Badenliga: Wichtiger 30:27-Heimsieg gegen den TSV Birkenau

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HSV Hockenheim

HSV behält in hektischer Endphase kühlen Kopf

Erholt von der 19:24-Niederlage beim TV Hardheim präsentierte sich der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga beim Kerwespiel gegen den alten Rivalen TSV Birkenau. In der nur schwach besuchten Jahnhalle siegten die Mannen von Trainer Haris Halilovic verdient mit 30:27 (16:13)-Toren und haben sich erst einmal in der Spitzengruppe festgesetzt. Die ganz große Freude wollte bei den Rennstädtern ob dieses dritten Saisonerfolgs aber nicht aufkommen, denn Spielmacher Dymal Kernaja sah genau eine Sekunde vor Spielende die rote Karte, als er regelwidrig einen Birkenauer Angriff stoppte und deshalb fürs Spitzenspiel am kommenden Freitag in der Rudolf-Harbig-Halle gegen den TSV Amicitia Viernheim gesperrt sein wird. „Eine völlig überflüssige Aktion bei diesem Spielstand“, ärgerte sich zu Recht Coach Halilovic, der Kernaja aber auch attestierte: „Da fehlt dem Jungen halt noch Routine und Erfahrung…“ Zuvor hatten sich bereits die Birkenauer durch eine rote Karte gegen Lars Heckmann dezimiert.

Beide Rivalen hatten riesige personelle Probleme. Der HSV musste ganz auf Sergiu Dumitru verzichten, Pascal Freiseis hat seine Beinverletzung noch nicht auskuriert und Felix Gubernatis kann wegen einer Schulterblessur nicht werfen. Gut, dass Abwehrspezialist Mark Zorn wenige Stunden vor Spielbeginn aus seinem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt war und auch Alexander Volz und Youngster Sebastian Kauther zur Verfügung standen. Bei den Südhessen musste Angreifer Gerrit Fey pausieren. Rudolf Varak und Stefan Dietrich gingen angeschlagen ins Spiel.

Dass beide Teams improvisieren mussten, merkte man ihnen aber zumindest in der Anfangsphase nicht an. Mit viel Elan wurden die Angriffe nach vorn getragen und es dauerte bis zur 13. Minute, bis sich nach dem 6:6 der favorisierte HSV absetzen konnte. Linksaußen Mirko Hess präsentierte sich in großer Spielfreude, markierte die Treffer Nummer sieben bis neun und beim 9:6 hatte Hockenheim das Spiel im Griff. In dieser Phase wirkte auch die HSV-Defensive vor Keeper David Rojban sicherer. Es spielte der HSV, den die Zuschauer sehen wollen. Hinzu kam, dass Philippe Schinke sein bestes Saison ablieferte, nicht nur in der Abwehr felsenfest stand, er erzielte vier Tore selbst und lieferte neun Vorbereitungen – meist zum achtfachen Schützen Hess.

In der zweiten Hälfte baute der HSV seinen Vorsprung bis zur 42. Minute bis zum 23:17 aus. Das Spiel schien entschieden, doch die Birkenauer stecken nicht auf. Hockenheim hatte gerade drei Großchancen ausgelassen, da verkürzte der Gast auf 25:23. Mark Zorn nach einer tollen Aktion am Kreis und Hess stellten aber innerhalb von 35 Sekunden auf 27:23 – jetzt war bis zum Schlusspfiff wieder Sicherheit im Hockenheimer Spiel.

„Wir improvisieren von Woche zu Woche neu. Allmählich können wir das. Ich muss mein Team ob des großen körperlichen Einsatzes loben. Alle sind bis an die Schmerzgrenze gegangen. Sonderlob für Philippe und Mirko. Denen ist heute so richtig viel gelungen. Meine Warnungen vor dem angeschlagenen Gegner waren berechtigt. Birkenau ist mit nur einem Punkt kein Abstiegskandidat. Die werden ihren Weg noch gehen“, so urteilte Haris Halilovic nach dem Treffen. Sein Gegenüber Gabriel Schmiedt attestierte seiner Mannschaft „ein deutlich besseres Spiel als in den drei Partien zuvor, aber wir haben den Knoten noch nicht platzen lassen. Dass es in Hockenheim schwer werden wird, war uns aber klar…“ Derweil blickte HSV-Betreuer Hubert Renz schon auf den Hit gegen die Viernheimer: „Nach deren Niederlage gegen den TSV Rot freuen wir uns am Freitag auf dieses Spitzenspiel.“

HSV: Rojban, Lang; Freiseis (4), Müller (4), Wolf (4), F. Gubenatis, Hess (8), Volz, Kauther, Zorn (3), Schinke (4), Kernaja (3/2).
Quelle: HSV Hockenheim