Mit Kapitän Uwe Gensheimer kam die Wende im Spiel der Champions League

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Karlsruhe (esch). Trainer Nikolaj Jacobsen ließ am Donnerstagabend im Harres in St. Leon zuerst einmal den deutschen Nationalspieler Uwe Gensheimer zusammen mit Kim Ekdahl du Rietz auf der Bank Platz nehmen und startete gegen RK Celje Pivovarna Lasko mit Stefan Sigurmannsson und Mads Mensah Larsen. Nach einem 13:15 Rückstand zur Pause schickte der dänische Trainer seinen Kapitän und den schwedischen Rückraumstrategen ins Rennen und veränderte die Abwehrformation zur 5:1 Taktik. Am Ende hatten die Gelbhemden die Geschichte noch gedreht und sicherten sich mit 31:27 doch noch beide Punkte. Die Badener festigten damit ihren dritten Rang in der Gruppe C.

Celje verteidigte massiv (Foto: cls)
Celje verteidigte massiv (Foto: cls)

Der Trainer des deutschen Vizemeisters war zwar mit den ersten sechs Minuten zufrieden, zeigte sich aber ziemlich verärgert über die restliche Spielzeit in der ersten Halbzeit. Sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff bot der Tabellenführer der DKB Bundesliga Schwächen, die die Slowenen gekonnt nutzten, um mit einer verdienten Führung in die Pause zu gehen. Gästetrainer Branko Tamse gratulierte in der Pressekonferenz nach dem Spiel den Löwen zum Sieg bilanzierte dann aber: „Die Löwen mussten gegen mein junges Team phasenweise an ihr Maximum gehen. Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden.“ Sein Gegenspieler am Regiepult der Löwen sah erst in den letzten zwanzig Minuten sein Team mit einer guten Leistung: „Natürlich ist meine Mannschaft in dieser Phase der Saison nicht mehr so fit wie zu Beginn der Saison, zumal wir jeden dritten, vierten Tag ein Spiel haben. Die Spieler waren heute heiß und sind schnell in Führung gegangen. Doch dann haben sie plötzlich viel verworfen, sind in der Abwehr nachlässig gewesen, waren zu weit vom Gegner weg und haben vergessen, dass Celje eine gute junge Mannschaft hat. Die Slowenen spielen einen guten Handball. Unsere Mannschaft hat sich aber dann gefangen und hat hinten und vorne sehr gut gespielt. Wieder hat die 5:1 Deckung besser funktioniert, wie schon gegen Flensburg.“

Die Gelbhemden wollten vor 1686 Zuschauern im Harres das Spiel gegen Lemgo möglichst schnell vergessen machen und legten in den ersten sechs Minuten auch ordentlich los. Zu diesem Zeitpunkt führte der deutsche Vizemeister bereits 6:2 und die Gäste hinterließen nicht den Eindruck, dass sie zu großem Wiederstand in der Lage wären. Aber plötzlich riss der Faden bei den Deutschen und es häuften sich die Fehler. Vorne wurden nur noch zwei von neun möglichen Chancen genutzt und hinten ließ man Spielmacher Miha Zarabec zu sehr gewähren. In der 13. Minute markierte Ivan Sliskovic den 6:6 Ausgleich und zwang Trainer Jacobsen zu einer Auszeit. Seine Schützlinge setzten die neuen Anordnungen gut um und zogen auf 10:7 davon. Es kehrte jedoch keine Ruhe in das System der Löwen ein, im Gegenteil, wieder folgte eine Phase, in der technische Fehler und Fehlwürfe überwiegten. Folge war der erneute Ausgleich zehn Minuten vor der Pause. Die Slowenen erarbeiten sich durch schnelle Ballpassagen und gekonntes Kreuzen immer wieder Lücken in der Deckung der Hausherren, gingen dann selbst mit 11:13 in Führung. Diesen Vorsprung von zwei Toren nahm die Mannschaft von Trainer Tamse mit dem 13:15 Stand in die Pause.

Landin machte dicht (Foto: cls)
Landin machte dicht (Foto: cls)

Nach dem Wechsel kamen die Gastgeber mit Kapitän Uwe Gensheimer in die Partie zurück. Die Gelbhemden stellten die Deckung auf 5:1 um, mit Gensheimer auf der Spitze. Die Halbdecker Petersson und du Rietz agierten aggressiver und offensiver als in Hälfte eins, so dass der Rückraum der Gäste seltener zu guten Aktionen kam. Aber vorne dauerte es noch bis zur 40. Minute bis die Löwen den Rückstand wettmachen konnten. Obwohl Niklas Landin nach Wiederanpfiff wesentlich präsenter war als im ersten Spielabschnitt, konnten seine Vorderleute nur langsam Kapital aus seinen Reaktionen schlagen. Ein 3:0 Lauf durch Gensheimer, du Rietz und Guardiola brachte dann den lange herbeigesehnten Ausgleich. Die Slowenen ließen sich aber nicht abschütteln und gingen erneut in Führung. Aber Landin war jetzt voll da und wehrte Ball um Ball ab, seine Vorderleute steigerten sich ebenfalls in der Abwehrarbeit. Die vielen Ballgewinne wurden dann auch genutzt, so durch Guardiola, der Mitte der zweiten Halbzeit sein Team wieder einmal in Front warf: 21:20. Immerhin dauerte es bis zur 52. Minute bis die Löwen den Vorsprung auf mehr als ein Tor vergrößern konnten Petersson legte zum 24:23 vor und Landin nagelte seine Hütte zu. Spielmacher Schmid erhöhte auf 25:23 und war reaktionsschnell zu Stelle als Groetzki mit einem Gegenstoß an Torhüter Urban Lesjak gescheitert war. Der Schweizer beförderte den Abpraller mit der Faust zum 26:23 in den Kasten. Die Gäste vom Balkan nahmen eine Auszeit und kamen danach mit zwei Treffern in Folge zurück. Angetrieben vom heimischen Publikum hielten die Löwen das Tempo hoch und antworteten mit Toren von du Rietz und Gensheimer. Vier Minuten vor dem Ende war mit der 28:25 Führung die Schlussphase eingeläutet. Die Halle stand nun voll hinter der Mannschaft und feierte die Tore durch du Rietz und zweimal Gensheimer mit Stehenden Ovationen. Der schnelle Gegenstoß von Gensheimer zum 31:26 war eine Minute vor dem Schlusspfiff die endgültige Entscheidung. Der letzte Treffer gelang dann Blaz Janc zum Endstand von 31:27. Kapitän Gensheimer hatte zwar noch die Chance von der Linie noch zu erhöhen, scheiterte aber am dritten Torhüter, Urh Kastelic.

Die Rhein-Neckar-Löwen rückten mit ihrem Sieg näher an die beiden Gruppenersten Vezprem und Skopje heran. Beide Mannschaften werden noch in der SAP-Arena bzw. im Harres empfangen. Die Badener haben also noch gute Gelegenheiten, die Ausgangslage für die KO-Runde zu verbessern.

 

 

Für die Rhein-Neckar Löwen spielten: Niklas Landin, Bastian Rutschmann (für einen Siebenmeter), Roko Peribonio – Andy Schmid (4), Uwe Gensheimer (5/2), Stefan Kneer,Stefan Sigurmannsson (2), Bjarte Myrhol (3), Marius Steinhauser, Mads Mensah Larsen (1), Harald Reinkind (1), Gedeon Guardiola (4), Alexandere Petersson (7), Patrick Groetzki (1), Kim Ekdahl du Rietz (3), David Schmidt

Für RK Celje spielten: Urban Lesjak, Matevz Skok, Urh Kastelic – Blaz Blagotinsek (3), Sime Ivic (4), Rok Zuran, Blaz Janc (4), David Razgor (2/1), Gal Marguc, Vid Potenko (1), David Miklavcic (2), Ivan Sliskovic (3), Miha Zarabec (5/2), Tilen Kodrin, Michal Kasal, Luka Zvizej (3)