Badenliga: Tabellenführer Bretten siegt in Hockenheim mit 23:21-Toren:

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HSV Hockenheim

Großer HSV-Einsatz bleibt unbelohnt

Das hat es in der Hockenheimer Jahnhalle lange nicht mehr gegeben: Da verliert Gastgeber HSV sein Spiel in der Handball-Badenliga gegen Tabellenführer und Titelanwärter TV Bretten mit 21:23 (9:10)-Toren und bekommt von den zahlreichen Zuschauern dennoch lange Beifall gespendet. Und das war verdient, denn die völlig neu formierte Hockenheimer Mannschaft war 50 Minuten lang nicht nur ein ebenbürtiger Kontrahent, nutzte in den entscheidenden Minuten aber nicht die durchaus vorhandenen Möglichkeiten nicht, auf drei, vier Tore davon zu ziehen.

Der HSV konnte gegen die Brettener endlich wieder einmal in der Wunschformation antreten. Lediglich Torwart Lucas Bauer musste passen, da seine Oberschenkelverletzung wieder aufgebrochen war. Aber erneut gab es eine Hiobsbotschaft zu vermelden, denn Sergiu Dumitru kugelte sich in der 48. Minute bei einem Abwehrversuch den rechten Arm aus und musste vom Platz. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als Spielertrainer Daniel Müller und Dymal Kernaja den HSV mit 18:16 nach vorn gebracht hatten und Dumitru längst eine feste Größe in der Abwehr war. Und als Hockenheim kurz danach auch noch eine umstrittene Zeitstrafe erhielt, konterten die Gästespieler Mattis Eickmeier und Kevin Langjahr innerhalb von nur einer Minute zum 18:18. „Das war der Knackpunkt im Spiel“, meinte hernach auch HSV-Coach Müller. Denn die Brettener nutzten in der Folge kaltblütig Hockenheimer Desorientierungen in der Defensive durch Treffer von Marvin Morlock und Max Schwarz zum 18:20. Und diesen Vorteil verteidigte der Gast bis zum Spielende,

„Heute haben lediglich Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entschieden“, so urteilte Daniel Müller in seiner Analyse. „Natürlich haben Dumitru, Philippe Schinke und Mark Zorn längst noch nicht ihre Normalform gefunden, doch alle drei haben angedeutet, wie wichtig sie für unser Spiel sein können. Leider hat es heute nicht zu einem Erfolgserlebnis gereicht. Wir sind aber auf einem guten Weg“, ist sich der Hockenheimer Spielertrainer nicht bang vor der Zukunft. Diese betrachtet Brettens Coach Sandro Catak für sein Team nach dem Sieg in Hockenheim zuversichtlich: „Das 23:21 war ein ganz wichtiger Schritt zur Meisterschaft. Ich habe gewusst, dass das heute ein ganz schweres Spiel werden würde“, war sein Kommentar.

Die zuletzt wahrlich nicht verwöhnten HSV-Anhänger hatten 50 Minuten lang ihre Freude am Spiel der Hockenheimer, denn sie lieferten dem Favoriten einen ausgeglichenen Kampf, bei dem es keiner Mannschaft gelang, mit mehr als nur einem Treffer davon zu ziehen. Keeper David Rojban glänzte zwischen den Pfosten, in der Defensive ackerten Felix Gubernatis, Alexander Volz, Dymal Kernaja und Dumitru mit viel Einsatz. Lediglich beim Ausnutzen der Möglichkeiten zeigte sich der Gast cleverer als Hockenheim, verwertete drei Prozent mehr Chancen. Und das war letztendlich spielentscheidend.

Im durchweg fairen Spiel konnte sich lange Zeit keine Mannschaft größere Vorteile verschaffen. Die Führungen wechselten ständig. 5:5, 6:6, 7:7 lauteten die Zwischenstände. Erst kurz vor der Pause konnte Eickmeier das 10:9 für Bretten werfen. Die Spannung hielt auch im zweiten Durchgang an. Beim 13:11 (37.) hatte der HSV die wenigen Patzer in der TVB-Abwehr gerade zu seinem Vorteil nutzen können. Danach konterte der Tabellenführer wieder zum Ausgleich. Erst zehn Minuten vor dem Ende erspielte sich der Gast die entscheidenden Vorteil zum Sieg , nutzte dabei aber auch die jetzt nicht ausreichende Chancenverwertung des HSV.

HSV: Rojban, Lang; Freiseis (2), Müller (1), Wolf (4), F. Gubernatis (1), Hess (3), Volz, Dumitru, Zorn, Kauther, Schinke (1), Kernaja (9/4).