Handball-Aufstieg: Hockenheim verliert vor 1300 Zuschauern das „Endspiel“ in Schwäbisch Gmünd mit 20:24 Toren

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HSV Hockenheim

Erst Verletzungen stoppen einen starken HSV

Ausgerechnet im allerletzten, aber alles entscheidenden Saisonspiel hat der HSV Hockenheim beim Mitbewerber im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg, TSB Schwäbisch Gmünd, mit 20:24 (8:7)-Toren verloren und damit das Aufstiegziel knapp verpasst. Dabei war es der engagiert auftretende HSV, der 40 Minuten lang in der ausverkauften Schwäbisch Gmünder Sporthalle das Spiel bestimmt hatte, aber dann entscheidend durch Verletzungen geschwächt worden war. Mitte der ersten Hälfte hatte es Abwehrspezialist Philippe Schinke am linken Fuß erwischt. Schinke konnte dank der Kunst von Physiotherapeut Stefan Grün, aber nur unter Schmerzen bis zum Ende durchhalten. Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte kam das Aus für Sergiu Dumitru. Nach einer starken Prellung am linken Fuß konnte der Rückraumwerfer nicht mehr auftreten und musste ausscheiden.

Während die Schwäbisch Gmünder nach dem Abpfiff lautstark gefeiert wurden und der Aufstiegssekt in Strömen floss, saßen die Hockenheimer Akteure bitter enttäuscht, aber gefasst in der Kabine und durften sich das Lob ihres Trainers anhören: „Leute, trotz dieser Niederlage bin ich stolz auf Euch. Wir können hoch zufrieden auf die beiden Aufstiegsspiele zurückblicken, denn wir haben alles gegeben. Leider hat es heute nicht ganz gereicht. Aber wir haben Hockenheim würdig vertreten. Wir hoch das Interesse am HSV besteht, zeigt doch auch auf, dass weit über 100 Hockenheimer uns heute uns Schwäbische begleitet haben…“, bei seinen Dankesworten ans Team musste Coach Haris Halilovic keine Floskeln benutzen, jeder seiner Akteure merkte, dass der in Hockenheimer längst heimisch gewordene Bosnier aus seinem Seelenleben keine Mördergrube machte.

Mit dem Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, um das Ziel Aufstieg zu erreichen, konnten die Hockenheimer 40 Minuten lang besser umgehen. Ganz selbstsicher und konzentriert ergriffen Sergiu Dumitru, Philippe Schinke, Janis Wolf, Daniel Müller, Felix Gubernatis, Mirko Hess und vor allem der bärenstarke Mark Zorn und Co. schnell die Initiative und konnten sich dabei auf die Künste von Keeper David Rojban verlassen. Taktisch bestens eingestellt und mit viel Einsatz in der Defensive, legte der HSV die Schwäbisch Gmünder Angriffsbemühungen über eine Halbzeit lang lahm. Die Hockenheimer 4:1-Führung bis zum 7. Minute ließ die TSB-Anhänger verstummen. Vor allem ihr Top-Angreifer Dijbril M’Bengue, ein Spieler mit Zweitligaformat, lag an der Kette der HSV-Abwehr und erreichte im ersten Durchgang gerade einmal einen Treffer. Allerdings verpasste es Hockenheim, den eigenen Vorsprung auszubauen. Im Übereifer wurden vier, fünf beste Möglichkeiten ausgelassen. Der HSV hatte ganz deutlich die ersten 30 Minuten bestimmt.

Und auch in der zweiten Hälfte sah es lange danach aus, dass es einen ganz knappen Spielausgang geben würde. Nach Dumitrus Ausscheiden kam dann aber die Wende. Alleskönner M’Bengue traf jetzt aus allen Lagen. Nach dem 14:14 (41.) gab es für ihn kein Halten mehr. Der Modellathlet wurde zum spielentscheidenden Akteur. Er warf sechs Tore fast in Folge und brachte spätestens mit dem Treffer zum 17:15 (44.) sein Team auf die Siegesstraße. In der restlichen Spielzeit erreichte Schwäbisch Gmünd – getragen von einer Welle der Begeisterung – den letztendlich zu hohen 24:20-Sieg.

Bei einer letzten Besprechung im heimischen Klubhaus – erst am 26. Juni treffen sich die HSV-Spieler wieder zur Vorbereitung -, hatten Coach Halilovic und die Hockenheimer Verantwortlichen aber schon wieder den Blick nach vorn gerichtet. „Wir können auf eine erfolgreiche Runde zurückblicken, bei der es leider in zweifacher Hinsicht nicht ganz für uns gereicht hat. Zum einen war die SG Heidelsheim / Helmsheim in der Runde um einen Tick besser als wir und zum anderen hatten wir in der Aufstiegsrunde dann das Pech, Schwäbisch Gmünd auswärts zu erwischen. In eigenen vier Wänden hätte es womöglich einen anderen Ausgang in diesem Endspiel gegeben…“, meinte der dennoch hoch zufriedene Betreuer Hubert Renz, der jedem aus der Seele gesprochen hatte.

HSV: Rojban, Lang; Pristl (3), Müller (1), Wolf (4), Felix Gubernatis (2), Henrik Gubernatis, Hess (1/1), Dumitru (3/1), Zorn (5/1), Schinke (1). teu

Quelle: HSV Hockenheim