcoach der Spielgemeinschaft Stutensee/Weingarten nach der Begegnung zwischen seinen Schützlingen und dem Team der TG Eggenstein. Aber genauso mussten sich die Anhänger aus beiden Lagern in der gut gefüllten Sporthalle von Blankenloch gefühlt haben. In einer kampfbetonten Partie behielt der Tabellenzweite der Badenliga knapp mit 26:25 am Ende die Nase vorne. Die Gäste hatten es in der Hand sich mit dem letzten Angriff noch ein verdientes Unentschieden zu sichern, scheiterten aber in letzter Sekunde an Torhüter Bastian Boudgoust. Während die Gastgeber sich als „Derbysieger“ feierten, trauerten die Gäste den vergebenen Chancen nach.

Die Abwehrreihen hatten im Derby viel Arbeit (Foto: cls)

Nach den letzten Ergebnissen der vergangenen Spieltage war für viele Experten, die dem Derby beiwohnten, der Tabellenzweite Favorit in dieser Auseinandersetzung und dementsprechend selbstbewusst starteten die Schützlinge von Trainer Steffen Bechtler. In den ersten fünf Minuten zogen die Hausherren auf 4:1 davon und ließen mit einer aggressiven Deckung dem Kontrahenten kaum eine Chance. Im folgenden Abschnitt schlichen sich aber die ersten Fehler ein, die von den „Crows“ eiskalt ausgenutzt wurden. Linksaußen Daniel Kirsch erzielte mit seinem Treffer zum 4:3 wieder den Anschluss. Angeführt von Spielmacher Marvin Morlock legte die Heimmannschaft abermals drei Tore vor. Für Trainer Bechtler und seine Sieben begann dann die Talfahrt. Die Gäste zogen nicht nur gleich, sondern sie erarbeiteten sich bis zur 19: Minute eine 9:10 Führung. Selbst eine Auszeit der SG und ein Wechsel auf der Torhüterposition konnte den Lauf der Eggensteiner nicht bremsen. Nach einer hervorragenden Parade von Torhüter Sven Bastian markierte Marcus Schmid die 9:12 Führung für seine Farben. Danach begann für Trainer Marc Sautter die Talfahrt. Seine Jungs produzierten eine Reihe von individuellen Fehlern und die Hausherren schlugen daraus Kapital. Sie entfernten sich bis zum Pausenpfiff auf 15:13.

In der zweiten Hälfte überwiegt der Kampf (Foto: cls)

Nach dem Wechsel erwischten TG-Spielmacher Gerrit Kirsch und seine Kameraden den besseren Start und glichen mit zwei Angriffen aus zum 15:15. Aber damit hatten Grünhemden zunächst das Pulver verschossen. Die Hausherren trugen aus einer aggressiven Deckung mit einem sicheren Boudgoust im Gehäuse schnelle Angriffe nach vorne und enteilten bis zur 42. Minute auf 20:16. Die Bechtler Sieben schien endlich in der Erfolgsspur angekommen zu sein. Doch das Hoch hielt nicht lange an, dann ging es wieder bergab. Es folgten die nächsten Fehler und die Crows sahen die Möglichkeit ihrerseits wieder Richtung Berg klettern zu können. Die Spielgemeinschaft schaffte es aber, den Gegner vorläufig auf Distanz zu halten. Näher als zwei Tore ließen die Gastgeber den Kontrahenten nicht aufrücken, dann gaben sie wieder die richtige Antwort. Beim Stand von 25:22 für die SG wechselte Trainer Sautter Torhüter Fabian Bolz ein und setzte auf eine Steigerung in der Schlussphase. Die „Crows“ kämpften trotz Rückstand unverdrossen weiter und zwangen die Gastgeber immer wieder zu Fehlern. Zusätzlich scheiterten die SGler mit sehr guten Chancen an Torhüter Bolz und hatten zweieinhalb Minuten vor dem Ende ihren Kredit vollkommen aufgebraucht. Mit dem Spielstand von 25:25 ging es in die Schlussphase. Das Handballspiel wurde zum Vorabendkrimi. Spielmacher Morlock erarbeitete sich die Möglichkeit zum Held der Partie zu werden, aber Fabian Bolz verhinderte dies. Noch hatten beide Teams die Chance als erster auf dem Gipfel anzukommen, aber

Markus Winter steuerte vier Treffer bei (Foto: cls)

zum Versuch der Gäste sagte Boudgoust nein und vereitelte den Wurf von Kreisläufer Julius Müller. Daraus entwickelte sich ein Gegenstoß des Tabellenzweiten, den Neuzugang Sören Albat zur 26:25 Führung in die Maschen jagte. Noch waren aber 104 Sekunden auf der Uhr zu sehen und beide Seiten hatten noch genug Zeit. Diese letzte Phase wurde aber in erster Linie von Boudgoust und Bolz geprägt. Die Nummer eins der SG verhinderte zunächst den Ausgleich durch Daniel Barth und dann stand Bolz goldrichtig gegen Markus Winter. Trainer Sautter nahm fünfzehn Sekunden vor dem Ende eine Auszeit und besprach mit seinen Jungs die Strategie. Trainer Bechtler nutzte die Minute mit seiner Sieben die Taktik zu entwerfen, wie man den Sieg nach Hause bringen konnte. Die Crows versuchten alles, scheiterten aber in letzter Sekunde mit ihrem Versuch. Die Spielgemeinschaft durfte den knappen Derbysieg über den Rivalen aus der Hardt feiern.

Trainer Steffen Bechtler brauchte einige Zeit, bis er zu der Partie Stellung nehmen konnte: „Wie ich schon sagte, war es für mich eine reine Berg- und Talfahrt. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Dann haben wir den Gegner durch unsere Fehler wieder stark gemacht. So ging es dann weiter, eben ein typisches Derby, das auch sehr emotional war. In der zweiten Hälfte war es dann mehr Kampf und sicher nicht mehr sehr schön anzusehen.“

 

Trainer Marc Sautter war trotz der Niederlage stolz auf sein Team: „Man verliert ein Spiel nicht mit dem letzten Wurf, sondern man hat sechzig Minuten dafür Zeit. Wir hatten immer wieder Phasen die gut waren, aber dann auch wieder wo Fehler gemacht wurden. So hatten wir nach der Halbzeit im Angriff plötzlich den Faden verloren. Ich habe riesen Respekt vor meiner Mannschaft, die in diesem Jahr von Verletzungen gebeutelt ist und sich trotzdem reinkniet und immer weiterkämpft. Ich hoffe, dass sie irgendwann dafür belohnt wird.“

 

 

 

Für die SG spielten:  Sascha Helfenbein, Bastian Boudgoust  –  Sören Albat (3), Max Waltert (2), Vedran Dozic (1), Max Weikum (3), Andre Ockert (4), Philipp Gramm, Justus Bieberstein (3), Kevin Senn, Jens Lengert, Marvin Morlock (3/1), Felix Mügendt (3)

 

Für die TG spielten:  Sven Bastian, Fabian Bolz  –  Marcu Schmid (3), Daniel Kirsch (7/3), David Zimmermann (1), Yannick Müller (3), Julius Müller (3), Gerrit Kirsch (1), Christian Wolters, Daniel Barth (5), André Leippi (1), Jacob Hesselschwerdt, Florian Polich (1)

 

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