Badenliga Frauen: SG Heddesheim – TV Brühl 22:22 (12:12)

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TV Brühl 1912

In einer spannenden, aber nicht hochklassigen Partie teilten sich die SG Heddesheim und der TV Brühl mit einem 22:22 die Punkte. Im Nachhinein ist es immer trefflich zu analysieren, ob es denn ein gewonnener oder ein eher verlorenen Punkt gewesen sei. Aus Brühler Sicht war es ganz klar ein Zähler zu wenig, der dabei in Heddesheim heraussprang. Die Gäste hatten wie erwartet ein spielerisches Übergewicht, waren aber nicht in der Lage, daraus entsprechend Kapital zu schlagen. Dafür war die Fehlerquote einfach zu hoch. Technische Fehler en masse ließen ein besseres Ergebnis einfach nicht zu. Während die Deckungsarbeit gegen die körperlich robusten Heddesheimerinnen über weite Strecken zufriedenstellen konnte, war vor allem im Kombinationsspiel oftmals Sand im Getriebe. Durch Fehlpässe und -würfe, schwächten sich die Brühlerinnen immer wieder selbst und bauten so die SG immer wieder auf und selbst die sonst so treffsicheren Strafwurfschützen verfehlten ihr Ziel unerklärlicherweise oft. Von acht Siebenmetern fanden gerade einmal drei ihr Ziel. Auch das war einer der Gründe für den Punktverlust. Gottlob hatte der TVB mit Torhüterin Sandra Lauerwald den großen Rückhalt zwischen den Pfosten stehen. Gerade in der mehr als kritischen zweiten Hälfte bewahrte sie ihre Mannschaft mit tollen Reflexen vor weiteren Rückschlägen.

Die defensivstarken Gastgeberinnen begannen die Partie nicht wie erwartet mit der gewohnten 6:0 Deckung, sondern stellten vom Anpfiff weg eine Sonderbewacherin für Brühls Spielmacherin Kerstin Siebenlist ab. Dies hatte allerdings für die SG nicht die gewünschte Wirkung, denn die schnellen TVB-Spitzen nutzten die freien Räume für ihre 1:1 Situationen. Nach sechs Minuten führten die Gäste 5:2. Heddesheims Trainer Branko Dojcak verzichtete daher im weiteren Verlauf auf die Manndeckung, weil sie seinem Team mehr schadete als nützte. Nach weiteren sechs Minuten hatte sich das Spiel zum ersten Mal gedreht. Brühl vergab mehrere Großchancen, während die SG urplötzlich 6:5 führte. Im weiteren Verlauf von Hälfte eins stabilisierten sich die Brühlerinnen wieder einigermaßen, so daß zur Pausensirene ein 12:12 von der Anzeigentafel abzulesen war. Positiv wirkte sich beim TVB die wieder gewonnene Treffsicherheit von Anja Hirsch aus. Die Rückraumspielerin erzielte neun Tore und war damit die treffsicherte Schützin der Gäste.

Waren die Brühlerinnen zu Spielbeginn noch hellwach, so waren sie nach Wiederanpfiff mit ihren Gedanken wohl noch in der Kabine. Fehler im Spielaufbau und Konzentrationsschwächen hatten zur Folge, daß sie bis zur 42. Minuten nur einen einzigen Treffer erzielten. Übrigens auch ein Verdienst von SG-Keeperin Beate Schaaff, die von den Gästen regelrecht warmgeschossen wurde. Heddesheim ließ sich nicht zweimal bitten und lag zu diesem Zeitpunkt durch Tore von den Außenpositionen bereits 18:13 vorne. Die nächste Niederlage schien für den Brühler Anhang fast schon vorprogrammiert. Aber Brühl hatte sich noch nicht aufgegeben. Der TVB fightete sich ins Spiel zurück und verkürzte im Minutentakt den Rückstand (15:18 und 18:20). Jetzt wurde auch Heddesheim nervös. Die Brühler Abwehr stand jetzt gut und Sandra Lauerwald hatte ihren Kasten vernagelt. Mit vier Toren in Folge führten die Gäste mit 21:20 und wenig später mit 22:21. Durch einen Strafwurf glich die SG zum 22:22 aus. Danach hatten beide Mannschaften noch Chancen zum Siegtreffer. Die vermeintlich größte vergab der TVB, als zwölf Sekunden vor der Schlußsirene der letzte Strafwurf erneut nicht den Weg ins Tor fand. So blieb es letztendlich bei der Punkteteilung.

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (2), Gross (1), Siebenlist (5/3), Naber, Pristl, Röschel (1), Renkert (3), Hirsch (9), Edelmann (1).