Badenliga: Hockenheim verliert in Bretten mit 19:32-Toren

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HSV Hockenheim

Der HSV muss sich neu orientieren

Nicht ganz überraschend hat der verletzungsgebeutelte HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga sein Auswärtsspiel beim ambitionierten TV Bretten mit 19:32 (10:17)-Toren verloren und befindet sich nach der vierten Saison-Niederlage plötzlich im Tabellenkeller. Dass die nächsten Spiele gegen den mitbedrohten TV Neuthard und Titelanwärter TV Knielingen besonders schwer werden, ist den Hockenheimer Verantwortlichen, Spielern und auch Coach Haris Halilovic klar. „Wir müssen uns völlig neu orientieren und versuchen, das Beste in dieser misslichen Lange zu machen, wir dürfen jetzt nur nicht die Nerven verlieren“, versuchte Betreuer Hubert Renz noch in Bretten Ruhe zu predigen. Das ist auch erforderlich, denn in den letzten zwei Jahren sind die HSV-Anhänger – auch in Bretten waren viele Hockenheimer dabei – mit Erfolgen nur so verwöhnt worden.

Ohne die verletzten Stammkräfte Sergiu Dumitru, Mirko Hess und Felix Gubernatis, der wohl als Motivator auf der Bank dabei war, aber nicht eingesetzt werden konnte, fehlte den Hockenheimern erneut das Rückgrat. Philippe Schinke und Daniel Müller bissen sich mehr recht als schlecht durchs Spiel. Die anderen Akteure mühten sich, legten vor allem in den ersten zehn Minuten jeder Halbzeit viel Energie und Einsatz an den Tag, doch gegen die ausgebufften Brettener reichte das einfach nicht, weil sich vor allem in der Defensive zu viele „Unebenheiten“ einschlichen. Da konnten auch die beiden Keeper Pascal Lang und David Rojban nicht mehr viel ausbügeln.

Erneut ließen die HSV-Spieler viel zu viele Möglichkeiten liegen. Da warfen die Gästespieler sage und schreiben vier Konterangriffe unkonzentriert ins Seitenaus, kassierten insgesamt fünf Abprallertore und nach dem Dutzend versiebter Großchancen hörte Hubert Renz auf mitzuzählen. Beim HSV kommt derzeit tatsächlich alles Negative zusammen. Auf dem Weg nach Bretten hatte gar eine Buspanne zu einer unliebsamen Fahrt-Unterbrechung gesorgt…

In der Anfangsphase hatte niemand auf den Rängen erahnt, dass die Partie mit so einer hohen Niederlage für den HSV enden würde. Denn die Hockenheimer waren es, die lange Zeit den Ton angaben. Pascal Freiseis (2) und Janis Wolf (2) sorgten für die 4:3-Führung. Diese beiden waren es auch, die für den 6:4-Vorteil sorgten. In dieser 11. Minute hatte der HSV schon vier große Möglichkeiten ausgelassen. Bis zur 17. Minute (8:8) wogte das Spiel hin und her. Dann kam die große Zeit von Brettens Shooter Maximilian Schwarz, der vom HSV nie richtig in den Griff zu bringen war. Schwarz und Mattis Eickmeier nahmen bei Bretten nun das Heft in die Hand und waren maßgeblich für die 17:10-Führung der Gastgeber verantwortlich.

Nach der Pause wehrte sich der HSV lange Zeit gegen die Pleite, kam auf 20:16 heran. Doch Bretten spielte jetzt seine größeren personellen Alternativen aus. Hockenheim kassierte mit dem 19:32 seine höchste Badenliga-Niederlage der letzten Jahre.

„Wir müssen den Blick nach vorn richten. Eventuell stehen uns am nächsten Spieltag in Neuthard Felix und Mirko wieder zur Verfügung. Dann werden wir einigermaßen konkurrenzfähig sein. Siege sind jetzt ganz wichtig für uns. Ich will mit meiner Mannschaft partout nicht gegen den Abstieg spielen – dieser Weg ist aber nicht mehr weit. Wir befinden uns in einer ganz bedrohlichen Lage…“, weiß Haris Halilovic den Ernst der Lage genau zu beurteilen.

HSV: Lang, Rojban; Freiseis (6/3), Müller, Wolf (7/2), F. Gubernatis (n.e.), Volz, Haasis, Zorn (1), Schinke (3), Kernaja (2/1).   teu