Gerechte Punkteteilung in Brühl

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TV Brühl 1912

Gerechte Punkteteilung in Brühl 

Badenliga Damen: TV Brühl – SG Heddesheim 21:21 (10:10)

In einer zwar nicht hochklassigen, aber umso intensiv umkämpften und dramatischen Partie trennten sich der TV Brühl und die SG Heddesheim mit einem alles in allem gerechten 21:21 Unentschieden. Damit verbleiben beide Teams weiter auf den Tabellenplätzen sechs, Brühl, und sieben, Heddesheim. Den Gastgeberinnen war anzumerken, daß sie das unsägliche Spiel in Birkenau vergessen machen wollten. Die Mannschaftsleistung war durchweg stärker, aber der unbedingte Wille ließ so manche Spielerin verkrampfen. Der TVB wollte mit schnellem Offensivspiel die sehr kompakte 6:0 Deckung der Gäste in Bewegung bringen. Das gelang jedoch nur selten, weil die Raumaufteilung zu wünschen übrig ließ. Bei Brühler Angriffen klebte das Spielgerät förmlich in einem Sektor direkt in der Mitte. Da hatte es die Gästeabwehr leicht, die gegnerischen Angriffe zu unterbinden, indem sie sich selbst meist nur leicht auf beide Seiten zu verschieben brauchten. Besser machte es Heddesheim. Sie spielten ihre Angriffe aus, wobei sie den Ball durch die eigenen Reihen zirkulieren ließen, bis eine Lücke in der Brühler Deckung ausgemacht war. Deshalb war es für den TVB doppelt schwer, sich gut in Szene zu setzen. 1:1 Situationen gab es nicht viele und am Kreis gab es, wie erwartet, kaum einmal Platz.

Es war ein zähes Ringen um jeden Treffer, dementsprechend niedrig war die Trefferquote. Zumal es lange so schien, als daß die Gäste ihre Tore mit weniger Gegenwehr erzielten. Heddesheim war aus dem Rückraum und vom Kreis aus erfolgreich, bei den Gastgeberinnen wurde in dieser Gemengelage natürlich der Rückraum verstärkt gesucht.

Die SG hatte den besseren, weil nervlich unbelasteten, Start und lagen mit 2:0 und 3:1 vorne. Kerstin Siebenlist und Julia Werle sorgten wenig später für die erste Brühler Führung (4:3). Negativer Höhepunkt war nach einer rüden Attacke gegen Maren Röllinghoff die rote Karte für Petra Kosa. Die Gemüter hatten sich danach schnell beruhigt und es wurde sich wieder auf das eigentliche Spiel konzentriert. Für den großen Rest der ersten Halbzeit ging dann das Kopf an Kopf Rennen unvermittelt weiter (6:6 und 8:8), ohne das sich eines der beiden Teams in irgendeiner Form abzusetzen in der Lage war. Folgerichtig stand es Pause mit 10:10 eben unentschieden.

Auch in der zweiten Halbzeit ging die Marschrichtung genau so weiter (13:13). Eine kurze Phase ohne Brühler Torerfolge nutzen die Gäste zur ersten drei Tore Führung (16:13). Da schwante den Brühler Anhängern schon weitere Ungemach. Die steigerte sich noch, als Spielmacherin Kerstin Siebenlist in der 45. Minute mit einer Beinverletzung vom Feld geführt wurde (15:16). Ob ein längerer Ausfall droht, werden die Ärzte zu attestieren haben. Allerdings zeigte die Brühler Mannschaft nach der Hiobsbotschaft Reaktion. Jetzt wurden die letzten Kraftreserven mobilisiert, um die Partie zu kippen. Abwehrspezialistin Lisa Naber übernahm die halblinke Position und setzte nicht nur mit ihren eigenen Aktionen die Akzente. Der knappe Rückstand wurde wettgemacht (16:16) und der unentschiedene Spielstand hatte bis zum 19:19 Bestand. Danach erzielten die Gäste zwei Treffer zur 21:19 Führung, gespielt waren 58 Minuten. In der sowieso schon dramatischen Phase gelang Brühl der viel umjubelte Ausgleich zum 21:21. Daß es überhaupt so weit kam, war auch ein Verdient von Keeperin Sandra Lauerwald, die vor allem in der zweiten Hälfte eine vorzügliche Partie bot und ihre Mannschaft mit sehr guten Reflexen im Spiel hielt. Der letzte Angriff der Begegnung gehörte dem TVB, der die Chance zum Sieg allerdings nicht nutzte. Den jeweils einen Punkt hatten sich am Ende beide Teams redlich verdient.

Das sah auch Trainer Fred Klaszus so: „wir hatten heute sicher nicht unseren besten Tag. Aber die Moral ist bei uns absolut intakt und die kämpferische Einstellung hat auch gestimmt. Manchmal muß man auch mit einem Punkt zufrieden sein. Toll, wie die Mädels den Ausfall von Kerstin Siebenlist im Spiel verkraftet haben.“

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Werle (5), Röllinghoff (4/2), Gross (1), Siebenlist (7/1), Henn, Handrick (1), Naber (3), Tomann, Le. Bühn.                                                                                                                                   ako