Brühl zieht sich gut aus der Affaire
Trotz einer über weite Strecken guten Leistung blieben die Punkte beim Spitzenreiter. Mit 23:29 unterlag der TV Brühl dem TSV Amicitia Viernheim. Mit diesem Sieg sind die Südhessinnen dem erklärten Aufstieg wieder ein Stück näher gekommen, der TVB verharrt weiter auf Platz fünf. Der Erfolg des TSV ist um einige Tore zu hoch ausgefallen, denn die couragiert agierenden Gäste stellten Viernheim vor mehr Probleme, als denen lieb war. Das lag in erster Linie an der lauffreudigen und gut funktionierenden Brühler Abwehr, die sich mit Erfolg den Angriffen des Tabellenführers entgegenstemmten. Die beiden Sieggaranten der Gastgeberinnen, wie gewohnt Regisseurin Stefanie Osada und Rückraumschützin Anke Schalk, waren zwar als Paket nicht auszuschalten, aber zumindest die Kreise von Anke Schalk wurden durch frühzeitiges, aber jederzeit faires Attackieren empfindlich gestört. Auf der anderen Seite hatte sich Brühls Trainer Fred Klaszus wieder einmal mit Personalsorgen herumzuplagen. Kreisläuferin Franziska Pristl fiel krankheitsbedingt aus, außerdem gingen Kerstin Siebenlist und Anja Hirsch, die nur zu einem Kurzeinsatz zu Beginn in der Lage war, angeschlagen ins Spiel. Verstärkung gab es durch 1b Spielerin Franziska Bandl, die kurzfristig zur Mannschaft stieß.
Fred Klaszus verzichtete auf enge Deckungen gegen die Hauptakteure Viernheims. Das bedeutete mehr Arbeit für seine Deckung, die aber fast über die gesamte Spielzeit blendend erledigt wurde. Es wurde gut verschoben, übergeben und ausgeholfen. Die Kondition reichte für alle und bis auf lediglich fünf Minuten in jeder Halbzeit, in der die Offensivbemühungen durch eigene Unzulänglichkeiten wie Ballverluste, überhastetes Abschließen oder technische Fehler beeinträchtigt wurden, war es eine Partie auf Augenhöhe.
In dem abwechslungsreichen Spiel wechselten die Führungen in den ersten 20 Minuten mehrmals. Dann setzten sich die Gastgeberinnen nach mehreren erfolglosen Brühler Angriffen mit vier Toren auf 13:9 ab. Bis zur Pause verkürzte der TVB noch auf 11:14.
In Halbzeit zwei blieb der befürchtete Brühler Blackout der letzten Spiele gottlob aus. Brühl kam auf 13:15 heran und setzte weiter seine Nadelstiche in die 6:0 Abwehrformation Viernheims. Erst eine Zeitstrafe gegen die überragende Kerstin Siebenlist ließ den TSV zu einfachen Treffern kommen (18:13). Aber Brühl dachte nicht ans Aufgeben und kämpfte sich ins Spiel zurück (17:20 und 18:21). Für mehr reichte es trotz aller Bemühungen nicht. Viernheim zog nach einer weiteren Zeitstrafe in der 52. Minute auf 25:18 davon. Das war es. In der restlichen Spielzeit gelang Brühl nur noch die Ergebnisverbesserung, Endstand nach 60 spielerisch ansprechenden Minuten beider Teams 29:23 für den designierten Aufsteiger.
Trainer Fred Klaszus nach der Partie: “ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Das Deckungsverhalten war gut, der Wille und der Einsatz stimmten. Unter den gegebenen Umständen war sicherlich nicht mehr drin als der Achtungserfolg heute. Der Sieg für Viernheim geht in Ordnung, war aber um zwei oder drei Tore zu hoch.“
TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (1), Gross (1), Siebenlist (11/4), Naber (1), Bandl, Röschel (2), Renkert (3), Hirsch, Edelmann (4).
