Eine erfolgreiche Woche für die Rhein-Neckar Löwen

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Eine erfolgreiche Woche für die Rhein-Neckar Löwen

Die Rhein-Neckar Löwen gestalteten wieder einmal eine „englische“ Woche sehr erfolgreich und blieben in den deutschen Wettbewerben weiter ohne Niederlage.

Berlin-1Am Mittwoch trugen die Löwen ihr Heimspiel zum Achtelfinale im DHB-Pokal nicht wie gewohnt in der SAP-Arena aus, sondern über dem Rhein in der Heimstätte der  „Eulen“.  Zu Gast war der Weltpokalsieger Füchse Berlin und lange Zeit sahen die Zuschauer das erwartet enge Spiel. Die Hausherren begannen mit ihrer offensiven Deckungsvariante und die Hauptstädter antworteten mit viel Tempo, Kreuzungen und einem sehr beweglichen Kreisläufer, der etliche Lücken in der Abwehr der Badener aufriss. Zunächst hatten die Schützlinge von Trainer Nicolai Jacobsen die Nase und gingen beim 6:4 erstmals mit zwei Treffern in Front. Allerdings boten sich den Gästen in der folgenden Phase mehrere Chancen zum Kontern, da die Gelbhemden Chancen ausließen und technische Fehler produzierten. Die Füchse gingen mit einem 0:3 Lauf in Führung und zwangen Jacobsen beim 9:9 zu einer Auszeit. Der Löwen-Coach stellte seine Deckung auf die 6:0 Variante um und ließ dennoch den Rückraum der Berliner offensiv attackieren. Diese Maßnahme zeigte Wirkung und die Gastgeber lagen zur Pause mit 16:13 vorne.

Der Vorsprung zur Halbzeit war aber noch lange nicht die Erfolgsgarantie, die gegen die Füchse notwendig war, sind die Schützlinge von Trainer Richardsson bekannt dafür auch mal höhere Rückstände auszubügeln. Die Abwehr der Badener funktionierte nach Wiederanpfiff wesentlich effektiver und ermöglichte somit manchen Konter. Am Kreis ackerte Rafael Baena, der neben seinen sechs Toren auch noch Siebenmeter heraus arbeitete und von den Berliner eigentlich nie richtig zu neutralisieren war. In der 46. Minute führten die Gastgeber mit 23:18 und alles schien in Richtung Viertelfinale zu laufen. Eine Zeitstrafe gegen Gedeon Guardiola ließ die Fans aber noch einmal zittern, denn die Füchse nutzten die Gunst und verkürzten auf 24:22. Die Löwen bauten dann in der Deckung wieder ein Bollwerk auf und ließen für sechs Minuten keinen gegnerischen Treffer mehr zu, vor allen Dingen auch, weil sich in dieser Phase Torhüter Appelgren als Meister seines Faches erwies. Kapitän Gensheimer steuerte das Schiff mit zwei Toren dann endgültig ins richtige Fahrwasser. Vier Minuten vor dem Ende machte Harald Reinkind den Deckel drauf, indem er das 27:22 markierte. Andy Schmid war es dann vorbehalten in Zusammenarbeit mit Patrick Groetzki einen doppelten „Kempa“ zum Schlusspunkt hinter Nationaltorhüter Silvio Heinevetter zu versenken.

Nach dem 29:23 Erfolg müssen die Löwen bis Sonntag warten bis feststeht, welches Team für das Viertelfinale zugelost wird.

Am Samstagabend rundete der Tabellenführer der DKB-Handballbundesliga diese Woche mit einem Last-Minute-Erfolg gegen den HSV Hamburg ab. Wenige Sekunden waren in der Barclay-Card-Arena zu spielen und es stand Unentschieden 28:28 und Trainer Jacobsen zückte zum dritten Mal den grünen Karton. Was dann folgte könnte einem Lehrbuch entnommen sein, denn die Löwen führten einen Spielzug so konsequent aus, dass Spielmacher Andy Schmid auf Linksaußen frei kam und die Harzkugel an Johannes Bitter vorbei zirkelte. Der Rest war nur noch Jubel über den zwölften Erfolg im zwölften Spiel dieser Saison. Die Badener bewahrten ihre weiße Weste und führen die Liga mit 24:0 Punkten an.

Wie im Pokalspiel gegen Berlin begannen die Löwen mit ihrer offensiven 3:3 Deckung und hielten somit den Rückraum weit vom Tor entfernt. So entwickelte sich eine völlig ausgeglichene erste Hälfte, in der die Führung phasenweise wechselte. Die Hausherren starteten mit dem ersten Tor, das Mads Mensah Larsen ausglich. Während einer Zeitstrafe für Kapitän Uwe Gensheimer gerieten die Badener wieder in Rückstand. Nach dem Treffer zum nächsten Gleichstand durch Spielmacher Andy Schmid läutete Gensheimer die Phase ein, in der die Gäste jeweils vorlegten sich aber nicht absetzen konnten. Unachtsamkeiten in der Deckung ließen den HSV wieder in Führung gehen. Nach einer Auszeit von  Trainer Jacobsen marschierten seine Jungs erneut vorne weg und konnte beim Stand von 13:15 erstmal zwei Tore Differenz erarbeiten. Die Hanseaten glichen bis zur Pause abermals aus, so dass man mit 15:15 in die Kabine ging.

Nach dem Wechsel erlebten die Zuschauer das gleiche Bild: der Tabellenführer legte vor und der HSV bemühte sich mit Erfolg nicht den Anschluss zu verlieren. Die Gäste gaben in der gesamten zweiten Halbzeit das Geschehen nicht mehr aus der Hand und erzwangen immer wieder die Führung. Beim 20:18 waren es sogar wieder zwei Treffer, aber die Biegler Sieben hatte auch da sofort die richtige Antwort. Mitte der zweiten Hälfte wurde Trainer Jacobsen immer unzufriedener und zückte den grünen Karton. Kim Ekdahl du Rietz setzte die Anweisungen perfekt um und baute die Führung wieder auf zwei Tore aus. Diesen Vorsprung verteidigten die Gelbhemden bis fünf Minuten vor dem Ende. Spielmacher Schmid schien eine kleine Vorentscheidung herbei geführt zu haben, als er mit einer Einzelaktion erstmals drei Treffer vorlegte. Aber weit gefehlt, denn die Hanseaten gaben nie auf und schafften nach einer Auszeit den Anschluss zum 26:27. Wieder war es Schmid, der zwei Minuten vor dem Schlusspfiff den Vorsprung ausbaute. War das die endgültige Entscheidung? Sicher nicht, denn der HSV erzielte durch Allan Daamgard wieder den Anschluss. Als Nationalrechtsaußen Groetzki an Bitter scheiterte, gelang Adrian Pfahl sogar der viel umjubelte Ausgleich. Jacobsen hatte noch eine Auszeit und mit der führte er die Entscheidung herbei. Seine Jungs setzten die Idee blitzsauber um und feierten somit den nächsten Auswärtssieg.

HSV Handball: Johannes Bitter, Jens Vortmann  –   Kevin Schmidt (2), Stefan Schröder, Drasko Nenadic, Casper Mortensen (1), Matthias Flohr (3), Piotr Grabarczyk, Allan Damgaard (7), Hans  Lindberg (7/3), Pascal Hens (1), Dener Jaanima (2), Adrian Pfahl (5),

Rhein-Neckar Löwen: Mikael Appelgren, Richard Stochl  –   Andy Schmid (7), Uwe Gensheimer (6/4), Stefan Kneer, Stefan Sigurmannsson, Rafael Baena (1), Marius Steinhauser, Mads Mensah Larsen (3), Hendrik Pekeler, Patrick Groetzki (2), Harald Reinkind (1), Gedeon Guardiola (1), Alexander Petersson (3), Kim Ekdahl du Rietz (5)