Festtagsstimmung im Bärenlager

0
843

151017_allensbach_940

Die TSG Ketsch lässt Allensbach keine Chance
Kurpfalz Bären wie entfesselt: Die Hochspannung, die vor dem Spitzenspiel gegen den Aufstiegsmitfavoriten Allensbach geherrscht hatte, entlud sich in einer berauschenden Vorstellung. Alle möglichen Szenarien hatte das Trainerduo FRANK/LÖBICH durchgespielt. Und als die Bären endlich „frei gelassen“ wurden, waren sie in ihrem Spiel- und Torrausch nicht zu bremsen. Mit einer unnachgiebigen Abwehr wurde zunächst hinten dicht gemacht, und nach Ballbesitz starteten die Bären überfallartige Angriffe, die die 500 Zuschauer mit der Zunge schnalzen ließen. Nach nicht einmal 20 Spielminuten war von Spannung keine Rede mehr. Mit 16:6 Toren hatten die Gastgeberinnen schon alles klar gemacht, der Rest war reine Formsache.

Allensbachs mutige Abwehrstrategie verpufft im Bärenwirbel
CLAUS AMMANN, Allensbachs gewiefter Trainer, wollte eigentlich eine Trumpfkarte ziehen. Er schickte seine Mannschaft mit einer völlig offensiven Abwehrformation aufs Feld, um die Bären vom eigenen Tor fernzuhalten und sie ins Straucheln zu bringen. Doch schon nach 6 Minuten beim 4:1 rettete er die Gäste in eine Auszeit, um sich neu sortieren zu können. Als er bereits 10 Minuten später wieder zur grünen Karte greifen musste, war das Spiel zumindest schon vorentschieden. Ihren ersten Tore-Heißhunger hatten die Bären gestillt und dem Gegner kaum eine Chance auf eine erfolgreiche Gegenwehr gelassen.

Handballakrobatik im Sekundentakt
18 Minuten und 11 Sekunden waren gespielt: Die vor Spielfreude strotzende KATE SCHNEIDER hatte mit einem fulminanten Unterarmwurf das 16:6 erzielt. Bis dahin hatten die Bären ein Handballfest gefeiert, das ihre Fans von den Sitzen riss. Mit grandiosen Kombinationen, tollen Anspielen und maßgeschneiderten Würfen glänzten neben SCHNEIDER auch SAMIRA BRAND, LENA FEINILER, LENE EBEL und SINA MICHELS. Auch die junge REBECCA ENGELHARDT brachte sich hervorragend ein, während SASKIA FACKEL etwas Ladehemmung hatte. Doch insgesamt war das Bärenspiel bis dahin eine Galavorstellung, wie sie vielleicht erhofft, aber kaum erwartet werden konnte. Umso beachtlicher, dass Allensbach nicht frühzeitig das Handtuch warf, um den Bären zu entkommen.

Eine Auszeit der anderen Art
Im Überschwang der Erfolgserlebnisse gestatteten sich die Bären eine Auszeit der anderen Art. Sie schalteten einen Gang zurück, wohl wissend, dass dieses Spiel nicht mehr kippen würde. Trotz einer überragenden KATJA HEINZMANN im Tor, schnupperte sich Allensbach heran und der Bärenvorsprung schmolz. Kurz nach Seitenwechsel waren die Gäste beim 18:12 auf sechs Tore näher gerückt, und auf der Bärenbank wurde es etwas ungemütlicher. Der Spielfluss litt jetzt unter schlampigen Pässen und krampfhaften Einzelaktionen. Aber jetzt bewiesen die Gastgeberinnen, dass sie auch kämpfen können und setzten sich bis Spielende wieder weiter ab.

Potenziale und Prüfungen
Die Kurpfalz 151017_allensbach_ova_1280Bären haben − unter dem Strich − einem starken Gegner keine Chance gelassen, mit fulminantem Tempospiel die Spitzenposition behauptet und ihr großes Potenzial unter Beweis gestellt. Dennoch gibt es keinerlei Grund, sich auf den bisherigen Lorbeeren auszuruhen und auf die faule Bärenhaut zu legen. Nach 5 von 22 Spieltagen ist die Hoffnung auf den ersehnten Aufstieg weiter gewachsen, aber die Konkurrenz schläft nicht, sondern wartet weiter darau, den Bären das eine oder andere Schnippchen zu schlagen.