Kämpferische Leistung der Junglöwen nicht belohnt

0
1599
Kampf war Trumpf (Foto: cls)

Kronau/Karlsruhe (esch).  Der Start in das Viertelfinale um die deutsche Jugendmeisterschaft ist den Junglöwen vor heimischem Publikum in der Kronauer Mehrzweckhalle gegen die „Jungrecken“ vom TSV Hannover-Burgdorf leider misslungen. Trotz einer großen kämpferischen Leistung mussten sich die Jungs von Trainer André Bechtold am Ende mit 28:29 geschlagen geben.
Trainer Bechtold war eben mit dieser kämpferischen Einstellung seiner Mannschaft zufrieden, fügte seinem Statement aber hinzu: „Es waren wieder einmal die Kleinigkeiten, die den Unterschied zum Nordmeister ausgemacht haben. Wenn wir die vielen individuellen Fehler hätten abstellen können, wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Wir hatten in der zweiten Halbzeit etwas zu wenig Bewegung im Angriff, aber meine Jungs sind auch an ihre körperlichen Grenzen gegangen. Hannover war letztendlich in der Chancenverwertung besser als wir. Wir müssen versuchen im Rückspiel unsere Fehler zu minimieren, dann haben wir immer noch eine Chance“

Max Haider setzt sich am Kreis durch (Foto: cls)
Max Haider setzt sich am Kreis durch (Foto: cls)

Zu Beginn spürte man die Anspannung, die auf den Junglöwen lastete. Für diese wichtige Partie mussten die Badener auf Jugendnationalspieler Rico Keller krankheitshalber verzichten, hatten aber nach achtmonatiger Verletzungspause erstmals wieder Marvin Gerdon dabei, der im Verlaufe des Spieles seine Scheu ablegte und eine gute Vorstellung bot.
Die Gäste zeigten gleich zu Beginn warum sie in der Nordgruppe Mannschaften wie die Füchse Berlin, den THW Kiel und den Vizemeister des letzten Jahres, den SC Magdeburg hinter sich gelassen haben. Die Kraichgauer brauchten bis in die fünfte Minute bis ihnen der erste Treffer durch Justus Mehl gelang. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste schon 0:2 und erwiesen sich als treffsicherer. Auch in der Folgezeit hatten die Akteure des TSV ihr Visier besser eingestellt und zogen bis zur 12. Minute auf 3:7 davon. Obwohl die Gelbhemden besser ins Spiel kamen, konnten die Norddeutschen ihren Vorsprung bis zur 21. Minute verteidigen und führten beim 9:13 immer noch mit vier Toren. Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte aber den Junglöwen. Sven Kroll leitete die Aufholjagd ein und markierte von Linksaußen das 10:13, vergab aber beim nächsten Angriff die Chance von der Siebenmeterlinie. In der 24. Minute nahm Maximilian Rolka zweimal richtig Maß und versenkte die Harzkugel zum Anschluss bei 12:13. Den Ausgleich erzielte Spielmacher Adam Soos mit einem sehenswerten Fallwurf. Die vielumjubelte erste Führung für die Junglöwen schaffte Linkshänder Mehl mit einem schnellen Gegenstoß. Leider mussten die Badener vor der Pause noch den Ausgleich zum 14:14 durch Cedric Post hinnehmen.
Nach dem Wechsel begegneten sich die beiden Mannschaft zunächst einmal auf Augenhöhe und keiner der beiden Kontrahenten konnte sich einen entscheidenden Vorteil erarbeiten. Gerdon glich einen Rückstand sofort wieder aus und legte mit seinem nächsten Treffer wieder vor. In den folgenden Angriffen scheiterten die Gastgeber dreimal an Gästetorhüter Fabian Piatke, der unter anderem einen weiteren Siebenmeter parierte. Die Burgdorfer nutzten jede Gelegenheit um am Resultat zu arbeiten.

Marvin Gerdon meldet sich acht Monaten wieder zurück (Foto: cls)
Marvin Gerdon meldet sich acht Monaten wieder zurück (Foto: cls)

Die Bechtold Schützlinge kostete es viel Kraft gegen die starke Deckungsarbeit der Niedersachsen zu Treffern zu kommen. Der Nordmeister bestimmte bis zur 50. Minute das Geschehen und lag zu diesem Zeitpunkt 22:27 in Front. Wie in Hälfte eins gaben sich die Hausherren nie auf und kämpften sich in der Schlussphase Tor um Tor heran. Andre Ockert, Gerdon und Soos verkürzten den Rückstand auf zwei Treffer und nahmen damit die Kulisse in der gut gefüllten Mehrzweckhalle mit ins Boot. Als Rolka mit einem Gewaltwurf der Anschlusstreffer markierte, entwickelten sich die letzten Minuten zu einem Samstagabendkrimi. Einen Treffer der Gäste korrigierte abermals Rolka, der mit seinem siebten Zähler abermals den Anschluss herstellte. Eine Unachtsamkeit in der Deckung ermöglichte den Gästen zwanzig Sekunden vor dem Abpfiff den Sack zuzumachen. Den Schlusspunkt setzten dann die Junglöwen, die durch Gerdon noch zum 28:29 Anschluss kamen.
Mit diesem knappen Ergebnis ist noch nichts verloren, denn die beiden Mannschaften agierten an diesem Abend auf Augenhöhe und das Rückspiel am nächsten Sonntag in Hannover dürfte einen ähnlich spannenden Verlauf erwarten lassen. Beide Teams haben in Kronau Handball vom Feinsten geboten. In dieser Partie war alles drin, was diese Sportart auszeichnet: Kampf, Tempo und viele technische Feinheiten.
Der Geschäftsführer der Rhein-Neckar Löwen, Lars Lamadé, der die Begegnung auf der Tribüne verfolgte meinte: „Die Jungs habe alle toll gekämpft. Einige Spieler haben eine richtig gute Leistung gezeigt. Leider haben sie am Ende ein mögliches Unentschieden verpasst.“

Für die SG spielten: Janis Steinhauser, Simon Gabrys – Stefan Salger, Hamza Hakic, André Ockert (1), Jonas Bauer, Maximilian Rolka (7), Max Haider (2), Justus Mehl (5), Philipp Meyer (1), Adam Soos (4), Marvin Gerdon (6), Sven Kroll (2), Manuel Zeller, Mattes Meyer

Für den TSV spielten: Fabian Piatke, Björn Oelkers – Jago Mävers (9/5), Cedric Post (9/3), Hannes Feise (5), Steffen Weigel, (4), Tobias Ratsch (2), Till Hermann, Jannis Krone, Timo Paternoga, Maximilian Mäkel.