Handball-Badenliga: Hockenheim bringt aus Wiesloch klaren 32:19-Erfolg mit nach Hause

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HSV Hockenheim

Der HSV legt die Messlatte weit nach oben

Einen in dieser Höhe überraschenden 32:19 (17:9)-Sieg hat der HSV Hockenheim in seinem ersten Auswärtsspiel der jungen Saison in der Handball-Badenliga beim alten Rivalen TSG Wiesloch erzielt und mit Nachdruck seinen in der Stadionhalle zahlreich erschienenen Anhängern bewiesen, dass man in der Rennstadt die Messlatte in diesem Jahr weit nach oben gelegt hat. Es war schon beeindruckend, wie der HSV seinen Gastgeber auch ohne seine erkrankten oder verhinderten Stammkräfte Sergiu Dumitru, Mark Zorn und Marcel Schwögler eindeutig beherrschte. Dafür kam Sebastian Kauther ins Aufgebot, der seinen Auftritt im Ligateam noch besser hätte gestalten können, wenn er in der Schlussminute nicht einen Strafwurf versemmelt hätte.

Aber das interessierte nach dem Abpfiff keinen mehr. HSV-Trainer Daniel Müller freute sich vielmehr, „dass wir heute tatsächlich viele Vorgaben in die Tat umgesetzt und mutig nach vorn gespielt haben. Das hat sich heute deutlich besser angesehen als zum Auftakt beim Zittersieg gegen die Pforzheimer. Wir haben in der Defensive deutlich an Konstanz zugelegt – Simon Gans und Tim Anschütz haben prächtig harmoniert – und im Angriff haben wir eine fast 40-prozentige bessere Chancenverwertung als vor einer Woche gezeigt.“ Der HSV tut allerdings gut daran, diesen Kantererfolg nicht zu hoch zu bewerten, denn das Wieslocher Team erreichte dieses Mal längst nicht das Niveau der letzten Jahre, als sich Hockenheim gerade bei der TSG doch ziemlich schwer getan hatte.

Ganz positiv fiel beim Gast ins Gewicht, dass Linkshänder Janis Wolf –  wegen einer langwierigen Verletzung konnte er erstmals seit einem Vierteljahr wieder mitspielen –  gleich Akzente setzte: Er verwandelte alle vier Konter und traf auch vom Siebenmeterpunkt ohne Fehlwurf. Eine ähnliche gute Bilanz konnte auch Felix Gubernatis vorweisen, der bei seinen sechs Versuchen beim Konterspiel nur einen Patzer dabei hatte. Und weil auch Philippe Schinke (5 Treffer), Simon Gans (4),  Mirko Hess (3) und Dymal Kernaja (3) die Vielzahl ihrer Möglichkeiten nutzten, war das Hockenheimer Angriffsspiel kaum auszurechnen. Hinzu kam, dass Alexander Volz in der Defensive zu einer festen Größte wird und sich die Neuen Jan Axel Jost und Tim Anschütz immer besser ins HSV-Spiel integrieren, jetzt schon feste Bestandteile sind.

Nach genau 70 Sekunden hatte Wolf zum 0:1 eingeworfen, kurz danach glich Simon Körner für Wiesloch aus. Und das war gleichzeitig der einzige Gleichstand für die Gastgeber, die in der Folge klar ins Hintertreffen gerieten. 4:1 für den HSV stand’s schon nach acht, 11:7 nach 24 Minuten. Dann explodierten die Spieler von Daniel Müller förmlich. Bis zum Wechsel legten sie einen fulminanten Zwischenspurt bis zum 17:9 hin, der für die zweiten 30 Minuten viel Sicherheit gab.

Das muntere Scheibenschießen setzte Hockenheim zur Freude seiner Anhänger dann auch in Hälfte zwei fort. Es gab im Gegensatz zu früheren Spielen keine „zehn schwachen Minuten“, lediglich Konzentrationsfehler im Überzahlspiel gefielen Trainer Müller gar nicht. Spätestens beim 22:12 (38.) von Wolf stand Hockenheim als Sieger fest, zumal sich Wiesloch immer wieder in der HSV-Abwehr „festbiss“, einfach keine probaten Mittel fand. Meist nur durch Einzelaktionen kamen die Weinstädter zum Erfolg. Schnörkellos spielte Hockenheim bis zum 32:19. Auch HSV-Team-Manager Manuel Haasis war hernach zufrieden: „Das war ein sehr gutes Auswärtsspiel von uns. So kann es weiter gehen – aber bitte nicht dieses Ergebnis überbewerten…“

HSV: Lang, Rojban; Wolf (8/4), Anschütz (1), F. Gubernatis (5), Hess (3), Volz (1), Gans (4), Jost (2), Kauther, Schinke (5), Kernaja (3).   teu