Starker Aufsteiger zwang den Deutschen Meister zu harter Arbeit

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DKB HBL:  Rhein-Neckar Löwen    :    GWD Minden       26:20   (9:11)

Das Jahr 2017 ist nun schon im dritten Monat und die Rhein-Neckar Löwen haben bis zum Samstag noch kein einziges Heimspiel in der DKB Handball-Bundesliga bestreiten dürfen. Die Partie vom 23. Spieltag bescherte dem Deutschen Meister den Aufsteiger GWD Minden und brachte nach harter Arbeit letztendlich noch den erhofften Sieg. Mit dem 26:20 Erfolg rückten die Badener wieder auf den dritten Tabellenplatz vor. Mit zwei Begegnungen im Rückstand weisen die Löwen weiterhin drei Minuspunkte weniger auf als der Rivale THW Kiel, liegen aber ebenso drei Punkte hinter  der SG Flensburg/Handewitt.

Zu m Auftakt der Partie sahen die 7 915 Zuschauer einen Verlauf, der den Schluss zuließ, dass sich die Löwen den Frust der letzten Niederlagen vom Hals spielen wollten. Sie lagen schnell mit 3:0 in Front ehe plötzlich der Wurm drin war. Zwar konnten die Schützlinge von Trainer Nikolaj Jacobsen in der Abwehr noch einigermaßen überzeugen, vergaben aber im Angriff Chance über Chance. Der Aufsteiger arbeitete sich Tor um Tor heran und kam zum Ausgleich beim 3:3. Die Hausherren blieben sieben Minuten ohne Torerfolg ehe der einzige Akteur, der in Hälfte eins Normalform zeigte, wieder zuschlug. Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson markierte mit seinem dritten Tor die nächste Führung zum 4:3. Die Löwen erarbeiteten sich immer wieder Wurfgelegenheiten, scheiterten aber entweder am Mindener Torhüter Gerrie Eijlers oder an der eigenen Unzulänglichkeit. Trainer Jacobsne nahm Mitte der ersten Halbzeit seine erste Auszeit und versuchte durch Umstellungen im Angriff das Blatt zu wenden. Im Rückraum wurde Neuzugang Filip Taleski zu seinem ersten Einsatz im gelben Trikot auf das Parkett geschickt und erzielte auch seinen ersten Treffer. GWD zeigte sich unter der Führung von Spielmacherroutinieur Dalibor Doder wenig von den Versuchen des Deutschen Meisters beeindruckt und ging mit einer 9:11 Führung in die Pause.

Die Gäste aus Westfalen legten unmittelbar nach Wiederanpfiff drei Tore vor und den Anhängern der Gelbhemden verschlug es die Sprache. Gleichzeitig schien es aber, als ob die Schützlinge von Trainer Jacobsen durch das Tor wachgerüttelt wurden. Mit einem 4:0 Lauf innerhalb von zehn Minuten drehten die Hausherren die Partie. Garant für diese Wende war vor allem Alexander Petersson, der  in der ersten Hälfte wegen einer leichten  Blessur noch geschont wurde, den Jacobsen nach der Halbzeit aber doch brachte. Der erfahrene Isländer führte das Team zu dem Schwung, der notwendig war, um den Neuling unter Druck zu setzen. Außerdem eroberten sich die Löwen einige Bälle, da nun auch Mikael Appelgren mit guten Paraden die notwendige Unterstützung lieferte. Diese Führung verteidigte der Deutsche Meister in der Folgezeit ohne die Mindener groß zu beeindrucken. Sie kämpften weiter um ihre Chancen und ließen sich nicht endgültig abschütteln. Als Patrick Groetzki in der 50. Minute die 20:16 Führung erzielte, schien der Express letztendlich doch in die Erfolgsspur eingebogen zu sein. Die Mannschaft von Gästetrainer Frank Carstens bäumte sich aber auf und halbierte bis zur 54. Minute den Rückstand und forderte damit die SAP-Arena zu mehr Untertützung für die Hausherren. Kim Ekdahl du Rietz erhöhte für sein Team wieder auf drei Tore Differenz und läutete damit die Schlussphase ein. Appelgren nagelte seinen Kasten zu und vorne sorgten Sigurdsson, der mit elf Toren bester Werfer der Partie wurde und Nationalspieler Hendrik Pekeler  mit ihren Treffern dafür, dass der  Sack dann endgültig zugemacht wurde und sicherten somit ihren Farben den 26:20 Sieg.

Nach einer für die Löwen unbefriedigten ersten Halbzeit steigerte sich das Team im zweiten Durchgang und nahm auch den Kampf an. Die Hereinnahme von Petersson brachte endlich im Angriff die Durchschlagskraft, die notwendig war, um die Abwehr der Gäste zu überwinden. Verlassen konnte sich die Mannschaft auch auf Sigurdsson, der bei fünf Versuchen von der Siebenmeterlinie eine perfekte Trefferquote erzielte. In der zweiten Halbzeit steigerte sich auch Appelgren, nachdem er in der ersten Hälfte noch im Schatten seines Gegenübers stand.

Für die Löwen spielten:  Mikael Appelgren, Andreas Palicka  –   Anda Schmid (1), Gudjon Valur Sigurdsson (11/5), Rafael Baena (1), Marius Steinhauser, Mads Mensah Larsen (1), Hendrik Pekeler (3), Patrick Groetzki (3), Harald Reinkind, Filip Taleski (1), Gedeon Guardiola (1), Alexander Petersson (1), Kim Eldahl du Rietz (3), Dejan Manaskov

Für die GWD spielten:  Gerrie Eijlers, Kim Sonne Hansen  –  Forian Freitag (1), Moritz Schäpsmeier, Miladin Kozlina, Helge Freiman, Charlie Sjöstran (1), Christoffer Rambo (6), Magnus Jernemyr,  Magnus Gellerud (5), Marian Michalczik (1), Aleksandar Svitlica (4/1), Dalibor Doder (2)