Die SG Kronau/Östringen kämpfte in der JBLH den Tabellenzweiten nieder

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SG Kronau/Östringen
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SG Kronau/Östringen  :   SV 64 Zweibrücken    23:21   (9:12)

 

Östringen (esch)Im Spitzenspiel der Jugendbundesliga kamen die Zuschauer in der Stadthalle Östringen voll auf ihre Kosten. Die Junglöwen empfingen in ihrer Höhle den Namensvetter aus der Westpfalz und boten an diesem späten Sonntagnachmittag alles, was den Handballsport so sehenswert macht: Kampf, tolle Torhüterparaden, Spannung bis zum Ende und viele technische Feinheiten. In der ersten Hälfte bestimmten die Junglöwen des SV 64 Zweibrücken das Geschehen und führten zur Pause verdient mit 9:12. Ein verändertes Bild bot dann der zweite Durchgang, in dem die badischen Junglöwen über den Kampf ins Spiel zurück fanden und als verdienter 23:21 Sieger die Halle verließen.

Adam Soos steuerte elf Treffer zum Sieg der Junglöwen bei (Foto: cls)
Adam Soos steuerte elf Treffer zum Sieg der Junglöwen bei (Foto: cls)

Trainer André Bechtold hatte schon vor der Begegnung angekündigt, dass er ein ganz enges Match erwarte und sollte mit seiner Prognose recht behalten. Vom Anpfiff weg spürte man deutlich, dass beide Teams etwas reißen wollten. Sie gingen mit viel Leidenschaft ans Werk und gaben keinen Ball verloren. Die Gastgeber erwischten den besseren Start und gingen durch Kapitän Manuel Zeller mit 2:0 in Führung, konnten aber eine gewisse Nervosität nicht unterdrücken. Später bilanzierte Trainer Bechtold diesen Abschnitt: „Wir haben es uns dann die erste Halbzeit selbst schwer gemacht, weil viele Bälle überhastet verworfen und zu viele technische Fehler produziert wurden. Zusätzlich standen wir in der Abwehr noch nicht sicher.“ Ab der sechsten Minute übernahmen die Gäste das Kommando und setzten sich gleich mal drei Tore ab. Die Badener verdankten es in erster Linie ihrem Haupttorschützen Adam Soos, dass der Rückstand nicht zu groß wurde. Viermal überwand er den ansonsten blendend eingestellten Torhüter Benedikt Berz und sorgte dafür, dass es bei der Differenz von drei Toren bis zum Pausenpfiff blieb.

Nach dem Wechsel kamen die Gelbhemden hellwach aus der Kabine und erarbeiteten sich innerhalb der ersten vier Minuten den Ausgleich durch Soos und Philipp Meyer. Plötzlich stand die Abwehr sicher und half damit vor allem Torhüter Simon Gabrys, der in Hälfte zwei über sich hinaus wuchs und mit zwölf Paraden zum großen Rückhalt für sein Team wurde. Die Deckung stand kompakter und gewann durch das Mitwirken von Philipp Meyer, der lange Zeit verletzt pausieren musste, zusätzlich an Stabilität. Bemerkenswert war in der zweiten Hälfte auch der Einsatz von Juniorennationalspieler Rico Keller, der sich voll in den Dienst der Mannschaft stellte, obwohl er nach eigenen Worten „schon ziemlich platt war“. Er hatte noch das Spiel vom Vorabend in den Knochen, in dem er in der Dritten Liga über die volle Distanz gehen musste.

Philipp Meyer ist endlich bei den Junglöwen wieder an Bord (Foto: cls)
Philipp Meyer (17) ist endlich bei den Junglöwen wieder an Bord (Foto: cls)

Nach dem Ausgleich zum 13:13 durch Soos bestimmten auf beiden Seiten die Torhüter das Geschehen, die ihre Hütte vernagelten und für fünf Minuten keinen Treffer mehr zuließen. Keller leitete mit einer Energieleistung die nächste Phase ein. Mit einem 5:0 Lauf, den Tore von Sandro Pagliara, Kevin Kleinlagel und zweimal Soos ermöglichten, zogen die Badener auf 18:13 davon. Als der Gästespielmacher Nils Wöschler seine Mannschaft durch zwei Treffer wieder heran geführt hatte, nahm André Bechtold die nächste Auszeit. Aber die Westpfälzer waren nicht abzuschütteln. Sie zogen wieder ihr Angriffssystem von der ersten Halbzeit auf und brachten die Abwehr der Gastgeber eines übers andere Mal mächtig ins Schwitzen. Soos und Keller sorgten dafür, dass der Vorsprung lange Zeit bei vier Toren gehalten werden konnte. Doch dann stellte Gästetrainer Tony Hennersdorf auf eine offensivere Deckung und sorgte damit dafür, dass die Partie in der Schlussphase doch noch zu einem Krimi wurde. Knapp eine Minute vor dem Ende erzielte der Tabellenzweite den Anschlusstreffer zum 22:20 und läutete eine heiße Schlussminute ein. Die Auszeit der SG brachte nicht den erhofften Erfolg, ganz im Gegenteil. Die Pfälzer Junglöwen verkürzten vierzehn Sekunden vor dem Abpfiff noch auf 22:21 und hofften noch auf ein Unentschieden. Kleinlagel wurde beim letzten Angriff der Kraichgauer so frei gespielt, dass er den Erfolg mit seinem Tor zum Endstand von 23:21 endgültig eintüten konnte.

Die Junglöwen aus Kronau/Östringen blieben mit dem Sieg weiter in der Erfolgsspur und fahren mit gesundem Selbstbewusstsein zum nächsten Spiel in die Goldstadt. In der Berta-Benz-Halle steht mit dem badischen Derby zwischen den beiden Spielgemeinschaften das nächste Spitzenspiel ins Haus. Die Auseinandersetzungen mit der SG Pforzheim/Eutingen bieten immer Handball auf sehr hohem Niveau.

 

Für die SG spielten: Simon Gabrys, Janis Steinhauser – Sebastian Trost, Dennis Kalabic, Manuel Zeller (2), Adam Soos (11/3), André Ockert (1), Philipp Meyer (1), Kevin Kleinlagel (2), Sandro Pagliara (1), Mattes Meyer (1), Hamza Hakic, Rico Keller (4)

 

Für den SV spielten: Benedikt Berz, Alessandro Lehr – Christian Wack, Patrick Bach, Nils Wöschler (7/2), Luca Dobrani (1), Tom Grieser (1), Tobias Alt (4), Marc-Robin Eisel (3), Kian Schwarzer, Robin Egelhof (3), Robin von Lauppert, Philipp Mägel (2)