Direkt verwandelter Freiwurf brachte Entscheidung – HSG St. Leon/Reilingen unterliegt im Spitzenspiel

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HSG St. Leon/Reilingen
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HSG St. Leon/Reilingen – HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim 28:29

„Wenn die Mannschaft ihre Fehler minimiert und ihre Leistung abruft, können wir jeden Gegner schlagen“, so die Worte von HSG-Trainer Feldmann vor dem Spiel. Leider war vor allem in der ersten Hälfte die Fehlerquote im Defensivbereich sehr hoch, was die Gäste konsequent ausnutzten. Überhaupt zeigten sich die Taubertaler als sehr kompakte und harmonische Truppe. Auf ihr schnörkelloses, aber sehr effektives Angriffsspiel fanden die Gastgeber über weite Strecken des Spiels keinen echten Zugriff. Zu passiv agierte der Defensivverbund und ließ über lange Zeit die nötige Aggressivität vermissen. Während die Gäste eine sehr stabile 6:0 Abwehrformation aufboten, fehlten bei der HSG oftmals die Abstimmung und die nötige Konzentration. In der Offensive kam diesmal das spielerische Element nicht sehr effizient zum Tragen. Häufig wurde zu überhastet abgeschlossen oder es mangelte ein wenig die Cleverness, den gegnerischen Torwart zu überwinden. Allerdings hatte die HSG auch sehr viel Pech in den entscheidenden Phasen, als Pfosten oder Latte den Ausgleich oder die Führung verhinderten. Die Gäste trugen ihre Angriffe sehr überlegt und diszipliniert vor, warteten auf ihre Chance und nutzten diese auch überwiegend aus. Auch bei der Chancenverwertung lag einiges im Argen bei den Gastgebern, die wiederum zahlreiche Einwurfmöglichkeiten vergaben. Ein Manko zeigte sich beim Überzahlspiel, das die Gastgeber nur einmal zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Am Ende reichten fünf, sechs starke Minuten nicht, um das Spiel noch zugunsten der Gastgeber zu entscheiden. Bezeichnend für die unkonzentrierte Defensive der HSG war, dass ein direkt verwandelter Freiwurf durch eine löchrig postierte HSG-Abwehr den glücklichen, letztlich nicht ganz unverdienten Sieg der Gäste brachte.

Beide Mannschaften begannen mit einer 6:0 Abwehrformation. Während aber die Gäste ihren Defensivverbund recht schnell sehr gut organisierten, fanden die Gastgeber während der gesamten ersten dreißig Minuten keine richtige Einstellung. Vor allem der druckvoll agierende Rückraum der Taubertaler war sehr effektiv und brachte die nachlässig wirkende Abwehr der HSG ein ums andere Mal in Verlegenheit. Die 1:0 Führung der HSG egalisierten die Gäste postwendend und sie zogen schnell auf 2:6 davon. Eine Umstellung auf eine 5:1 Abwehr brachte vorübergehend mehr Stabilität und die Gäste etwas aus dem Konzept. Da auch in der Offensive nun mit mehr Überlegung und mehr Struktur agiert wurde sowie auch die spielerischen Elemente zum Tragen kamen, gelang den Gastgebern der 6:6 Ausgleich. Während die Abwehr der HSG weiterhin zu nachlässig agierte, operierte die HSG in der Offensive in der Folgezeit recht druckvoll und nutzte auch ihre Chancen. Die HSG legte stets einen Treffer vor, doch die Gäste kamen prompt durch ihre wohl durchdachte Offensive gegen eine zu passive HSG-Abwehr zum Ausgleich, was sich bis zum 13:13 dokumentierte. Dann schlichen sich auch in das Angriffsspiel der HSG Unkonzentriertheiten ein, unnötige Ballverluste und überhastete Torwürfe. Die Taubertaler hingegen blieben weiter konzentriert, nutzten diese Schwächen konsequent aus und gingen bis der Halbzeit mit 14:17 in Führung.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den zahlreichen Zuschauern lange Zeit dasselbe Bild. Zwar stellte die HSG nun auf eine offensive 4:2 Abwehr um, doch die Gäste fanden immer wieder Lücken in der nicht immer lauf- und einsatzbereiten HSG-Abwehr, die oftmals zu passiv und mit zu wenig Aggressivität agierte. Die Gäste blieben konsequent am Drücker und hielten ihre Führung. Auch die Offensive der HSG wirkte phasenweise zu unkonzentriert und einzig der dynamische A. Rausch hielt seine Farben mit 4 blitzsauberen Toren auf Schlagdistanz. Beim 21:23 keimte erste Hoffnung auf. Doch unkonzentrierte Torwürfe und nachlässige Abwehraktionen brachten den Gästen wieder eine 21:25 Führung. Da die Taubertaler immer wieder die Lücken in der offenen HSG konsequent nutzten, schien die Partie beim 24:27 gelaufen zu sein. Doch die HSG zeigte in der Schlussphase nochmals ihren kämpferischen Einsatz und ihre spielerischen Qualitäten. Zwei klug herausgespielte Tore und ein sicher verwandelter 7-m-Strafwurf brachten den vielumjubelten und kaum noch für möglich gehaltenen 28:28 Ausgleich. Nach Ballverlust der Gäste hatte die HSG bei noch 70 Sekunden verbleibender Spielzeit die Möglichkeit zur Führung. Doch ein technischer Fehler brachte die Gäste wieder in Ballbesitz. Die restliche Spielzeit verhinderte die aufopferungsvoll kämpfende HSG bis kurz vor dem Schlusspfiff einen Gegentreffer und man hatte sich schon auf ein Unentschieden eingestellt. Der letzte Angriff der Gäste wurde Sekunden vor Spielschluss mit einem Foul unterbunden. Der direkt ausgeführte Freiwurf gegen eine löchrig postierte Abwehr der HSG brachte dann den entscheidenden 28:29 Siegtreffer für die Gäste, die nicht ganz unverdient beide Punkte entführten.

Trainer S. Schneider (Ditt./TBB): Wir zeigten ein sehr ordentliches Spiel. Mit einem Unentschieden wäre ich auch zufrieden gewesen. Der Sieg war verdient, weil wir die ganze Zeit in Führung waren.

Co-Trainer C. Lansche (HSG): Unsere Abwehr hat den Kampf nicht angenommen. Die Einstellung fehlte.

Torschützen: Rausch 7, Decker 6 (4), Bujdos 4, Brenzinger 3, Becker 2, Manke 1, Huber 1, Eichstätter P. 1, Eichstätter C. 1, Lansche 1 und Manke 1.