Badenliga: Hockenheim verliert in Viernheim mit 26:34-Toren

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HSV Hockenheim

Der HSV kann die Ausfälle nicht kompensieren

Glatt mit 26:34 (13:15) hat der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga sein Auswärtsspiel beim starken TSV Amicitia Viernheim verloren und dadurch auch den engeren Kontakt zur Tabellenspitze. Für die vielen Anhänger der Hockenheimer kam diese Niederlage nicht überraschend, denn ihr Verein konnte die vielen personellen Ausfälle nicht mehr kompensieren. Zu den bekannten Langzeitfehlenden Philippe Schinke, Mark Zorn und Sergiu Dumitru gesellte sich jetzt auch noch Flitterwöchner und Spielertrainer Daniel Müller, der auf der Bank allerdings bestens vom Coach der zweiten Mannschaft, Markus Haupt, vertreten wurde, der kurzerhand Routinier Stephan Neumann und dessen Kollegen aus der Ib-Mannschaft, Lukas Pflaumbaum und Benedikt Ruck, ebenso wie nach Wochen auch wieder Manuel Haasis ins Liga-Team beordert hatte. Ein Teil der vier hatte allerdings schon das kraftzehrende Spiel am Vortag (27:20), ebenfalls in Viernheim, in den Knochen. „Hoffentlich kann ich morgen noch laufen“, meinte völlig groggy der 38-Jährige Hockenheimer Senior Neumann nach der Partie, in der er sein Letztes gab und sogar einen Treffer beisteuern konnte.

Coach Haupt gab sich nach dem Spiel nur „etwas enttäuscht, denn die Niederlage ist durch unser eigenes Verschulden so hoch ausgefallen. Wir haben drei Konter, zwei Siebenmeter und viele freie Würfe nicht im Viernheimer Tor unterbringen können und dem Gegner das Torewerfen viel zu leicht gemacht. Da hat sich natürlich gezeigt, dass unser defensiver Mittelblock noch nie zusammen gespielt hat. Wir haben das Beste aus der vertrackten Situation gemacht. Ich habe mich gefreut, dass unsere Fans der Mannschaft nach dem Spiel dennoch verdienten Beifall geklatscht haben. Das ist bei Pleiten nicht unbedingt der Fall…“

Im ersten Durchgang war eine hohe Hockenheimer Niederlage noch gar nicht „abzulesen“ gewesen. Beide Mannschaften lieferten sich eine intensive, aber stets faire Begegnung. Alexander Volz und Janis Wolf hatten den HSV bis zur 5. Minute sogar 2:1 in Führung gebracht. Bis dahin hatte sich HSV-Keeper David Rojban schon dreimal auszeichnen können. Und ganz eng ging es auch in der Folge zu. Felix Gubernatis (2) und Wolf waren für das 5:4 (13.) verantwortlich und nach Pascal Freiseis‘ Tor zum 6:5 kurz danach wurde es schon etwas unruhig auf den Rängen, denn insgeheim hatte sich Viernheim einen „Spaziergang“ gegen das Hockenheimer Rumpfteam ausgerechnet. Erst nach dem 11:8 (23.) von Robin Helbig gingen die Südhessen mit drei Toren in Führung, die Freiseis, Dymal Kernaja (2) und Neumann aber auf 13:12 (29.) verkürzen konnten. Beim 14:12 wurde dem HSV in allerletzter Sekunde ein direkter Freiwurf zugesprochen, den Freiseis eiskalt verwandeln konnte, doch aus unerfindlichen Gründen erkannte das Schiedsrichter-Gespann diesen Treffer nicht an.

Die Viernheimer spielten in Halbzeit zwei dann aber ihre Trümpfe aus. Holger Hubert (9/4) organisierte geschickt das Amicitia-Spiel und brachte immer wieder Liga-Torschützenkönig Philipp Gunst (11) oder Fabian Alles (4) ins Spiel, die von den Hockenheimern einfach nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten. Hinzu traten jetzt auch Unkonzentriertheiten in der HSV-Offensive zutage. „Wir haben in dieser Phase die spielerische Disziplin vermissen lassen“, analysierte Coach Haupt. Das alles hatte zur Folge, dass der HSV vorentscheidend 20:25 (46.) in Rückstand geriet. Jetzt war auf Seiten der Gäste nur noch Schadensbegrenzung angesagt. Die Viernheimer steigerten sich in ein jetzt fast fehlerloses Spiel.

HSV: Rojban, Lang; Freiseis (5), Neumann (1), Pflaumbaum, Ruck, Wolf (5/1), F. Gubernatis (5), Hess (1), Volz (2), Haasis, Kernaja (7/3).   teu