Handball-Badenliga: Hockenheim kassiert gegen den TSV Birkenau 28:32-Niederlage

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HSV Hockenheim

Beim HSV wiederholen sich die Fehler
Der HSV Hockenheim ist in der Handball-Badenliga durch die 28:32 (15:17)-Heimniederlage gegen den Aufstiegskandidaten TSV Birkenau gewaltig aus dem Gleichgewicht geraten. Mit jetzt 9:9 Zählern sind die Rennstädter im Niemandsland der Tabelle versunken und die Verantwortlichen müssen sich jetzt zusammen mit Spielern und Trainer Daniel Müller Gedanken über den weiteren Verlauf der Runde machen, denn mit „Mittelfeld-Handball“ will man sich beim HSV beileibe nicht zufrieden geben. Dafür haben die Akteure einfach zu viel Potential. Das haben sie in den letzten Jahren mit Spitzenplatzierungen in der Badenliga bewiesen. Doch derzeit klemmt es an vielen Ecken und Enden. Kritik macht sich im Umfeld der Mannschaft breit und es brechen harte Wochen fürs Hockenheimer HSV-Aushängeschild an…
Dabei steht gewiss nicht die hausgemachte Heimpleite gegen eine Birkenauer Mannschaft im Mittelpunkt der Diskussionen, sondern die Art und Weise wie die zustande kam. Da haben sich die Unzulänglichkeiten in fast allen Mannschaftsteilen wiederholt – nur dass es dieses Mal keine Undiszipliniertheiten auf dem Spielfeld gab, die vor Wochenfrist in Viernheim noch ausschlaggebend für eine Niederlage waren. Dieses Mal waren eigentlich unbekannte Blackouts in der Abwehr, die im ersten Durchgang durch Großtaten von Torwart Pascal Lang teilweise noch ausgebügelt werden konnten, in einem hohen Maß Unzulänglichkeiten im Angriff und eine erneut unterirdische Chancenverwertung mit zwei versiebten Strafwürfen und sage und schreibe 13 Pfosten- und Lattentreffern – geschweige denn die hohe Anzahl von vergebenen Großchancen – die Schwachpunkte. Gerade in diesem Bereich waren die Südhessen ihrem Gastgeber um Längen voraus. Vor allem Gerrit Fey, Jonas Böhm und Rudolf Varak hebelten die HSV-Defensive mit einfachen Mitteln wiederholt aus und erzielten TSV-Treffer. Dabei hatten die Birkenauer in den vergangenen fünf Jahren kein einziges Mal gegen die Hockenheimer ein Pflichtspiel gewinnen können…
Kein Wunder, dass HSV-Coach Müller nach der Partie bedient war: „Die guten Vorsätze, die wir uns selbst auferlegt haben, sind nur zum Teil umgesetzt worden. Wir haben diese Niederlage wieder einmal uns selbst zuzuschreiben, weil wir unsere Möglichkeiten einfach in dem Maß nicht nutzen konnten, was gegen eine Spitzenmannschaft nun einmal wichtig ist…“ Sein Birkenauer Gegenüber Gabriel Schmiedt sprach von einem „verdienten Sieg, den wir uns hart erarbeitet haben“. Von einer möglichen Titeldiskussion will Schmiedt „allerdings gar nichts wissen, denn wir haben noch einige dicken Brocken vor uns“.
Auf Hockenheimer Seite erreichten lediglich die beiden Keeper Lang und David Rojban und mit Abstrichen Dymal Kernaja , Janis Wolf und Pascal Freiseis, sowie der aufopfernd fightende Philippe Schinke Normalform. Das war einfach zu wenig, um gegen die Birkenauer ein attraktives Ergebnis erreichen zu können. Dem HSV-Spiel setzten die Odenwälder von Anfang an viel Power entgegen und führten nach sechs Minuten bereits mit 4:1 Toren. Das Hockenheimer Spiel kam nur schleppend in Gang. Pascal Freiseis (2), Simon Gans, Mirko Hess und Janis Wolf sorgten aber bis zur 14. Minute für den 6:6-Gleichstand und fortan entwickelte sich die beste Phase des HSV. Philippe Schinke führte die Hockenheimer mit einem Doppelschlag zum 8:6 und viele hofften auf die Wende im Spiel. Doch plötzlich waren es wieder die Birkenauer, die erfolgreiche Akzente setzten, zeitweise mit drei Toren führten und mit einer 17:15-Führung in die Pause gingen.
Danach schafften Schinke und Wolf wohl den 17:17-Ausgleich, doch dann setzte sich der Gast entscheidend auf 25:21 ab, nutzte eine unerklärliche Hockenheimer Schwächephase eiskalt aus. Der HSV konnte bis zum Schlusspfiff nur noch Ergebniskosmetik betreiben.
HSV: Lang, Rojban; Freiseis (4), Wolf (5/1), Anschütz, Schwögler, Gans (5), F. Gubernatis (1), Hess (1), Volz, Jost, Zorn (5), Schinke (4), Kernaja (3). teu