Badenliga: TV Neuthard – TSV Rot 26:26 (13:13)

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Punkteteilung nach aufreibender Nervenschlacht

Foto: Theo Vetter

Fünf Sekunden vor Spielende hatte Marco Bellemann noch den Treffer zum 25:26 erzielt. Vielleicht hatten sich da einige schon zu früh gefreut, denn das Umschalten in die Abwehr funktionierte überhaupt nicht . Neuthard startete einen schnellen Angriff und erzielte praktisch mit der Schlusssirene doch noch den Ausgleich. Sicherlich sehr ärgerlich, aber letztendlich konnte man das Ergebnis dem Spielverlauf nach als gerecht bezeichnen.

Das Spiel war über die gesamte Spielzeit hinweg vollkommen ausgeglichen und keine der beiden Mannschaften konnte sich vorentscheidend absetzen. So wechselte auch die Führung ständig hin und her. Nach dem 16:16 ging Neuthard mit 18:16 in Führung, aber mit zwei Mann in Unterzahl gelang unserer Mannschaft nicht nur der Ausgleich zum 18:18, sondern kurz darauf (46. Min.) auch noch der 18:19 Führungstreffer. Bis zum 23:23 wechselten sich beide Teams weiterhin in der Führung ab. Danach war es unser Team, das nun ständig einen Treffer vorlegen konnte. Postwendend kamen die Gastgeber jedoch sofort wieder zum Ausgleich. Somit wurden die letzten Spielminuten zu einer wahren Nervenzerreißprobe für Mannschaft und Fans beider Seiten.

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Foto: Theo Vetter

Auf die Frage des Moderators bei der Pressekonferenz, ob dieser eine Punkt beiden Mannschaften nun nützt oder zu wenig ist, waren sich beide Trainer im Grunde genommen einig. Besser ein Punkt, als gar keiner war die übereinstimmende Aussage.

Trainer Boris Meiser: „Im Kampf gegen den Abstieg hilft uns natürlich jeder Punkt insofern müssen wir natürlich mit diesem einen Punkt auch zufrieden sein. Am Ende des Spieles hat man aber auch gesehen, dass wir mit einen Altersdurchschnitt von 22,5 Jahren doch noch etwas unerfahren sind. Ich denke einer routinierteren Mannschaft wäre dieses Tor am Ende sicher nicht passiert“.

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Foto: Theo Vetter

Sicherlich, dieses Tor war mehr als ärgerlich, vor lauter Freude über den vermeintlichen Siegestreffer hatten einige Spieler wohl vergessen, dass noch fünf Sekunden zu spielen waren. Und fünf Sekunden können im Handball manchmal eine kleine Ewigkeit sein. Einer ausgebufften Mannschaft wäre dieser Treffer mit großer Wahrscheinlichkeit nicht passiert. Der Spieler wäre nur wenige Meter in die eigene Spielhälfte gekommen und dann mit allen Mitteln gestoppt worden. Man kann jedoch sicher sein, das unser junges Team auch daraus gelernt hat. Aber trotz dieses Missgeschickes darf man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat in diesem Spiel eine tolle Kampfmoral bewiesen und hat sich trotz etlicher „Rückschläge“ nicht aus dem Konzept bringen lassen. Vor allem hatte man aber auch die Nerven im Zaum. Als Torschütze vom Dienst fungierte in diesem Spiel Max Fankhänel. Mit zehn Treffern, darunter sechs sicher verwandelte Strafwürfe war er am torgefährlichsten. Und auch ein Fabian Schenk hat mit fünf knallharten Treffern gezeigt, zu was er in der Lage ist.

Nur noch etwas für die Statistik: Ein Blick auf den Spielbogen zeigt in Punkto Zeitstrafen schon eine kleine Schieflage auf. In einer Partie, in der beide Seiten hart und kompromisslos, jedoch nicht unfair in der Abwehr zu Werke gingen, setzte es neun Zeitstrafen gegen unsere Mannschaft. Schon nach sechs Minuten war das Kontingent an gelben Karten für unser Team aufgebraucht. Auf der Gegenseite kamen lediglich vier Spieler in den Genuss einer zwei minütigen Verschnaufpause auf der Bank. Nun, das kann schon mal vorkommen und im Verlauf einer Saison gleichen sich solche Dinge oftmals auch wieder aus. Bemerkenswert ist allerdings die Tatsache, dass die erste Zeitstrafe gegen Neuthard in der 46. Spielminute ausgesprochen wurde. Ein Schelm, der jetzt Schlechtes dabei denkt.

Nichts desto trotz, das Unentschieden geht soweit in Ordnung, darin waren sich auch die Fans der beiden befreundeten Vereine nach dem Spiel einig. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser eine Punkt nun auch beiden Mannschaften weiterhilft und man sich im nächsten Jahr erneut in der Badenliga gegenübersteht. Aber bis dahin ist es für beide Mannschaften noch ein langer und steiniger Weg.

Mannschaft TSV Rot 
Florian Neidig, Jan Thome, (Tor)
Patrick Winkler 2, Nils Wege, Marco Bellemann 2, Julian Körner 1, Andre Weis, Timo Steinhauser, Patrick Kögler 2, Dominic Steinhauser 4, Tizian Stegmüller, Fabian Schenk 5, Max Fankhänel 10 (6)

 

Weitere Bilder findet ihr auf unserer Facebook-Seite. 

Vorschau
Am kommenden Wochenende hat unsere Mannschaft Heimrecht und hierbei den Tabellendritten TV Knielingen zu Gast in der Roter Sporthalle. Am zweiten Spieltag der Hinrunde bezog unser Team beim TV mit 35:19 eine herbe Klatsche. Weder die Abwehr fand damals die richtige Einstellung zum Gegner, genau so wenig wie unser Angriff die Lücke beim gegnerischen Abwehrverband. In der Zwischenzeit haben sich allerdings die Verhältnisse etwas verändert. Unser Team hat sich in der neuen Umgebung akklimatisiert und gezeigt, dass man auch gegen Gegner aus der vorderen Tabellenhälfte mithalten kann. Und dass Knielingen nicht unbezwingbar ist, zeigen alleine die sieben Verlustpunkte, die der TV mittlerweile schon auf dem Konto hat. Der TV Neuthard hat ja vor kurzem gezeigt wie es geht. Mit 26:28 entführte Neuthard beide Punkte aus Knielingen. Dennoch, es ist eine schon hohe Hürde, die unser Team da am kommenden Wochenende zu erklimmen hat. Wenn die Revanche gelingen soll, braucht die Mannschaft daher auch wieder die lautstarke Unterstützung ihrer Fans.

Also auf geht’s, am Samstag in Halle.

Samstag, den 17.01.2015 20.00 Uhr
TSV Rot – TV Knielingen
Sporthalle Rot