Ganz starke Nußlocher Vorstellung

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Handball-3.Liga: SGN schlägt TVG Großsachsen mit 34:25 (16:10) – Kevin Bitz und Christian Zeitz treffen nach Belieben

Nußloch. (bz) Zwei Minuten vor dem Ende erhoben sich die Nußlocher Zuschauer von ihren Plätzen. „Steht auf, wenn ihr für Nußloch seid“, schallte es aus dem Fanblock der SGN kurz vor Schluss beim 34:25-Erfolg im Drittliga-Derby gegen den TV Germania Großsachsen. Ergebnis und Leistung ließen keine Wünsche offen bei den Gastgebern, es war ein rundum gelungener Abend.

Bereits zu Spielbeginn legten die Gastgeber ein beeindruckendes Tempo vor. „Die ersten 20 Minuten waren nicht selbstverständlich und aus meiner Sicht das Beste, was wir diese Saison bislang gespielt haben“, lobte SGN-Trainer Marc Nagel seine Sieben für die nahezu perfekte Anfangsphase.

Fast genau sechs Minuten lief das Derby, als Großsachsens Trainer Stefan Pohl die erste Auszeit nahm. Wenige Sekunden zuvor hatte Nicolas Herrmann das 5:2 erzielt. Grundlage für die frühe deutliche Führung sollte die ebenso konzentriert wie konsequent zupackende Deckung um Simon Kuch und Theo Surblys sein. Dabei bewies Christian Zeitz einige Male sein besonderes Gespür, schnappte bei Pässen auf Saases Halblinken beherzt zu und initiierte auf diese Weise einfache Tempogegenstoß-Tore. In dieser Phase reihte sich Highlight an Highlight: Ein Zeitz-Pass wie ein Strich vorbei an Freund und Feind auf Herrmann zum 10:3 (13.), Pascal Kirchenbauers unnachahmlicher Unterarm-Schlagwurf zum 12:5 (17.) oder Simon Kuchs schnelle Reaktion beim 16:8, als die Gäste wegen Unterzahl ihren Torhüter draußen ließen und er die Harzkugel zielsicher aus der eigenen Hälfte ins verwaiste Gehäuse warf (26.).

Es folgten fünf Minuten bis zur Pause, die nicht zum Verlauf davor passten. „Da haben wir den Spielfluss verloren und gehen mit einem 16:10 in die Halbzeit, das nicht so richtig gepasst hat“, sagte Nagel, der gleichzeitig aber die Gäste für ihren großen Einsatz lobte, „Respekt vor Saase, sie sind ein Gegner, der einem immer alles abverlangt.“

Dass die jungen Nußlocher sich in den letzten Wochen positiv weiterentwickelt haben, bewiesen sie in der wichtigen Anfangsphase der zweiten Hälfte. Binnen vier Minuten zogen sie auf 19:11 davon. Ein Zeichen an den Kontrahenten, dass für ihn in der Olympiahalle nichts zu holen ist. Im Tor stand nun Fabian Lieb, der nahtlos an die Leistung von Marco Bitz anknüpfte. „Wir hatten immer das Gefühl, die Partie im Griff zu haben. In der zweiten Halbzeit wurde es auch etwas hitzig auf der Platte, aber das macht eben ein Derby aus. Aus meiner Sicht war der Tag zusammen mit dem Oktoberfest ein rundum gelungenes Event“, schilderte Lieb seine Eindrücke.

Diskussionsbedarf herrschte zwischen den Akteuren beider Mannschaften nach der Roten Karte für Philipp Ulrich, nachdem dieser Jochen Geppert böse gefoult hatte (45.). Die Aufregung regte sich jedoch schnell wieder. Neben Zeitz, der sieben Mal einnetzte, tat sich der Kapitän als fleißiger Torschütze hervor. Insgesamt neun Mal durfte Kevin Bitz jubeln. Zum Ende hin erzielten die Einheimischen vier Treffer in Folge zum souveränen 34:25-Endstand.

So viele eigene Tore freuten den Abwehrspezialisten der SGN ganz besonders. „Im Angriff kommen wir immer besser ins Rollen und haben zudem gezeigt, wie gut wir von hinten herausspielen können. Insgesamt bin ich sehr zufrieden“, erläuterte Simon Kuch, der als Nußlocher Spieler des Spiels beim Trainergespräch Rede und Antwort stand.

Auf Großssachsener Seite war dies Patrick Buschsieper, mit sieben Toren bester Gäste-Akteur. „Die ersten 15, 20 Minuten haben wir komplett verschlafen. Danach gelang es uns leider nicht mehr näher zu kommen und die Nußlocher spielen es dann souverän runter“, fasste Buschsieper das Derby aus seiner Sicht zusammen. Gäste-Trainer Stefan Pohl wählte ähnliche Worte: „Ein verdienter Sieg für Nußloch. Wir haben uns viel vorgenommen, die beiden verletzungsbedingten Ausfälle hat man in unserer Spielanlage jedoch gemerkt. Insgesamt haben wir einfach zu viele Fehler gemacht, gerade in der ersten Halbzeit.“

Im Anschluss an das Derby kamen endlich die Spieler in den Genuss des Oktoberfestes der Nußlocher Handballabteilung. Bei leckerem Krustenbraten mit Semmelknödel und Blaukraut ließen die Handballer ihren Heimsieg gebührend ausklingen.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb (beide Tor), Kuch 1, Schmiedt 2, Fritsch, Strüwing 2, Zeitz 7, Geppert 5/3 Surblys 1, Wichmann, Kirchenbauer 1, K. Bitz 9, Klimovets, Herrmann 2, Ganshorn 3, Petróczi 1.