Starke erste Halbzeit brachte den nächsten Heimsieg

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David Ganshorn arbeitete am Kreis für zwei (Foto: cls)

SG Kronau/Östringen II  :  SG H2Ku Herrenburg    37:32  (22:13)

 

Östringen/Karlsruhe (esch).  Vor einer relativ dürftigen Kulisse, immerhin spielte da am Samstagabend der Tabellenvierte gegen den Dritten, fand die Begegnung der Dritten Liga Süd in der Stadthalle Östringen statt. Die SG Herrenberg hatte in dieser Saison mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und lag vor dieser Partie knapp vor den Gelbhemden. Pech für die Junglöwen war, dass die großen Löwen in Montpellier in der Champions League ran mussten und viele Fans mitreisten, die sonst auch zum Perspektivteam kommen. Außerdem fuhren etliche Fans mit der A-Jugend mit nach Bayern, die auch bei der Gärtner Sieben zuschauen.

Mit einer starken Leistung in der ersten Halbzeit legten die Kraichgauer den Grundstein zu einem weiteren Heimsieg. In Durchgang eins erarbeiteten sich die Schützlinge von Trainer Klaus Gärtner eine überraschende 22:13 Führung, die sie bis zum Schluss zu einem Endstand von 37:32 verteidigten.

David Ganshorn arbeitete am Kreis für zwei (Foto: cls)
David Ganshorn arbeitete am Kreis für zwei (Foto: cls)

Da die A-Jugend fast zeitgleich in der Jugendbundesliga in Günzburg antreten musste, konnte Trainer Gärntner nur Adam Soos in der Reserve der Löwen aufbieten und hatte damit einen schmalen Kader zur Verfügung, zumal Spielmacher Michel Abt nicht ganz fit in die Auseinandersetzung mit den Württembergern gehen konnte. Die Anfangsphase wurde auf beiden Seiten von den Abwehrreihen bestimmt, so dass es in diesem Abschnitt wenig Tore zu vermelden gab. Die Gäste zeigten zunächst, weshalb sie im Moment den dritten Rang einnahmen und gingen immer wieder in Führung. Die Sieben aus dem „Gäu“ lebte allerdings davon, dass die Gelbhemden nicht in der Lage waren, den Juniorennationalspieler Jona Schoch am Tore werfen zu hindern. Der 1,92 m Mann war allein für die ersten fünf Tore der Württemberger zuständig. Ab der sechsten Minute legte Abt mit seinen Kollegen einen Zwischenspurt ein, der sein Team innerhalb der folgenden zehn Minuten mit 12:5 in Front brachte. Die Gärtner Truppe agierte in dieser Phase vor allem in der Abwehr sehr aggressiv und bot den gegnerischen Angreifern kaum noch Wurfgelegenheiten. Was durchkam wurde dann oft Beute von Torhüter Roko Peribonio, der dann seine Vorderleute schnell auf die Reise schickte. Nach einer kurzen Verschnaufpause, in der die Gäste zu drei Toren kamen, legten die Badener wieder nach und lagen zehn Minuten vor der Pause mit 14:7 in Front. In der Schlussphase von Hälfte eins war Linkshänder David Schmidt nicht zu bremsen und baute mit Unterstützung von Maximilian Trost und Kai Rudolf den Vorsprung auf 22:12 aus. Den letzten Treffer vor der Pause markierte Urs Bonhage zum Endstand von 22:13. Mit solch einem Spielstand hatte vor der Partie sicher niemand gerechnet vor allem nicht Gästetrainer Nico Kiener.

David Schmidt war immer eine Gefahr für Herrenberg (Foto: cls)
David Schmidt war immer eine Gefahr für Herrenberg (Foto: cls)

Nach Wiederanpfiff zeigte sich die Mannschaft um Kapitän Christian Dürner wesentlich kämpferischer. Kiener hatte die Abwehr umgestellt und seine Jungs spielten in Hälfte zwei wesentlich aggressiver und störten die Gastgeber auch offensiver in ihren Angriffsbemühungen. Zunächst beeindruckte die veränderte Spielweise der Gäste die Gelbhemden nicht wesentlich. Nach 35 Minuten betrug der Vorsprung immer noch zehn Treffer, ehe sich beim Tabellenvierten aus Baden einige Unkonzentriertheiten bemerkbar machten. Die Gastgeber schlossen das ein oder andere Mal zu überhastet ab und scheiterten an Gästetorhüter Marco Azevedo Marquez, der sich nach dem Wechsel deutlich steigerte. Plötzlich setzten die Gäste eine ihrer stärksten Waffen erfolgreich ein und kamen über den schnellen Gegenstoß zu einfachen Toren. In der 40. Minute betrug der Vorsprung der Hausherren nur noch sechs Treffer. Aber Schmidt, Abt und Kreisläufer David Ganshorn erkannten die Gefahr und legten wieder nach. Die Herrenberger waren inzwischen hellwach und verhinderten mit viel Kampf erneut in größeren Rückstand zu geraten. Eine Vorentscheidung fiel in dieser Partie dann in der 48. Minute, als der beste Werfer der Gäste disqualifiziert wurde. Schoch hatte bis dahin neun Tore erzielt und wurde für einen missglückten Abwehrversuch gegen den durchgebrochenen Roy James vorzeitig unter die Dusche geschickt. Abt und Trost nutzten die kurze Verunsicherung der Kiener Sieben und bauten den Vorsprung zwölf Minuten vor dem Ende auf 34:26 aus. Bei den Gelbhemden war inzwischen Marco Bitz im Gehäuse und führte sich gleich gut ein. Die Rothemden aus Herrenberg verdauten den Umstand ohne ihren Toregarant auskommen zu müssen schnell wieder und zeigten sich abermals kämpferisch. In der Schlussphase merkte man beiden Teams an, dass diese Partie viel Kraft gekostet hatte, so dass dann manche Situation misslang. Die Gärtner Schützlinge brachten das Spiel mit 37:22 zu Ende und sicherten sich die angestrebten zwei Punkte. Die Junglöwen rückten damit wieder auf den dritten Tabellenrang vor.

 

Trainer Klaus Gärtner (Foto: cls)
Trainer Klaus Gärtner (Foto: cls)

Klaus Gärtner: „Ein lockeres Spiel ist es nicht gewesen. Die Herrenberger haben in der ersten Halbzeit nicht ihre gewohnte aggressive Abwehr hinbekommen, sie haben keinen Zugriff auf unsere Rückraumspieler geschafft, Wir haben uns in vielen Situationen auch gut entschieden und haben eine gute Abwehr gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir wieder eine Phase gehabt, die wir eigentlich in jedem Spiel haben, in der wir nicht so gut gespielt haben. Wir haben es dann individuell gelöst und haben die notwendigen Tore geschossen. Das heute war wie ein Endspiel der Vorrunde. Wir können jetzt ganz entspannt nach Konstanz und Heilbronn fahren.“

 

Trainer Kiener: „Ich bin sehr enttäuscht von der Leistung meiner Mannschaft. In der ersten Halbzeit zeigte sie zu wenig Engagement und den Willen sich zu wehren. Wir haben den Rückraum mit Schmidt und Abt über das ganze Spiel nicht in den Griff bekommen. Das einzig gute war, dass wir die zweite Halbzeit mit vier Toren gewinnen, was bedeutet, dass die Mannschaft Charakter gezeigt hat.“

 

 

Für die SG Kronau/Östringen spielten: Roko Peribonio, Marco Bitz   – Maximilian Trost (3), Kai Rudolf (3), Roy James (2), Lukas Sauer, Patrick Körner, Adam Soos (4), Michel Abt (8/1), David Ganshorn (8), David Schmidt (9)

 

Für die SG Herrenberg spielten: Markus Eipperle, Marco Azevedo Marquez   – Urs Bonhage (4), Christian Rau (1), Sven Maier (2), Jona Schoch (10/2), Christian Dürner (6/4), Marcel Kohler (1), Ingo Krämer (2), Daniel Schliedermann (1), Alexander Zürn (2), Dominik Rose (4), Christian Zluhan