Deutsche Meisterschaft weibl. A-Jugend: A-Jugend des TSV Birkenau zieht ins Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft ein

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Rund 850 Zuschauer im Hexenkessel der Langenberghalle verfolgen spannendes Derby

DB1B5760Mit Worten ist das nicht zu beschreiben, was sich nach dem Schlusspfiff bei den rund 850 Zuschauern in der Langenberghalle Birkenau am Samstagnachmittag abspielt. Nach einer bis zur letzten Sekunde offenen Partie zwischen der Heimmannschaft – dem TSV Birkenau – und den Gästen von der HSG Bensheim/Auerbach im Kampf um den Einzug in das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft (Jugendbundesliga) jubelte mit der Schlusssirene der Gastgeber. Mit 27:26 (15:13) schaffen die Birkenauerinnen damit das, was zum Start in die Jugendbundesliga am Anfang der Saison so niemand erwarten konnte.

Vor dem Spiel waren die Rollen vollkommen offen. Beide Mannschaften hatten sich in der Vorrunde souverän durchsetzen können – Birkenau auf Platz 1 ihrer Gruppe, Bensheim/Auerbach auf Platz 2. Bensheim plagte in den vergangenen Wochen das Verletzungspech, doch zum heutigen Spiel konnte dann doch eine vollwertige Mannschaft – gespickt mit National- und Bundesliga-Spielerinnen – auflaufen. Birkenau hatte zuvor am vergangenen Wochenende mit den beiden Damenmannschaften zwei wichtige Siege gegen Ketsch im Rennen um die Meisterschaft gewonnen und damit erst recht Rückenwind. So starteten die Odenwälderinnen vor gefühlt ausverkauftem Haus und nach einer motivierenden Einlaufshow deutlich konzentrierter als die Gäste und gaben ein 3:0 vor. Bensheim ließ dies aber nicht lange zu und verkürzte nach kurzer Zeit zum 3:3–Ausgleich. Die am heutigen Tag glänzend aufgelegte Torfrau Jula Grünewald vereitelte so manchen Wurf auf den Kasten und Vorne flogen den Bensheimern die Tore von Nicole Gölz, Lena Kahnert und Maja Zeides um die Ohren. Birkenau legte wieder auf 6:3 vor, ehe Bensheim auf 7:6 herankommen konnte. Viele Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten verhindern weitere Tore, ehe über ein 10:8 zwei Tore von den Bergsträßern wieder den Ausgleich nach 22 Spielminuten schaffen. Ein Schlagabtausch beider Mannschaften startet, Birkenau kann jeweils vorlegen, die Gäste holen auf. Erstmals gelingt Bensheim beim 10:11 die Führung im Spiel, was aber auch die einzige bleiben soll. In der 27. Spielminute bricht Nicola Baumann mit einem verwandelten Siebenmeter dann den Bann zum 14:13 und Nicole Gölz setzt wunderschön den Schlusspunkt zur Halbzeit zum 15:13, die Gäste scheitern noch ein letztes Mal an Jula Grünewald, bevor die Trainer in den Kabinen ihre Mannschaft für Halbzeit zwei startklar machen.

In der zweiten Halbzeit gleich zu Beginn dasselbe Bild wie in Hälfte eins: Birkenau kommt stark aus der Teambesprechung auf’s Parkett – 17:13, doch es dauert nicht lange, dann kann Bensheim aufholen und sich über 18:16, 19:18, 21:18, den 21:21-Ausgleichstreffer erarbeiten. Die Birkenauer Fans stehen mittlerweile Kopf – angeführt vom „Fanbeauftragten“ Karl-Heinz Baumann wird kräftig getrommelt, geklatscht und angefeuert, niemanden hält es ruhig auf seinem Platz. Die kommenden Minuten sind für alle Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle: bis zum 24:24 geben sich beide Mannschaften nichts und kämpften zusehends härter. Es sind noch 10 Minuten zu spielen. Fünf Minuten lang fällt kein Tor, beide Torfrauen und die Torpfosten vereiteln weitere Treffer und das Absetzen einer Mannschaft, dann bekommt Birkenau einen Siebenmeter zugesprochen, der von Nicola Baumann sicher im Netz landet. Die Freude jedoch ist nur von kurzer Dauer, denn Bensheim gleicht in der 56. Spielminute wieder aus (25:25). Grünewald hält auch in dieser heißen Phase den Kasten sauber, doch vorne will einfach kein weiteres Tor gelingen, bis Katrin Laßlop die bangenden Fans zum 26:25 zweieinhalb Minuten vor Schluss „erlöst“. Ausgleich Bensheim und nur noch 2 Minuten auf der Anzeigetafel – mittlerweile steht die ganze Halle. 90 Sekunden vor dem Spielende kann Maja Zeides dann das 27. Birkenauer Tor erzielen, doch die restlichen 70 Sekunden bleiben spannend. Tor gehalten, Vorne aber auch vergeben und Birkenau nimmt 25 Sekunden vor dem Ende nochmals die Auszeit, um noch einmal durchatmen zu können und einen letzten Spielzug durchzusprechen – doch der Heber geht nicht rein und noch 8 Sekunden bleiben zum Ausgleich für Bensheim. Der wiederum gelingt den Gästen dann zur Freude der Odenwälder Anhänger sowie der Mannschaft nicht, sodass mit dem Schlusspfiff ein verdienter 27:26-Sieg auf der Anzeigetafel steht und der Jubel und die Emotionen aus den Spielerinnen, Trainern und Fans herausbricht.

Ein tolles und packendes Handballspiel dank der tollen Leistung beider Mannschaften und der souverän leitenden Schiedsrichter Julian Köppl und Denis Regner ist damit nach 60 Minuten abgepfiffen – ohne Verlängerung.

An die Birkenauer Mädels gilt es, ein großes Kompliment für den von der gesamten Mannschaft gezeigten Siegeswillen zu entrichten, der am Ende auch belohnt wurde! Herzlichen Glückwunsch!

Die Mannschaft um Trainer Julius Schäfer, Co-Trainer Michael Weber und TW-Trainerin Geli Schneiderheinze hat sich mit dem Erfolg für das Viertelfinale gegen Buxtehude qualifiziert, das Hinspiel findet am 08. März 2014 um 19.30 Uhr im hohen Norden statt, das Rückspiel – dann wieder in der Langenberghalle – voraussichtlich am Wochenende 22./23. März 2014. Wir drücken den Mädels weiterhin die Daumen, jetzt haben Sie sich zwei bis drei schöne Faschingstage verdient, ehe die kurze Vorbereitung auf die nächste Runde wartet!

Wer die „Geschichte“ der jungen und sympathischen Truppe weiter verfolgen möchte, kann unter www.fiebermit.de online „mitfiebern“…

TSV Birkenau:

Jula Grünewald, Saskia Kinscherf (im Tor); Katrin Laßlop (2), Anna Sattler, Kimberly Knoof (1), Lena Kahnert (2), Nicole Gölz (9/1), Nicola Baumann (8/4), Maja Zeides (5), Ronja Schwab

Quelle: TSV Birkenau (Foto: Armin Etzel; Bericht: Sven Holland)