Mit Sturmlauf zum Erfolg

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TV Brühl 1912

Mit Sturmlauf zum Erfolg

Badenliga Damen: TV Brühl – HG Königshofen/Sachsenflur 29:21 (10:12)

Mit dem verdienten 29:21 Sieg gegen die HG Königshofen/Sachsenflur hat sich der TV Brühl endgültig im Richtung der oberen Tabellenhälfte aufgemacht. Bis es soweit war, standen Trainer Fred Klaszus schon einige Sorgenfalten auf der Stirn, denn so klar wie es die nackten Zahlen aussagen, war es fast über die gesamte Spielzeit überhaupt nicht. Denn nach einem Erfolg der Gastgeberinnen sah es  lange Zeit überhaupt nicht aus, weil der TVB den Zuschauern zwei verschiedene Gesichter zeigte. Das erste in Hälfte eins. Da lief für die Brühlerinnen wenig, bis gar nichts zusammen. Das lag an der bescheidenen Angriffsleistung. Der im Normalbetrieb für Torgarantien stehende Rückraum blieb weitgehend erfolglos. Wenn die zweite Reihe nicht trifft, wird es für die Gastgeberinnen naturgemäß schwer, das Torekonto zu erhöhen. Die Aktionen oft zu durchschaubar, zu ungenau und überhastet. Die 6:0 Deckung der Gäste hatte erstaunlich wenig Mühe, Einschläge im eigenen Kasten zu verhindern. Lediglich zehn Treffer in der ersten Halbzeit drückten das ganze Dilemma an diesem Abend aus. Da machten es die Gäste in den ersten 30 Minuten schon etwas besser. Sie spielten zielgerichtet nach vorne und hatten in Isabel Menrath auf halbrechts eine schnelle und technisch beschlagene Torschützin, der von der Brühler Abwehr zu viel Raum gelassen wurde. Das Herausrücken innerhalb der 5:1 Formation unterblieb mehrmals, die Gäste kamen so zu einfachen Treffern. Der TVB führte nur einmal beim 1:0, danach mußten sie ständig einem Rückstand hinterherlaufen, der sich allerdings gottlob in Grenzen hielt (4:5, 7:8 und 8:11). Fred Klaszus nahm nach 21 Minuten die erste Auszeit, um seine Reihen zu ordnen, was aber nur bedingt erfolgreich blieb. Zumindest wurde der Rückstand bis zum Seitenwechsel geringer (10:12). Da die zweite Hälfte für den TVB meist die spielerisch bessere ist, blieb die Hoffnung auf das Kommende bestehen.

Vom Wiederanpfiff weg, sahen die Zuschauer dann auch endlich die Brühler Mannschaft, die sie sehen wollten. Das zweite TVB-Gesicht zeigte sich: die Körpersprache eine völlig andere, die Intensität weit mehr ausgeprägt, mehr Laufarbeit und mehr individuelle Klasse, waren die Trümpfe die jetzt stachen. Innerhalb kürzester Zeit war zunächst der Rückstand aufgeholt, dann beim 17:16 die erste Führung in Hälfte zwei erzielt. Die Gäste kamen dank einer doppelten Überzahl noch einmal zum Ausgleich (17:17), danach verloren sie ihre spielerische Linie mehr und mehr. Sie hatten jetzt den Druck, dem sie nicht mehr viel entgegenzusetzen hatten. Viele Aktionen verpufften ergebnislos, mehrere Bälle wurden von der Brühler Abwehr erobert, und die Zielgenauigkeit hatte darunter zu leiden. Auf der anderen Seite machten drei Spielerinnen den Unterschied. Anja Kemptner, die verletzungsbedingt erst kurz vor Spielbeginn grünes Licht für ihren Einsatz gegeben hatte, Julia Werle und Anja Gross, liefen zur Hochform auf und erzielten in den zweiten 30 Minuten 16 ihrer insgesamt 18 Treffer. Sie waren von der HG-Abwehr nicht mehr zu bremsen. Im Minutentakt fielen jetzt die Brühler Treffer, die ihre Wirkung nicht verfehlten (22:18 und 27:20). Die Gäste steckten zwar nicht auf, waren aber geschlagen. Beim Abpfiff hieß es 29:21 für den TVB. Ein weiterer wichtiger Sieg, der auch Ansporn für die nächste Partie in Neureut sein sollte.

Trainer Fred Klaszus war am Ende froh, daß seine Mädels das Ruder noch rechtzeitig herumgerissen hatten: “die erste Halbzeit war sicher nicht optimal, da haben wir zu wenig investiert und dem Gegner das Feld überlassen. Nach der Pause haben wir mindestens eine Schippe drauf gelegt und die Partie gedreht. Jetzt fahren wir beruhigt, aber keinesfalls überheblich nach Neureut, um dort zwei weitere Punkte zu ergattern.“

TV Brühl: Zimmermann, Lauerwald; Werle (8/1), Röllinghoff (3/1), Gross (6), Siebenlist (5/1), Henn, Handrick, Naber (2), Kemptner (4), Tomann, Le. Bühn (1).                                                                                                      ako