Niederlage in der Horkheimer Stauwehrhalle

0
1523

Niederlage in der Horkheimer Stauwehrhalle

Die Positivserie der Rhein-Neckar Löwen II ist beendet, die Freude über die starke Saison in der Dritten Handball-Liga allerdings unverändert vorhanden. Bei der 27:32 (19:19)-Niederlage beim TSB Heilbronn-Horkheim mussten die Löwen erstmals seit 17. Februar wieder eine Schlappe einstecken. Die Leistung war dennoch sehr gut, lange Zeit lagen die Gäste auch vorne.
Die teils übermotiviert agierenden Gastgeber kämpften um den Sieg, als ginge es um Meisterschaft und Aufstieg gleichermaßen. Den Titel sicherte sich allerdings der SV Salamander Kornwestheim im Parallelspiel gegen den VfL Pfullingen mit dem gleichen Resultat. Den Lizenzantrag für einen Aufstieg in die 2. Bundesliga hatte sowohl Kornwestheim als auch Horkheim ohnehin nicht gestellt.
Die Partie vor 520 Zuschauern in der Stauwehrhalle startete zunächst ausgeglichen. Nach den ersten Abtastminuten kristallisierte sich schnell heraus, dass es hart zur Sache gehen wird. Schon zu diesem Zeitpunkt hatten die Schiedsrichter größte Mühe, eine geeignete Linie zu finden. Das mehr als frenetische Horkheimer Publikum trug seinen Teil dazu bei, dass auf dem Feld vieles erlaubt war, was nicht immer der Regelkunde entsprach.
Hitzige Atmosphäre in der Stauwehrhalle
Rüde Attacken wurden nicht adäquat geahndet, wobei unklar war, warum manch TSB-Akteur vereinzelt derart beherzt zupackte (oder sogar zuschlug). Die eigenen Anhänger bejubelten die Aktionen und buhten Spieler der Löwen gezielt aus. Dass dazu noch der Hallensprecher bei einem Fehlwurf der Gäste Hängesang („Das war super, das war elegant“) anstimmte oder über die Lautsprecheranlage gar die Schiedsrichter beeinflussen wollte („Fuuuuß“).
Von der Giftigkeit ließ sich das Gästeteam nie anstecken. Die Löwen konzentrierten sich vielmehr auf ihren sportlichen Einsatz, der überaus erfolgreich verlief. Es war mit die beste Saisonleistung, die insbesondere im ersten Durchgang erbracht wurde. Die Mannschaft des Trainerduos André Bechtold und Michel Abt war hervorragend eingestellt und nahm die Herausforderungen in vollem Umfang an. Ab der zehnten Minute lag der Bundesliganachwuchs in Führung, konnte sich aber nicht absetzen. Über 11:9 (16.), 15:13 (23.) und 19:17 (28.) führten die Gäste. Kurz vor der Pause war Horkheim mit zwei Treffern zum Ausgleich erfolgreich.
Nach dem Seitenwechsel übernahm der TSB die Führung. Ausschlaggebend für den späteren Sieg war, dass die Löwen nach dem 23:23 durch Rico Keller (43.) insgesamt mehr als sieben Minuten auf den nächsten Treffer warten mussten. In dieser Phase wurden gute Chance vergeben, so dass sich die Hausherren mit drei Toren ein Polster herausarbeiten konnten. Nachdem Keller den 24. Gästetreffer erzielt hatte, setzte Horkheim zum 3:0-Lauf an und führte mit 29:24 (54.). Die Vorentscheidung war damit gefallen, denn in der restlichen Spielzeit konnte dieser Rückstand nicht mehr aufgeholt werden. Zudem beorderten die Referees Gästecoach Abt noch vorzeitig von der Bank weg.
Die Junglöwen konnten die Niederlage bereits vor Ort einordnen und abhaken. Die ganze Konzentration und Vorfreude gilt nun dem letzten Spieltag am Samstag (19 Uhr) gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. Schon jetzt ist klar, dass es die beste Drittligasaison ist – und deshalb darf nach dem letzten Schlusspfiff gefeiert werden. Außerdem werden am Samstag in der Stadthalle Spieler verabschiedet.
Spielstatistik
TSB Heilbronn-Horkheim: Welz, Mathes – Lenz (7/1), Gehrke (1), Schmid (2), Grosser (2), Möck, Strobel, Hess (1), Kazmeier (3), Seiz (6/5), Freudl (4), Boschen (2), Zerweck (4).
Rhein-Neckar Löwen II: Boudgoust, Gierse – Meddeb (1), Schneibel, Zweigner (1), Wichmann, S. Trost (1), Röller (1), Meyer, Kirchenbauer (6), Ganz (6/3), Keller (10/1), Kessler (1).
Schiedsrichter: Homa/Mehl; Zuschauer: 520; Siebenmeter: 7/6:6/4; Zeitstrafen: 12:12 Minuten.