Handball-Badenliga: HSV Hockenheim bringt 27:21-Sieg aus Neuenbürg mit 

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HSV Hockenheim

„Gazelle“ Gubernatis sprintet allen davon

Der HSV Hockenheim ist in der Handball-Badenliga wieder in der richtigen Spur. Das stellten die Rennstädter mit dem sicher herausgespielten 27:21 (13:12)-Auswärtssieg beim HC 2000 Neuenbürg deutlich unter Beweis. Für die Schwarzwälder hatte diese Partie besondere Bedeutung, denn für den Tabellenletzten bedeutete diese Partie die wohl letzte Chance, mit einem Erfolg Anschluss an einen sicheren Tabellenplatz zu finden. Deshalb mobilisierte der HC 2000 alle verfügbaren Kräfte. Doch der HSV war auf massive Gegenwehr bestens vorbereitet und wusste von der ersten Minute an auch kämpferisch zu überzeugen. Mit dem zweiten Rückrundensieg in Folge belohnte sich der HSV selbst, denn damit haben  sich die HSV-Akteure  einen freien Trainingstag am „schmutzigen Donnerstag“ bei Coach Daniel Müller „erpresst“.

„Heute ist wohl endgültig der Knoten bei uns geplatzt“, meinte zuversichtlich nickend  HSV-Betreuer Hubert Renz nach dem „Geisterspiel“ vor nicht einmal 50 Zuschauern in der Neuenbürger Stadthalle. Diese Minuskulisse war dem gleichzeitig stattgefundenen EM-Finale geschuldet, das auch dafür gesorgt hatte, dass kein einziger HSV-Anhänger den weiten Weg in den Schwarzwald gefunden hatte.

Die Hockenheimer offenbarten in Neuenbürg lange nicht mehr erkannte Qualitäten. Vor allem im zweiten Durchgang spulten die Gäste ein Defensivspiel vom Feinsten ab und ließen ihrem Gastgeber kam mal eine Chance. Hinzu kam, dass sich HSV-Torwart David Rojban mit der Spielzeit in eine Superform steigerte und mit 19 abgewehrten Bällen eine sehr gute Quote erreichte. Hinzu gesellte sich auch Abwehrchef Felix Gubernatis, der  –  einer Gazelle gleich – sechsmal den Neuenbürger  Angreifern den Ball wegspitzelte und von den anschließenden  Kontern fünf sicher verwandelte. Und mit Pascal Freiseis scheint Hockenheim jetzt auch einen sicheren Siebenmeterschützen gefunden zu haben, denn „Olli“ versenkte alle fünf dem HSV zugesprochenen Strafwürfe ganz sicher. Auffallend war auch das deutlich effektivere HSV-Spiel am gegnerischen Kreis. Mark Zorn traf nicht nur dreimal, er holte auch fünf „Siebener“ heraus. Ihm nicht viel nach stand Tim Anschütz.

„Wir haben schnörkellos das gespielt, was wir können und nicht viel experimentiert“, das sah nicht nur Hubert Renz. Coach Müller pflichtete bei: „Das Spiel hat Spaß gemacht und hat hoffentlich die Wende eingeläutet. Das Team hat ob des geschlossen guten Auftretens ein Lob verdient, doch Felix Gubernatis und David Rojban sollten schon hervorgehoben werden.“  Wie schon eine Woche zuvor beim Heimsieg gegen Wiesloch war auf Shooter Simon Gans beim HSV wieder Verlass. Er nutzte zu einem hohen Prozentsatz seine Chancen, ähnlich wie Mirko Hess auf der Rechtsaußenposition.

Bis auf den 4:3-Zwischenstand in der 7. Minute lagen die Hockenheimer immer in Führung. Im ersten Durchgang gab es noch den einen oder anderen „Fehlgriff“ in der Abwehr und auch David Rojban musste sich kurze Zeit auf die gefährlichen Neuenbürger Außen einstellen. Doch nach Alexander Volz‘ Treffer zum 10:7 für den HSV kam der Gast auf Touren. Der 13:12-Pausenvorsprung wurde innerhalb von nur sieben Minuten in einen 17:13-Vorteil ausgebaut, der jetzt auch Sicherheit gab. Jan Axel Jost, Dymal Kernaja, Gans, Hess und Gubernatis mit seinen Kontertoren zermürbten den HC 2000, der beim 15:22 (47.) endgültig geschlagen war. Der Rest war dann nur noch Formsache. Und nach dem 27:21 konnten sich die beteiligten Spieler noch die restlichen Final-Minuten im Nebenraum der Halle ansehen und auch beim EM-Triumph mitfeiern.

HSV: Rojban, Lang; Freiseis (5/5), Anschütz, Schwögler, Jost (2), F. Gubernatis (5), Hess (4), Volz (1), Gans (5), Zorn (3), Schinke,  Kernaja (2).     teu