Die SGSW kann in der Badenliga doch auch zuhause gewinnen

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SG Stutensee-Weingarten
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Die SG Stutensee-Weingarten konnten in der laufenden Saison zuhause noch kein einziges Spiel in der Badenliga siegreich gestalten. Ausgerechnet gegen einen der Titelfavoriten, dem TSV Birkenau, nahm Trainer Steffen Bechtler mit seinen Mannen am späten Sonntagnachmittag den nächsten Anlauf. Im dritten Versuch gelang es, wenn auch denkbar knapp. Der 30:29 Erfolg war Ausdruck einer kämpferischen Mannschaftsleistung und war letztendlich verdient.

Nils Pollmer kämpfte im Angriff und in der Abwehr um jeden Ball (Foto: cls)

Vor der Partie standen die Zeichen allerdings alles andere als auf Sieg. Kurzfristig sagten dem SG Übungsleiter mit Kapitän Marvin Morlock und Linksaußen Marvin Kikillus noch zwei Leistungsträger ab. Die Mannschaft benötigte eine längere Anlaufphase um sich an die Veränderungen gewöhnen zu können. Zu Beginn der Begegnung sah es aus, als ob der Favorit die Hausherren überrollen wollte. Nach knapp fünf Minuten führten die Schützlinge von Trainer Axel Buschsieper mit 0:4 und kaum jemand unter den Zuschauern in der Schulsporthalle von Blankenloch hatte noch Hoffnung, dass es dieses Mal mit dem Heimsieg klappen könnte. Angeführt von Kai Rudolf und Max Weickum arbeitete sich der Tabellenachte Tor um Tor heran und erzielte in der zwölften Minute erstmals den Gleichstand zum 7:7. Danach sahen

Justus Bieberstein tankte sich immer wieder über rechtsaußen durch (Foto: cls)

die Zuschauer zwei Teams auf Augenhöhe. Mitte der ersten Hälfte gingen die Gastgeber durch Kreisläufer Nils Pollmer mit 9:8 in Führung, mussten diese aber sofort wieder abgeben, da sie durch eine Zeitstrafe in Unterzahl gerieten. Bis zum Pausenpfiff schafften es die Bechtler Schützlinge dem Favoriten auf den Fersen zu bleiben. Mit dem Zwischenstand von 15:16 für die Südhessen wurden die beiden Teams in die Pause entlassen.

Routen Martus hatte auf Linksaußen die Last alleine zu tragen, da sein Partner erkrankt war (Foto: cls)

Nach dem Wechsel erlebten die Fans aus beiden Lagern ein kampfbetontes Handballspiel, in dem gerade in der Anfangsphase Torhüter Sascha Helfenbein mit einigen tollen Paraden zu glänzen wusste. Er parierte unter anderem zwei Siebenmeter und gab seiner Mannschaft den wichtigen Rückhalt. Dank der guten und aufopferungsvollen Deckungsarbeit eroberte sich die Bechtler Sieben immer häufiger die Harzkugel und schloss die Gegenstöße auch erfolgreich ab. Der Tabellenzweite vom Rande der Bergstraße hatte in der Deckung alle Mühe, Linkshänder Rudolf in den Griff zu bekommen. Der Neuzugang der SGSW steuerte an diesem Nachmittag zehn Treffer bei und sorgte auch dafür, dass seine Rückraumkollegen Weickum und Felix Mügendt die TSV Abwehr ständig unter Druck hielten. Eine große Stütze war auch Rouven Martus, der sich vor allem von der Siebenmeterlinie auszeichnen konnte. Als Kai Rudolf mit seinem letzten Tor in der Schlussminute den Sack endgültig zumachte, kannte der Jubel auf den Rängen keine Grenzen. Der Treffer von Philipp Kinscherf zum Endstand von 30:29 hatte nur noch statistischen Wert.

Trainer Bechtler zog nach sechzig Minuten zufrieden Bilanz: „Wir wussten von vorneherein, dass es gegen Birkenau schwer werden würde. Durch die Ausfälle der beiden Marvin musste jeder von meinen Spielern an seine Grenzen gehen, wenn etwas Zählbares hängen bleiben sollte. Das Team hat sich durch eine Topleistung selbst belohnt. Auf der Tribüne war endlich mal wieder eine tolle Stimmung.

Der Sieg heute war sehr wichtig für uns hat aber nicht viel wert, wenn wir am Donnerstag gegen Viernheim nicht nachlegen. Der kommende Gegner zählte vor Beginn der Runde zu den Titelanwärtern und hatte aufgrund vieler Ausfälle einen schlechten Start. Inzwischen sind wieder alle an Bord und deshalb läuft es bei den Südhessen auch schon besser. Wir müssen auf jeden Fall wie heute wieder alles in die Waagschale werfen.“

 

Für die SGSW spielten: Sascha Helfenbein, Pascal Duck  –  Kai Rudolf (10), Max Waltert, Vedran Dozic (1), Max Weikum (3), Justus Bieberstein (3), Rouven Martus (6/2), Jan Lasse van den Heuvel, Nils Pollmer (3), Slavko Luka Jurisic, Felix Mügendt (4)

 

Für den TSV spielten: Sebastian Stamm, Erik Femr  – Sascha Höhne (2/1), Lukas Gutsche, Gerrit Fey, Manuel Kümpel (2), Philipp Kinscherf (5), Jonas Böhm (6), Stefan Dietrich (4), Niclas Jöst, Niklas Zehrbach (1), Jan Niklas Weis, Aykut Demiryol, Marian Kleis (9/2)