Wenig zu holen für HG O/S in Horkheim

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HG Oftersheim/Schwetzingen
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Wenig zu holen für HG O/S in Horkheim

Erneut hohe Fehlerzahl führt zu 27:33-Niederlage

MJ / PKO / MIKE JUNKER

 

„Ungeschlagen gegen Angeschlagen“, hieß es in der Unterländer Presse vor dem Vergleich zwischen der arrivierten Top-Mannschaft des TSB Horkheim und dem Aufsteiger HG Oftersheim/Schwetzingen. Und es kam wie darin vermutet; „Ungeschlagen“ bezwang „Angeschlagen“ letztlich recht deutlich mit 33:27 (17:13). Es war aber eine Niederlage, die der Gast mit Fassung ertrug.

„Es war ein für Horkheim klar verdienter Sieg. Daran gibt es nichts zu deuteln. Es wäre selbst in Bestbesetzung hier für uns kaum möglich gewesen, erfolgreich davonzuziehen. Da hätte doch sehr vieles ineinander passen müssen“, urteilte HG-Trainer Martin Schnetz. So zählt die Kaderliste Oftersheim/Schwetzingen drei Daniels auf, was im Training durchaus mal zur Verwirrung beträgt, aber keiner war im Aufgebot. Neben den bekannten Langzeitausfällen von Adrian Fritsch und eben Daniel Hideg, mussten auch Torwart Daniel Unser (schwer erkrankt) und Linkshänder Daniel Häussler (Dienst als Assistenzarzt) passen.

Doch es lag nicht nur an den nicht einsatzfähigen Spielern, dass die HG nichts Zählbares ihr eigen nennen durfte. So hinterließ die neue Nummer 1 im Tor, Marius Gabel, einen guten Eindruck, auch wenn er mit sich selbstkritisch haderte: „Der Anfang war Schrott.“ Doch dann hatte er in die Partie hineingefunden, aber gegen die zahlreichen Konter und andere nicht verteidigte Würfe war er weitgehend machtlos. Die schnellen TSB-Gegenangriffe resultierten einmal mehr aus vielen technischen Fehlern im HG-Angriff. Überhaupt war Schnetz nicht so ganz mit der Spielweise in der Offensive zufrieden: „Wir wollten das Spiel vorne eigentlich ruhig aufziehen, aber wir suchten zu schnell den Abschluss. Und nur mit der Brechstange kannst du nichts erreichen.“

Zum ersten Mal musste er da recht früh (7.) einschreiten. Sein Team hatte schon mehrere Tempogegenstöße und Würfe aus dem Rückraum kassiert, selbst nicht so viel erreicht und lag 2:6 im Hintertreffen. Dieses Manko war beim 9:8 nach Ablauf der doppelten Zeit vergessen und nötige Horkheims Coach – einer Vorgänger von Schnetz bei der HG – Jochen Zürn ebenfalls zu einer Auszeitbesprechung. Wohl mit ein Abschnitt über den Zürn später sagen sollte: „Wir haben sehr gute Phasen gehabt, waren dominant, gingen mit hoher Taktzahl ins Rennen, wie wir es vorgehabt hatten. Aber wir hatten auch oft Phasen, in denen wir uns schwer getan haben, wo jegliche Struktur fehlte. Das hat mich doch geärgert.“

Nicht zu ärgern brauchte sich Zürn dafür über seinen Keeper Linus Mathes. Bei ihm war für die Angreifer der HG dann doch zu häufig Endstation. Einzig Thorsten Micke wusste ihn öfter zu bezwingen, was ihm zeitweilig eine Manndeckung eintrug. Nach dem Seitenwechsel – obwohl drei Oftersheim/Schwetzinger Konter vergeigt worden waren, stand es „nur“ 22:17 – zeichnete sich schnell ab, in welche Richtung die Partie ihren Fortgang nehmen sollte. Zürn hatte seinen Leuten noch einmal via Time-out Dampf gemacht und die gaben Zwischengas (27:18). Dann nahmen auch die Kurpfälzer wieder an dem allgemeinen Scheibenschießen teil, was die letztlich 60 gefallenen Treffer mit erklärt.

Schnetz wollte mit seinen Leuten nicht zu hart ins Gericht gehen, richtete schnell den Fokus auf den nächsten Gegner. „Kämpferisch haben die Jungs alles gegeben. Jetzt konzentrieren wir uns auf das Heimspiel gegen Nußloch.“. Und die Daumendrücker aus Horkheim weiß er an seiner Seite. Denn der TSB – gemeinsam mit Balingen-Weilstetten II nur einen Punkt hinter dem Führungsduo Pforzheim und Nußloch – will selber nach dem Meistertitel greifen. Und mit seinem Erfolg über einen „gefährlichen Gast haben wir uns ordentlich Selbstvertrauen für die ganz dicken Brocken geholt“, meinte Zürn in seinem Schlusswort.

 

HG: Herb, Gabel; Messerschmidt (3), Rudolf, Förch (3), Gartner (2), L. Sauer (3), Krämer, Demel, Mehl (1), A. Sauer (5/3), Micke (10), Körner.