Ein teuer bezahlter Punkt für die Junglöwen

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SG Kronau/Östringen
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Das badisch-pfälzische Derby zwischen Gastgeber TV Hochdorf und dem Gast von der anderen Rheinseite endete 36:36 Unentschieden, doch so richtig zufrieden war damit keiner der Kontrahenten. Bis zur 49. Minute lagen die Junglöwen noch mit 26:31 in Führung und sahen wie der sichere Sieger aus, was eigentlich verdient gewesen wäre. Die Badener hatten bis dahin die Hausherren an die Wand gespielt und phasenweise sogar mit sieben Toren geführt. Doch folgten drei Minuten, in der die Gelbhemden Fehler an Fehler reihten und dann von den Pfalzbibern eiskalt bestraft wurden: Anschlusstreffer zum 30:31 in der 52. Minute. Es folgte eine dramatische Schlussphase, in der die Pfälzer dreieinhalb Minuten vor dem Ende 35:33 die Nase vorne hatten. Michel Abt packte dann den Hammer aus und glich 85 Sekunden vor dem Schlusspfiff aus. Linkshänder Marvin Gerdon, dessen Wiege in Hochdorf stand, netzte zur erneuten Führung für seine Farben ein, als die Uhr noch 22 Sekunden anzeigte. Die Truppe von Trainer Klaus Gärtner verteidigte ihr Tor mit viel Engagement und verursachte dennoch in letzter Sekunde noch einen Freiwurf gegen sich. Rückraumstratege Jan Claussen übernahm die Ausführung und sicherte mit seinem Wurf seinem Team doch noch einen beinahe verlorenen Punkt. Es ist nach solch einem Verlauf einfach müßig darüber nachzudenken, wer hier einen Punkt verloren oder gewonnen hat.

Trainer Gärtner musste in der Pfalz weiter auf Jugendnationalspieler Max Haider verzichten, dazu konnte auch der zweite Adlerträger, Rico Keller, nicht eingesetzt werden, der die ganze Woche erkrankt war. Die Junglöwen begannen sehr konzentriert und hatten einen starken Lukas Bauer zwischen den Pfosten. Gerdon legte einen Doppelpack vor und überraschte damit die Pfalzbiber. Die Badener nutzten nach Paraden von Bauer jede Chance zum schnellen Gegenstoß. Bis Mitte der ersten Hälfte führten die Gelbhemden 8:12 und ließen die Schützlinge von Trainer Marco Sliwa nie richtig ins Spiel kommen. Innerhalb von zwei Minuten erhöhten die beiden Außen Leon Bolius und Marius Steinhauser mit drei Gegenstößen auf 9:15, einen Vorsprung, den man so nicht erwartet hatte. In der Folgezeit scheiterten die Angreifer auf beiden Seiten immer wieder am gegnerischen Torhüter, so dass für einige Zeit keine Treffer fielen. Bis zur Pause führten die Gäste mit 15:20 und schufen so ein beruhigendes Polster für den zweiten Durchgang.

 

Nach dem Wechsel agierten beide Teams zunächst auf Augenhöhe, wobei die Badener zwischenzeitlich durch zwei Treffer von Nicolas Herrmann und Steinhauser die Differenz sogar auf sieben Tore erhöhten. Beim nächsten Angriff der Junglöwen geriet das Spiel kurzzeitig aus den Fugen. Pfalzbiber Stefan Job foulte seinen Gegenspieler Maximilian Trost bei einem Sprungwurf. Der badische Angreifer stürzte dabei so, dass er sich eine schwere Verletzung zuzog. Es kam sofort zur Rudelbildung , so dass die Schiedsrichter gegen Job eine Disqualifikation aussprachen sowie gegen Abt und Bühler eine Zeitstrafe verhängten. Als im folgenden Angriff auch noch Lukas Sauer und Maximilian Labroue aneinander gerieten waren nur noch drei Hochdorfer und vier Kronauer auf dem Feld. Danach wurde wieder Handball gespielt und die Junglöwen verteidigten ihren Vorsprung von fünf, sechs Toren. Etwa Mitte der zweiten Hälfte zeigten die Kraichgauer erste Schwächen in der Abwehr, die von den Pfälzern zu einfachen Gegentoren genutzt wurden. Zunächst wurde es für Abt und Kollegen noch nicht gefährlich, denn sie konnten ihren Vorsprung bei vier, fünf Treffern halten, allerdings nur bis zur 49. Minute. Das Geschehen gegen Ende der Partie wurde zu Beginn schon ausführlich beschrieben.

 

Für den TVH spielten: Sandro Sitter, Hagen Gutland – Maximilian Labroue (1), Tim Beutler (5), Dominik Claus (3), Niklas Schwenzer (2), Steffen Bühler (7), Björn van Marwick, Jan Claussen (7), Stefan Job (0), Denny Purucker (4), Daniel Lanninger, Robin Unger (1), Alexander Falk (6)

 

Für die SG spielten: Lucas Bauer, Marco Bitz – Maximilian Trost (2), Roy James (1), Marius Steinhauser (6), Lukas Sauer (1), Maximilian Rolka (2), Leon Bolius (8), Marvin Gerdon (4), Nicolas Herrmann (3), Michel Abt (6), David Ganshorn (3), Maximilian Schwarz