Meister Pforzheim beißt sich lange die Zähne am Konstanzer Nachwuchs aus A-Jugend-Bundesliga: SG Pforzheim/Eutingen – HSG Konstanz 33:24 (13:14)

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Philipp Kunde_HSG Konstanz233:24 (13:14) – das Ergebnis hört sich nach einer klaren Angelegenheit zwischen dem letztjährigen Meister der Bundesliga-Südstaffel SG Pforzheim/Eutingen und der A-Jugend der HSG Konstanz an. War es aber wie schon so oft in dieser Saison lange nicht. Erneut trug der große Kampfgeist der Korb-Sieben jedoch keine Früchte, nachdem die Partie bis zur 41. Minute ein offener Schlagabtausch war.

Sie wollten unbequem sein, zusammenrücken und dem Gegner wehtun. Wie eine Herde Igel dem größeren Fressfeind die Stacheln zeigen. Und das gelang. HSG-Trainer Christian Korb hatte seine Mannschaft gut auf den Gegner eingestellt und überraschte Pforzheim mit einer neuen Abwehrvariante. Dicht an dicht stand der Konstanzer 6:0-Abwehrriegel, störte den Spielaufbau der Gastgeber frühzeitig und zwang ihnen ihr Spiel auf, das der Heimmannschaft ganz und gar nicht behagte.

Das frühe Attackieren gelang im Zusammenspiel mit einem gut aufgelegten Torhüter Kristian Bozin derart gut, dass Konstanz meist in Front lag. Nach knapp zehn Minuten verschaffte Philipp Kunde seiner Mannschaft erstmals ein Zwei-Tore-Polster (6:4). Und die wiederum ohne ihre verletzten Leistungsträger Noah Meisinger und Dennis Sugg angetretene HSG legte durch schön herausgespielte Treffer wie etwa einen Kempa-Trick, eingeleitet von Samuel Löffler und abgeschlossen von Philipp Kunde, weiter vor und erzielte das 11:9 (23.) durch Jonas Löffler. Der Rückraum-Shooter konnte allerdings nur wenige Minuten mitwirken, zu groß waren die Schmerzen nach einer Fersenprellung bei jedem Schritt. So musste Christian Korb komplett auf den jüngeren Jahrgang zurückgreifen. „Samuel Löffler und Manuel Wangler haben ihre Sache gut gemacht“, lobte der HSG-Coach seinen jungen Rückraum. „Die komplette Verantwortung lag auf ihnen und da haben sie sich sehr gut präsentiert.“

Beide konnten jeweils fünf Treffer erzielen und hielten trotz aller Widrigkeiten das HSG-Schiff bis zur Pause auf Kurs. Trotz 12:13-Rückstand wurde so in den letzten Minuten vor dem Halbzeitpfiff wieder eine 14:13-Führung.

Der zweite Durchgang begann anschließend jedoch denkbar schlecht für die Gäste. Vier Minuten gelang Konstanz zum Start kein Tor, während die Goldstädter selbst viermal einnetzten. Schon musste die junge Mannschaft der HSG wieder einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen (14:17), der bis zum 18:21 (41.) bestand hatte. Doch fortan wuchs die Hypothek vor allem durch schnelle Kontertore nach technischen Fehlern in der Vorwärtsbewegung unaufhörlich an. Erst beim 29:20 (52.) konnte sich der Konstanzer Nachwuchs nach einigen vergebenen Chancen wieder fangen. Das Spiel war allerdings schon entschieden und wieder drohte eine gute Leistung in eine zu deutliche Niederlage zu münden. Immerhin stabilisierte sich das Team von Christian Korb und konnte verhindern, dass der Rückstand weiter anwuchs.

„Wir mussten zwangsläufig wechseln, doch dabei ist so viel Unruhe in unser Spiel gekommen, dass Pforzheim nur unsere Fehler und die nun größer werdenden Lücken in der Abwehr ausnutzen musste“, stellte er fest. Außerdem kam sein Team mit einer Manndeckung überhaupt nicht zurecht und bekam den nach zwei Niederlagen beim Meisterschaftsfavoriten angestauten Frust, der sich jetzt in ungeheurem Druck auf die HSG entlud, zu spüren und musste sich, wie auch der Coach des Heimteams anmerkte, nach einer tollen ersten Halbzeit und einer guten kämpferischen Vorstellung „zu deutlich geschlagen geben“.

SG Pforzheim/Eutingen – HSG Konstanz 33:24 (13:14)

HSG Konstanz: Kristian Bozin, Louis Wall, Moritz Ebert (Tor); Eric Vonlanthen, Jonas Löffler (2), Maximilian Glimm, Philipp Kunde (8/3), Carl Gottesmann (1), Pascal Mack (1), Jérôme Portmann (2), Samuel Löffler (5), Manuel Wangler (5/1), Oliver Apel.

Zuschauer: 120.