Löwen holen Punkt gegen Nußloch

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Zur Halbzeitpause, als die Rhein-Neckar Löwen II mit 10:16 gegen die SG Nußloch hinten lagen, wettete kaum noch jemand auf die Gastgeber. Doch mit einer unglaublichen Moral, Einsatzwillen und Unterstützung der Zuschauer kamen sie nochmals zurück und lagen Sekunden vor Schluss sogar mit 30:29 vorne. Mit dem allerletzten Wurf kamen die Gäste noch zum 30:30-Ausgleich. Die Löwen dürfen stolz sein auf eine starke Leistung nach dem Rückstand. Bereits in einer Woche folgte der nächste Heimauftritt: Am Samstag (20 Uhr) gastiert nach dem A-Jugendauftritt gegen Bittenfeld der TSB Heilbronn-Horkheim in der Stadthalle Östringen.

Die Löwen erwischten vor 600 Zuschauern einen guten Auftakt. Die anfängliche Führung setzte sich fort – und auch nach knapp elf Minuten stand es noch 7:6 für die Hausherren. Doch danach riss etwas der Faden, aber auch weil Nußloch immer stärker wurde. Die SG ging dann selbst mit 8:7 (13.) in Führung und lag beim 11:8 durch den ehemaligen Löwen-Akteur Nicolas Herrmann sogar mit drei Toren vorne und baute die Führung weiter aus. Über 14:9 (24.) und 14:10 (27.) kam die SGN zur 16:10-Halbzeitführung.

Nach dem Seitenwechsel standen die Löwen vor der großen Herausforderung, den Rückstand wieder wettzumachen. Der Einsatz wurde belohnt. Zwischen der 38. und 42. Minute gelang den Gastgebern ein 5:0-Lauf. Drei Mal traf Leon Bolius, dazu waren auch Lars Röller und Sebastian Trost erfolgreich. Und was viele nicht mehr für möglich gehalten hatten, leuchtete auf der Anzeigetafel: 21:21 stand es plötzlich. Die Truppe des Trainerduos André Bechtold/Michel Abt hatte nun Lunte gerochen, doch zunächst lagen meistens die Gäste mit einem Treffer Unterschied vorne.

Spannende Schlussphase mit letztem Nußlocher Glückswurf

Beim 23:25 (48.) und 24:26 (49.) waren es sogar wieder zwei Treffer Differenz. Luca Braun markierte den Anschluss, ehe eine Löwen-Auszeit den Weg zum Teilerfolg ebnete. Die erstmalige Führung gelang aber erst in der 58. Minute, als Bolius nach dem vorhergehenden Ausgleichstreffer durch Pascal Kirchenbauer erneut erfolgreich war und zum 29:28 traf. Sogar einen verworfenen Siebenmeter von Bolius konnten sich die Löwen in der Folge, als die SGN wieder ausgeglichen hatten, leisten. Rico Keller machte es besser und verwandelte seinen Strafwurf zum 30:29. In der letzten halben Minute hatten die Gäste nun noch die Ausgleichschance und nutzten diese. Lars Crocoll war mit dem Wurf Augenblicke vor der Schlusssirene erfolgreich. heka

Trainerstimmen

Patrick Jahnke (Rhein-Neckar Löwen II): „Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen. Die Umstände vor dem Spiel waren alles andere als gut. Wir sind aus ein paar Partien als Verlierer herausgegangen. Hinzu kam, dass Nußloch für uns ein besonderes Spiel ist, weil viele Spieler auf Nußlocher Seite eine Vergangenheit bei uns haben. Wir haben in der ersten Halbzeit schon gut gespielt, wobei wir Wurfpech hatten und in Überzahl gar nicht gut gespielt haben. In der zweiten Halbzeit sind wir super zurückgekommen. Wenn ich mir den Luca Braun anschaue, der noch A-Jugend spielen darf und dann so das Heft in die Hand nimmt mit entscheidenden Würfen oder auch Pascal Kirchenbauer mit einer unglaublichen Qualität heute dabei war, dann ist das ein positives Gefühl. Wir sind alle sehr zufrieden mit dem Punkt, vor allen Dingen wenn man sechs Tore aufgeholt hat.“

Christian Job (SG Nußloch): „Ich bin froh, dass ich das Nußlocher Publikum mit dem einen Punkt trösten konnte. Wir haben von unseren Fans eine tolle Unterstützung erlebt. In der ersten Halbzeit haben wir ein überragendes Spiel gemacht, haben dann in der zweiten Halbzeit komplett den Faden verloren und mussten dann mit dem glücklichen Punkt am Schluss zufrieden sein, obwohl wir das Spiel komplett unter Kontrolle hatten. Von der Seite ärgerlich, andererseits wenn man eine Sekunde vor Schluss den Ausgleich erzielt, dann muss man auch sagen dass dies glücklich ist. Damit ist das Unentschieden gerechtfertigt.“

Spielstatistik

Rhein-Neckar Löwen II: Boudgoust, Bauer – M. Trost (7), Zweigner, Braun (4), Haider (4), Bolius (5/1), S. Trost (3), Röller (1), Kirchenbauer (3), Ganz (2/1), Keller (1/1), Kessler.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb – Kuch (2), Körner (2), Crocoll (2), Müller (1), Geppert (4), Herbert (1), Buse (5), K. Bitz (5), Gerdon (1), Herrmann (2), Pauli (4/4), Trifanovs.

Schiedsrichter: Ekk/Sachtleber

Zuschauer: 600

Siebenmeter: 5/3:4/4

Zeitstrafen: 8:8 Minuten