Badenliga Damen: TV Brühl fiebert dem Saisonstart entgegen

0
2454
TV Brühl 1912
IMG_1759
Auf dem Foto hinten von links: Physiotherapeut Dominik Burkert, Lisa Naber, Franziska Pristl, Lisa Bühn, Kerstin Siebenlist, Julia Werle und Trainer Fred Klaszus. Vorne von links: Maike Röschel, Maike Renkert, Virginie Zimmermann, Laura Romana Adler, Hannah Edelmann und Anja Gross. Es fehlen: Sandra Lauerwald, Anja Hirsch, Katerina Boll und Katja Schwarz.

Auch bei den Brühler Handballerinnen steigen kurz vor dem Start die Freude und die Anspannung auf das, was da kommen soll. Soll heißen, eine ähnlich erfolgreiche Saison, wie die vergangene. Die endete bekanntlich mit Rang drei, eine bessere Platzierung hat es in der Hufeisengemeinde noch nie gegeben. Die Vorschusslorbeeren wiegen beim TV Brühl allerdings nicht schwer, denn im Verein ist weiterhin Bodenständigkeit und unaufgeregte Kontinuität angesagt. Das zeigt sich auch im Blick auf den praktisch unveränderten Spielerinnenkader, er ist bis auf Bibi Obsada, die eine Babypause eingelegt hat, unverändert. Eine eingespielte Truppe, die allerdings mit personellen Unbilden zu kämpfen hat. Durch studienbedingte Veränderungen wird der Trainings- und Spielbetrieb gewissen Fehlzeiten unterworfen sein und mit der Langzeitverletzen Torjägerin Julia Werle fehlt ein wichtiger Baustein im Brühler Spiel. Dennoch ist vorsichtiger Optimismus und genügend Selbstvertrauen zu spüren. Erster Auftritt ist übrigens am 21.9. beim Heimspiel gegen die TG Neureut.

Eine ganz wichtige Personalie, wenn nicht die wichtigste überhaupt, wurde schon früh abgehandelt. Mit Fred Klaszus (51) übernahm ein erfahrener Übungsleiter die Kommandobrücke von Vorgänger Markus Pfeifer. Der neue Trainer ist beim TVB natürlich kein Unbekannter, zuletzt führte er die Herren 1b eine Klasse nach oben.

Mit ihm sprachen wir.

Herr Klaszus, seit 15 Jahren sind Sie als Trainer tätig. Erstmals coachen Sie eine Frauenmannschaft. Was gab hierfür den Ausschlag?

Fred Klaszus: Die Badenliga ist reizvoll. Im Brühler Handball genießen die Frauen einen hohen Stellenwert. Dem will ich gerecht werden und sie weiter nach vorne bringen.

Wo liegen im Trainingsbetrieb die Unterschiede?

Klaszus: Männer spielen insgesamt athletischer, mit mehr Tempo, Intensität und mehr Köperkontakt. Dafür sind die Frauen belastbarer und natürlich sind die Ansprachen andere.

Wie lief die Vorbereitung?

Klaszus: Die erste Phase mit viel Athletik und Kondition Mitte Mai war gut. In der wichtigsten Zeitspanne, im August, fehlten wichtige Spielerinnen. Trainingsrückstände müssen aufgeholt und der konzeptionelle Teil verbessert werden.

Der 3. Platz in der abgelaufenen Saison, für Sie eher eine Hypothek oder weiterer Ansporn?

Klaszus: Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Die Situation ist beispielsweise eine andere. Ich will das Optimum herausholen, aber das ist keine Last.

Wie ist Ihre persönliche Erwartungshaltung?

 Klaszus: Einige Teams haben sich nicht unerheblich verstärkt. Unter den gegeben Umständen bin ich mit einem Mittelplatz zufrieden.

Wird es taktische, spieltechnische und/oder personelle Änderungen geben?

Klaszus: Durch Beruf und Studium ist der Kader kleiner geworden. Im taktischen Bereich wird es ein variableres Abwehrsystem geben, das Umschaltverhalten von Abwehr auf Angriff soll verbessert werden und in kritischen Situationen wurden Konzepte und Abläufe überarbeitet.

Worauf liegt der Fokus, um die Potenziale zu maximieren?

Klaszus: Die Abwehrstatistik zeigte, daß wir bisher zu viele Gegentore kassiert haben. Mittelfristig will ich das Abwehrverhalten verbessern. Ich habe viele junge Spielerinnen, denen will ich mehr Verantwortung übertragen.

Ein großes Thema sind Verletzungen. Wie ist der aktuelle Stand?

Klaszus: Der Ausfall von Julia Werle wiegt sicherlich schwer, sie wird uns zumindest die komplette Vorrunde fehlen. Anja Hirsch wird zum Saisonauftakt wohl wieder einsatzbereit sein. Ihre Belastungsfähigkeit zu Beginn wird sich zeigen. Maike Röschel ist noch nicht bei 100 Prozent, aber auch da bin ich optimistisch und auch Torhüterin Laura Romana Adler trainiert wieder.

Wer sind Ihre Favoriten in der Badenliga?

Klaszus: Die TSG Ketsch und die aufgerüstete SG Kronau/Östringen. Überraschungen sind allerdings denkbar.

Standortbestimmung schon im Kreispokalfinale oder erst am 21. 9.?

Klaszus: Im Pokal gegen Birkenau, dem letzten Spiel vor Rundenbeginn, haben wir auf Grund der gegenwärtigen personellen Situation keinerlei Ambitionen. Alles andere wird sich zeigen.

Quelle: TV Brühl