Hält die „Saasemer“ Serie auch im Ortsderby?

0
914
TVG Großsachsen

In Hirschberg an der Bergstraße herrscht am Wochenende mal wieder Ausnahmezustand. Dann nämlich wenn am Samstag um 20 Uhr die beiden Handballteams der SG Leutershausen und des TVG Großsachsen um 20 Uhr in der Heinrich-Beck-Halle aufeinander treffen. Dann will der eine Ortsteil dem anderen mal wieder zeigen: „Wo der Hammer hängt“. Die Rivalität ist so alt das niemand mehr genau sagen kann warum und wieso. Schon zu Urgroßvaterszeiten gab es für Junggesellen an den Ortsgrenzen eine Abreibung wenn man mit einem Mädchen aus dem, damals noch, Nachbarort bussierte. Die „richtigen Kerle“ trafen sich gleich auf freiem Feld um den Stärkeren zu ermitteln. Jeder in „Hause“ oder Saase“ kennt dazu eine Geschichte die von Generation zu Generation weiter gegeben wird. Man „mag sich halt net“ und Gründe gibt es auf beiden Seiten viele. Im Jahr 1975 passierte dann das „Unvorstellbare“. Die beiden Gemeinden schlossen sich zu Hirschberg zusammen um einer Eingemeindung seitens Schriesheim (Leutershausen) bzw. Weinheim (Großsachsen) zu entgehen. Die Vernunftehe wurde im letzten Jahr 40 Jahre alt und die Hirschberger haben sich größtenteils zusammengerauft. Klar es gibt immer wieder Sticheleien und Sprüche aber die gehören wohl auf beiden Seiten dazu, denn beim „schwätze“ fängt der Unterschied ja schon an! Die „Heisemer“ reden eben anders als die „Saasemer“, und umgekehrt. Soweit so gut. Beim Handball hat der Zusammenschluss aber nie geklappt. Zu früheren Zeiten spielte die SG Leutershausen immer höher als der TVG Großsachsen und so kam ein Zusammenschluss, oder überhaupt der Gedanke daran nie in Frage. Allerdings hat sich das vor einigen Jahren geändert. Der TVG Großsachsen und die SG Leutershausen kreuzten zu allererst in der BW-Oberliga und dann in der 3. Liga die Klingen. Die Rivalität sorgt für volle Hallen und das, zumindest für 60 Minuten, alles wieder wie früher ist. Wie schon gesagt: „Man mag sich halt net“ und warum ist erst einmal zweitrangig. Danach wird zusammen Bier getrunken und das Spiel analysiert aber über diese 60 Minuten ruht das. Wenn man sich danach auch noch in die Augen schauen kann ist es genau das was es ausmacht! Favorit für die Partie ist wieder einmal die SGL. Im Hinspiel siegte die Mannschaft von Trainer Marc Nagel ungefährdet mit 30:25 in der Sachsenhalle und sorgten mit für den schlechtesten Start einer TVG-Mannschaft überhaupt. Was damals sicherlich niemand gedacht hat, die „Saasemer“ haben sich in beeindruckender Weise aus dem Sumpf der Tabelle gespielt und belegen mittlerweile Rang 5. Acht Siege in Folge hat man mittlerweile auf das Parkett gezaubert und geht mit ganz breiter Brust in dieses Derby. „Natürlich ist die SGL Favorit. Aber wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir gehen mit viel Selbstvertrauen in dieses Spiel und wollen endlich mal wieder etwas Zählbares aus „Hause“ mitnehmen“, gibt TVG-Kapitän Thomas Zahn schon mal die Richtung vor. Die Statistik spricht dabei klar für die SG Leutershausen, aber was sind schon Statistiken? Grau ist alle Theorie, wichtig „is aufm Platz“.  Geht man nach den letzten Ergebnissen wird es eine enge und hart umkämpfte Partie werden. Es bleibt abzuwarten ob beide Teams ihre Topform abrufen können, wenn ja, erwartet die Zuschauer in der proppenvollen Heinrich-Beck-Halle sicherlich ein Spiel voller Kampf und Emotionen. „Wir geben Vollgas und werden alles versuchen. Wir sind gut drauf und wollen das auch im Derby unter Beweis stellen. Es wird schwer sein uns zu schlagen. Das kann ich allen Fans versprechen“, so TVG Trainer Stefan Pohl. Wer dann am Ende die Nase vorne hat bleibt abzuwarten, aber für Spannung ist im Vorfeld der Partie schon einmal gesorgt.

Samstag 30.01.2016, 20 Uhr, SG Leutershausen-TVG Großsachsen, Heinrich-Beck-Halle, Leutershausen