Spitzenreiter am Rande der Niederlage

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TV Knielingen
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TV Knielingen – TSV Viernheim  26:28  (13:15)

Spitzenreiter am Rande der Niederlage

Glanzleistung des Öz-Teams gegen Viernheim

Karlsruhe-Knielingen. Außenseiter Knielinger war drauf und dran der aktuellen Übermannschaft der Badenliga die ersten Minuspunkte beizubringen. Das Öz-Team haderte nach dem knappen 26:28 (13:15) mit vergebenen Strafwürfen und eigenen Fehlern.

Da staunten nicht wenige in der Reinhold-Crocoll-Halle. Denkwürdig nannten es einige Beobachter, auch wenn die Anhänger des Traditionsvereins diesmal keinen Sieg zu bejubeln hatten. Was die Bandenligamannschaft des TV Knielingen in dieser Saison auszeichnet, ist ein grandioser Teamgeist und der Wille das Unmögliche anzugehen. Dabei zeichnen sie alle Akteure aus.

Doch der Reihe nach. Der TVS Viernheim galt als klarer Favorit vor diesem Spiel. Der eine oder andere auf der Tribüne überlegte schon vor dem Anwurf, ob ein Sieg des verlustpunktfreien Tabellenführers im zweistelligen Bereich möglich sein könnte. TVK-Trainer Erkan Öz hatte die spielfreie Zeit allerdings gut genutzt, um seine Sieben intensiv auf den Gegner einzustellen.

So kamen die Gastgeber gut in die Begegnung, was auch der Tatsache geschuldet war, dass Torhüter Felix Schucker gleich die ersten Versuche der Viernheimer Angreifer entschärfte. So legte der TVK zunächst auf 2:0 und 3:1 vor. Die Gäste glichen mit dem 4:4 erstmals aus, was die Knielinger aber nicht sonderlich beeindruckte. Nach der 6:4-Führung schienen die Männer in Gelb und Schwarz aber erst einmal mit ihrem Latein am Ende zu sein. Ballverluste und Fehlwürfe nutzte der Spitzenreiter routiniert. Mit dem 6:10 lag die junge Truppe von Erkan Öz deutlich hinten. Doch die Einstellung seiner Spieler stimmte an diesem Tag. Denn da ging noch was. Und wie! Denn Knielingen hielt dagegen und alle eingesetzten Akteure des TVK wuchsen über sich hinaus. Insbesondere Ballgewinne in der Defensive konnten in leichte Tore verwertet werden. Belohnung war der Anschlusstreffer zum 10:11 kurz vor der Pause. Vorne wirbelten Waldmann, Walther und Co. und hinten organisierte der Mittelblock Estedt/Hepperle ein Abwehrbollwerk. Das sollte sich auch noch danach weiter fortsetzen.

In der zweiten Spielhälfte blieb das Spiel weiter eng. Die Knielinger waren in dieser Begegnung auf Augenhöhe – in der Vorrunde war das Hinspiel klar an die Südhessen gegangen. Besonders das kompakte Abwehrverhalten seiner Männer dürfte Erkan Öz gefallen haben. So war man beim 16:17 wieder dran. Kämpfen, den einen Schritt in der Abwehr mehr gehen – damit ärgerte man den Favoriten nachhaltig, der auch seine Torchancen nicht optimal nutzte.

Die Schlussviertelstunde brach gerade an, als die Anzeigentafel den 21:21-Zwischenstand anzeigte. Als dann Felix Schucker höchst persönlich ins leere Gästetor traf – Viernheim spielte gerade in Unterzahl mit einem zusätzlichen Feldspieler und ohne Torwächter -, da brachen beim TVK-Anhang alle Dämme. In der Folge waren gar Möglichkeiten da, um auf zwei Tore Differenz zu erhöhen. Zum Leidwesen von Trainer Öz wurden diese allerdings nicht genutzt. Wenige Minuten vor dem Spielende waren es die Südhessen, die erneut vorne lagen (25:26). Im Gegenzug verloren die Fächerstädter aber den Ball unnötig, was die Gäste auf der anderen Seite auch nicht besser machten. Die letzte Tormöglichkeit des TVK – ein Strafwurf von der Siebenmeterlinie – entschärfte die Viernheimer Torhüter und rettete so seinen Farben einen knappen Auswärtssieg in der Fächerstadt. Das letzte Tor durch die Gäste unterstrich diese Tatsache nur noch.

Trainer Erkan Öz lobte seine Mannschaft für ihren Kampfgeist: „Die Jungs haben eine super Einstellung gezeigt und Gas gegeben. Taktisch haben wir zeitweise sehr gut agiert. Leider gab es wieder einige grobe Fehler in unserem Spiel. Zwei verworfene Siebenmeter, das kann passieren. Aber wenn wir keine groben Fehler machen und die Strafwürfe alle rein machen, gehen wir als Sieger aus der Halle.“ TVK-Pressesprecher Thomas Holstein glaubt eine Glanzleistung ohne „Happy End“ der jungen Knielinger Mannschaft gesehen zu haben und ergänzt: „Auch wenn wir gegen diese Übermannschaft der Liga nicht gewonnen haben, können wir stolz auf die Jungs sein. Die Fans haben ein super Spiel gesehen und die Truppe hat die alten Knielinger Handballtugenden einmal mehr aufleben lassen.“

TV Knielingen: Felix Schucker (1), Benedikt Hettich (5), Dennis Estedt (2/1), Julian Oberst, Fabian Meinzer (3), Sven Walther (5), Jochen Rabsch, Lukas Waldmann(8), Simon Rabsch, Sorin Dinescu, Lukas Hepperle (2), Lukas Metzger.