Kleinigkeiten entscheiden enges Match

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Kleinigkeiten entscheiden enges Match

Er wäre in fast jeder Phase des Spiel mehr drin gewesen, aber es hat nicht sollen sein. Am Ende verloren die Drittliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen beim TuS Fürstenfeldbruck mit 26:28 (13:15). Sie hatten dem letztjährigen Zweiten der Oststaffel und seinen offiziell 450 Besuchern aber bis in die Schlussminute einmal mehr einen packenden Fight geliefert. „Kleinigkeiten“ seien es gewesen, die am Ende den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausgemacht hätten, meinte HG-Coach Martin Schnetz.
Sein Team hatte zunächst stark begonnen. Daniel Unser stellte mit gehobenen Kontern und Strafwürfen gleich unter Beweis, dass er zurecht in der Halle weilte, denn die Einlasskontrolle wollte ihn ursprünglich nicht passieren lassen, glaubte nicht, dass er der Torwart der HG sei. Vorne sorgten mit Lucas Gartner und Daniel Hideg zwei der üblichen Tatverdächtigen für einen Vorsprung, aber es war noch ein dritter Akteur auf der Liste, der eher unerwartet in Szene trat.
Kevin Körner war während dieser Woche zum Kreisläufer ernannt und umfunktioniert worden, auch um Angriff-Abwehr-Wechsel zu vermeiden, denn „FFB“ geht bekanntermaßen ein hohes Tempo. „Mit dem verletzten Lino Messerschmidt fehlt uns nicht nur im Angriff ein wichtiger Mann, sondern auch ein Baustein in unserer Abwehr“, erklärte Schnetz und fand, dass der „Ersatzmann“, dies ganz gut gelöst hätte. „Das war für einen Ungelernten allererste Sahne“, befand auch sein Opponent Martin Wild.
Mit 8:4 führte der Gast nach guten 15 Minuten, hätte sogar weit deutlicher in Front liegen könnten. Vier leichtfertige Fehlpässe direkt in des Gegners Hände zum Konter, ein vergebener eigener Tempogegenstoß ließen es aber nicht zu, dem Hausherren noch mehr den Schneid abzukaufen. Dann wurde das HG-Spiel weniger effektiv, der Hausherr übernahm das Ruder für die nächste Viertelstunde, entschied diese Phase mit 11:5 für sich und hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff die Führung übernommen.
Den Start in den nächsten Spielabschnitt verbuchte dann ebenfalls der Gastgeber für sich (bei vier Fehlwürfen der Kurpfälzer), schien die Partie sicher nach Hause schaukeln zu wollen (20:15/40.). Doch das läuft nicht mit der HG, dem Spezialisten für packende Endszenen. Ab dem 20:18 hätte die Begegnung jederzeit erneut kippen können (25:24, 27:26), die Gelegenheiten waren da, doch es waren eben jene Kleinigkeiten, die nicht mehr zuließen. So kam das überwunden geglaubte Problem der Abpraller wieder zum Tragen, ein Kommunikationsproblem in der lauten Halle (mit afrikanischer Rhythmusgang) beim Einsatz eines zusätzlichen Feldspielers für Unser oder auch die eine oder andere Fahrkarte sollten folgen. Nach dem 27:26 – über eine Minute vor Ende – schaffte es der Hausherr dann, den Ball nicht mehr herzugeben.
Die Trauer über die beiden verlorenen Punkte hielt sich jedoch in Grenzen. Schnetz meinte: „Wir wussten, dass wir bei einer unheimlich starken Mannschaft antreten und ich bin zu 100 Prozent zufrieden. Wir haben als Aufsteiger einen großartigen Kampf abgeliefert und können erhobenen Hauptes nach Hause fahren.“ TuS-Trainer Wild ergänzte:  Es war genau das harte Stück Arbeit, das wir erwartet haben. In den Reihen des Gegner steckt große Qualität. Unser Ziel, die drei starken Rückraumakteure in Zweikämpfe zu verwickeln ging jedoch größtenteils auf. Aber da Unser ein bekannt starker Torwart ist, haben wir beim 20:15 den Sack nicht zugemacht, aber trotzdem die Nerven bis zum Ende bewahrt.“
HG: Unser, Gabel; Rudolf (3), Förch (3), Gartner (3), L. Sauer (1), Krämer, Fritsch (2), Mehl, A. Sauer, Seyfried, Micke, Körner (7), Hideg (7/1).