Badenliga: TSV Viernheim – TSV Rot 28:32 (12:14)

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TSV Rot 1905
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Faustdicke Überraschung in der Badenliga

Mit einem Sieg beim bisher noch ungeschlagenen Tabellenführer Viernheim hat unser Team in der Badenliga aufhorchen lassen. Damit hatte sicherlich wohl Niemand gerechnet. Dementsprechend waren nicht gerade viele Fans nach Viernheim mit aufgebrochen. Zumal ja auch in Rot Kerwe war. Aber alle die, die nicht mit dabei waren, die haben einfach etwas Grandioses verpasst. Obwohl mit Dominic Fischer, Julian Stegmüller, Johannes Beck und Max Fankhänel gleich vier Stammkräfte in der Mannschaft fehlten, sorgte unsere junge Mannschaft in der Rudolf Harbig Halle in Viernheim für „die Überraschung“ am vierten Spieltag in der Badenliga und hat damit den Gastgebern die nach dem Spiel anstehende „Oktoberfest Party“ gründlich vermasselt. Aus einer konsequenten und aufopferungsvoll kämpfenden Abwehr heraus bot man dem Tabellenführer von Beginn an Paroli und lag zur Pause sogar mit zwei Toren in Führung. Dominic Steinhauser war es, der kurz vor dem Gang in die Kabinen diese Führung herausgeworfen hatte. Im Angriff hatte unser Team mit Patrick Kögler eine treibende Kraft, der seine Nebenleute hervorragend einsetzte und selbst mit sechs Treffern erfolgreich war. Und die Abwehr hatte mit Florian Neidig und später auch Florian Becker im Tor einen starken Rückhalt. So gestattete man es den Gastgebern im ersten Durchgang nie, sich etwas abzusetzen

Nach dem Seitenwechsel geriet der Motor beim TSV dann allerdings doch etwas ins Stottern. Übermotivation führte zu technischen Fehlern und auch so mancher Wurf wurde aus ungünstiger Position genommen. Viernheim glich nicht nur aus, sondern setzte sich nach dem 18:18 in der 39. Spielminute mit vier Toren in Folge auf 22:18 ab. Jetzt drohte das Spiel zu kippen und unserer Mannschaft aus den Händen zu gleiten. Aber anders als in Knielingen ließen unsere Jungs diesmal nicht locker, sondern starteten nun selbst zur Gegenoffensive. Beim 23:23 (49. Minute) war wieder der Ausgleich erzielt. Jetzt begannen auch beim Gastgeber die Nerven zu flattern und deren Spielfluss geriet nun immer mehr aus den Fugen. Das Angriffsspiel von Viernheim war nun hauptsächlich nur noch von Einzelaktionen bestimmt. Dies führte zu zahlreichen Ballverlusten, die unsere Mannschaft durch schnelle Tempogegenstöße für sich zu nutzen wusste. Bis zum 27:27 (55. Minute) war die Partie nun weiterhin vollkommen offen und auch zum Zerreißen spannend, danach konnte sich unsere Mannschaft mit drei Toren in Folge jedoch entscheidend absetzen.

Nach dem Spiel zeigte sich unser Trainer Boris Meiser auch sichtlich erleichtert. „Wir sind hier heute sicherlich nicht mit den größten Erwartungen angetreten, aber die Mannschaft hat das, was wir unter der Woche besprochen und geübt hatten auch konsequent umgesetzt. Ich bin heute einfach stolz auf dieses Team. Wir haben unser Konzept bis zum Spielende durchgezogen und so den Tabellenführer immer mehr aus dem Rhythmus gebracht“. Und weiter: „Wir werden jetzt nach diesem Sieg sicherlich nicht gleich die Bodenhaftung verlieren. Als Aufsteiger hat für uns auch weiterhin zunächst einmal die Sicherung des Klassenerhaltes oberste Priorität. Aber diese Leistung hier macht zuversichtlich. Meine Spieler haben heute, ohne Ausnahme alle eine klasse Leistung erbracht und dabei sicherlich auch mit am oberen Limit gespielt. Vielleicht hatten wir aber auch ein wenig das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite und Viernheim heute einfach auf dem falschen Fuß erwischt“.

Eine Einschätzung, die man durchaus so teilen kann. Denn irgendwie hatte man vor dem Spiel schon den Eindruck, als ob die Gastgeber sich ihrer Sache schon recht sicher waren. Vielleicht hat da die hohe Niederlage unserer Mannschaft in Knielingen mit dazu beigetragen, dass die Spieler des TSV Viernheim diese Aufgabe etwas auf die leichte Schulter genommen haben. Es ist hinreichend bekannt, dass sich gerade im Handball so etwas bitter rächen kann. Und wenn man dann auch noch unseren Jungs die Kerwe verderben will – einem Antrag des TSV auf Spielverlegung wurde von Viernheim nicht zugestimmt – nun ja, dann hat man halt am Ende auch den Salat.

Auch der Trainer der Gastgeber Frank Schmitt bezeichnete den Sieg des TSV Rot als vollkommen verdient.

„Die Roter Mannschaft hat bis zum Schluss ihre spielerische Linie beibehalten. Wir dagegen haben eigentlich über sechzig Minuten hinweg weder das Spiel noch den Gegner in den Griff bekommen. Gegen Ende des Spieles haben wir dann auch immer mehr die Nerven verloren und es sind Dinge passiert, die ich so von meiner Mannschaft eigentlich nicht sehen möchte“.

Damit war sicherlich wohl auch die rüde Attacke von Philipp Gunst gegen Patrick Kögler gemeint, die in der 58 Minute auch direkt die „Rote Karte“ nach sich zog. Da war mit Sicherheit auch schon eine gehörige Portion Frust mit dabei. Da zudem Dominik Seberkste bereits zwei Minuten zuvor nach seiner dritten Zeitstrafe schon auf der Tribüne hatte Platz nehmen dürfen, fehlten den Gastgebern in der Endphase des Spieles zwei wichtige Spieler. 28:30 stand es zu diesem Zeitpunkt. In der Schlussminute sorgten dann Tizian Stegmüller und Julian Körner, der erstmals wieder mit dabei war, mit zwei sauberen Kontertoren für die endgültige Entscheidung.

Mannschaft TSV Rot

Florian Neidig, Florian Becker (Tor) Marco Bellemann, Nikolai Linder 1, Julian Körner 6 (1), Patrick Winkler 7 (3), Fabian Schenk, Nils Wege, Tizian Stegmüller 4, Patrick Kögler 6, Dominic Steinhauser 5, Andre Weis 3, Timo Steinhauser

Vorschau

Am kommenden Wochenende hat unser Team spielfrei (das Spiel gegen Neuenbürg wurde verlegt) und danach hat man die Reserve der SG Leutershausen zu Gast in der Roter Sporthalle.

 

Samstag, den 18.10.2014 20.00 Uhr

TSV Rot – SG Leutershausen II

Sporthalle Rot