Traum vom Halbfinale platzte gegen starke Niedersachsen

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SG Kronau/Östringen
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Hannover/Karlsruhe  (esch).  Die A-Jugend der SG Kronau/Östringen musste am Sonntag in der altehrwürdigen Gudrun-Pausewang-Halle antreten, der Heimspielstätte der Altersgenossen vom TSV Hannover-Burgdorf. Die Schützlinge von Trainer André Bechtold wollten nach der knappen Hinspielniederlage die Chance wahrnehmen doch noch das Halbfinale um die Deutsche Jugendmeisterschaft zu erreichen. Nach großartigem Kampf müssten sich die Junglöwen am Ende mit einer 33:26 Niederlage aus dem Wettbewerb verabschieden.
Schon vor dem Anpfiff konnte man bei den Badenern Sorgenfalten auf den angespannten Gesichtern wahrnehmen, denn neben Jugendnationalspieler Rico Keller, der schon im Hinspiel schmerzlich vermisst wurde, fiel für die Partie in Hannover auch noch Rückraumschütze Maximilian Rolka wegen Verletzung aus. Der polnische Jugendnationalspieler zog sich im Training eine Blessur am linken Ellbogen zu und musste daher auf seinen Einsatz verzichten.
Die Gelbhemden starteten äußerst nervös in die Partie, wobei sowohl die beeindruckende Kulisse von 400 Zuschauern in der engen Halle Ursache gewesen sein könnte, wie auch die Jungs vom TSV. Die Truppe von Trainer Carsten Schröter legte los wie die Feuerwehr und überrannte die Gäste in der Anfangsphase. Nach individuellen Fehlern der Junglöwen schalteten die Hausherren blitzschnell um und markierten die ersten drei Treffer. Marvin Gerdon nutzte auch die Chance von der Siebenmeterlinie nicht und so führten die „Jungrecken“ nach sechs Minuten mit 5:2. Aber allmählich fand der Südzweite besser in die Begegnung und kämpfte sich Tor um Tor heran. Rechtsaußen Justus Mehl markierte in der achten Minute den Anschluss zum 6:4. Nun waren die Bechtold Schützlinge drin in der Partie. Spielmacher Adam Soos erhöhte mit seinen Kameraden immer mehr den Druck auf die Gastgeber. Folge war, dass das Spiel körperbetonter wurde und die Schiedsrichter immer öfter gelbe Karten zückten und dann die ersten Zeitstrafen verhängten. Bei den Kraichgauern zeigte in diesem Abschnitt auch Janis Steinhauser im Tor seine Fähigkeiten und hielt für sieben Minuten seinen Kasten sauber. Soos schaffte mit zwei Toren in Folge zum ersten Mal den Ausgleich zum 6:6. Ab sofort agierten beide Teams auf Augenhöhe und der Kampf wogte hin und her. Bis Mitte der ersten Hälfte legten die Gastgeber vor, aber die Gelbhemden glichen durch Philipp Meyer, der auf der Position von Rolka eine vorzügliche Vorstellung ablieferte und erneut Soos sofort wieder aus. Da zwischendurch die Jungs aus dem Süden mit dem nächsten Siebenmeter am Pfosten gescheitert waren übernahm der B-Jugendliche Hamza Hakic die Ausführung des nächsten Strafwurfes und traf zur ersten Führung für seine Farben. Leider wurden nach guten Paraden von Steinhauser die Chancen im schnellen Gegenstoß nicht konsequent genutzt, so dass nur noch ein weiteres Tor durch Kapitän Max Haider zu verzeichnen war. In dieser Phase war mehr drin und es sollte sich im folgenden Abschnitt dann rächen, dass man die Möglichkeiten nicht genutzt hat. Wie im Hinspiel produzierten die Bechtold Schützlinge einige Fehler, die die Niedersachsen mit lautstarker Unterstützung ihrer Anhänger prompt bestraften. Mit einem ausgeglichenen Spielstand gingen die Teams in die Schlussphase der ersten Halbzeit. Fünf Minuten vor dem Pausensignal scheiterte Hakic am eingewechselten Björn Oelkers und kassierte beim folgenden Angriff noch eine Zeitstrafe, die allerdings mehr als fragwürdig war. Als keine Minute später auch Gerdon auf die Bank musste nutzten die Jungrecken die doppelte Überzahl und zogen auf 14:11 davon. Mit dem Pausenpfiff bauten sie den Vorsprung noch auf 15:11 aus.
Von diesem Schock haben sich die Badener auch in der Pause nicht richtig erholt. Die Junglöwen bemühten sich zwar weiter doch noch die Wende zu schaffen und verkrafteten auch, dass Fabian Piatke den nächsten Siebenmeter parierte. Soos scheiterte auch mit dem Nachwurf, nachdem er sich den Abpraller gesichert hatte. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff brachte der SG Spielmacher zweimal hintereinander die Harzkugel bei Piatke unter und löste bei den Gelbhemden wieder Hoffnung aus. Der Nordmeister hatte aber als Gegenspieler von Soos ebenfalls ein Ausnahmetalent. Jago Mävers führte nicht nur glänzend Regie, erwies sich als sicherer Siebenmeterschütze (6 von 6), sondern war mit zwölf Toren bester Werfer der gesamten Partie. Mit Mävers und Piatke hatten die Grünhemden zwei Akteure in ihren Reihen, die dem Spiel im letzten Drittel den Stempel aufdrückten. Der Torhüter überzeugte vor allem durch seine Ruhe und raubte den SG-Angreifern den letzten Nerv und Mävers dominierte die Aktionen im Angriff, denn fast alles lief über ihn. Die Norddeutschen waren zu Beginn der Schlussviertelstunde auf 20:15 weg gezogen und hatten die Partie damit vorzeitig entschieden. Trainer Bechtold schickte dann die Spieler auf das Parkett, die bis dahin noch wenige Einsatzzeiten bekommen hatten. Mattes Meyer, Andre Ockert und Stefan Salger machten einen guten Job und ließen den Gegner nicht weiter davon ziehen. Am Ende siegte der Nordmeister verdient mit 33:26 und trifft nun im Halbfinale auf den hessischen Vertreter HSG Dutenhofen/Münchholzhausen – den Nachwuchs des Bundesligisten HSG Wetzlar.

Für die Junglöwen war das Fehlen der beiden Jugendnationalspieler Keller und Rolka vor allem im Rückspiel nicht zu kompensieren. Trainer Bechtold fehlten vor allem im Angriff die Alternativen um die Niedersachsen länger unter Druck setzen zu können. Haider, Soos , Gerdon und Kameraden haben dennoch hervorragend gekämpft und haben bewiesen, dass sie zurecht zu den besten acht Teams im deutschen Jugendhandball gehören.

Für den TSV spielten: Fabian Piatke, Björn Oelkers – Jago Mävers (12/6), Till Hermann (5), Cedric Post (5/2), Hannes Feise (3), Maximilian Mäkel, Jannes Krone (je 2), Malte Donker, Tobias Ratsch, Steffen Weigel, Marvin Bah (je 1), Timo Paternoga, Joshua Thiele.

Für die SG spielten: Janis Steinhauser, Dempsay Ebikeme – Stefan Salger (1), Andre Ockert, Hamza Hakic (1/1), Mattes Meyer (1), Justus Mehl (2/1), Philipp Meyer (7), Sven Kroll (2/1), Adam Soos (6), Marvin Gerdon (2), Max Haider (4), Manuel Zeller