Rhein-Neckar Löwen verteidigten Tabellenspitze souverän

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Nach der Gala zum Auftakt der Champions League Gruppenphase gegen den spanischen Titelverteidiger FC Barcelona am vergangenen Sonntag kehrte für die Rhein-Neckar Löwen wieder der Alltag ein. Am Mittwochabend erwartete der Tabellenführer der DKB Handballbundesliga den württembergischen Aufsteiger TVB Stuttgart zum Landesderby. Nach einer überzeugenden ersten Hälfte, in der die Löwen nahtlos an die Leistung vom Sonntag anknüpfen konnten, war Trainer Nicolaj Jacobsen in der Lage einige seiner Leistungsträger im zweiten Durchgang zur Schonung auf der Bank sitzen zu lassen. Dennoch behielten die Badener mit 31:20 die Oberhand und führen damit weiterhin die Tabelle an.

Erfreut dürfte man bei den Löwen die Ergebnisse aus andern Hallen vernommen haben. Die größte Überraschung war wohl die Niederlage des deutschen Rekordmeister THW Kiel beim schwäbischen Traditionsverein Frischauf Göppingen. Nicht dass der Meister verloren hat war die eigentliche Überraschung, sondern die Höhe des Resultates: 29:21. Die zweite positive Meldung kam aus Flensburg, wo sich zwei Mitfavoriten auf den Titel, die gastgebende SG und die Füchse Berlin, unentschieden trennten.

Vor 4 42 Zuschauern in der SAP-Arena begannen die Löwen recht früh in die Erfolgsspur einzubiegen. Kapitän Uwe Gensheimer erklärte nach der Begegnung: „Wir wollten an die Leistung gegen Barcelona anknüpfen und haben recht früh für klare Verhältnisse gesorgt.“ In der Anfangsphase hatten die Löwen allerdings einige Probleme in der 3:3 Abwehrformation. Die Gäste aus der Landeshauptstadt hielten den Ball lange in ihren Reihen und fanden zum Schluss immer wieder eine Lücke . Dank Torhüter Darko Stanic, der gerade in der ersten Hälfte eine blendende Leistung bot. kam der Aufsteiger bis zum Ende des ersten Viertels nur zu sechs Toren. Spielmacher Andy Schmid hatte zu diesem Zeitpunkt den Vorsprung erneut auf vier Treffer ausgebaut. Danach stellte Trainer Jacobsen die Abwehr auf eine 6:0 Formation um und seine Jungs fühlten sich damit richtig wohl.

Im zweiten Abschnitt von Halbzeit eins verzweifelten die Schwaben an der Deckung der Badener und erzielten nur noch einen Gegentreffer. Der Tabellenführer der Bundesliga agierte nun mit einer Leichtigkeit, die auch auf den Rängen Begeisterung hervorrief. Immer häufiger eroberten die Löwen den Ball und trugen vor allem über Gensheimer und Groetzki schnelle Angriffe vor, waren aber auch mit Mads Mensah Larsen oder Stefan Kneer mit der zweiten Welle erfolgreich. Bis zum Pausensignal waren die Gelbhemden auf 18:7 enteilt und hatten damit die Partie schon in der ersten Halbzeit entschieden.

Nach dem Wechsel begann der Löwen-Coach einige seiner Leistungsträger zu schonen. Kapitän Gensheimer und Spielmacher Schmid blieben sofort auf der Bank und wurden auch nicht mehr eingewechselt. Spieler wie Groetzki oder Raffael Baena bekamen phasenweise längere Pausen. Für den spanischen Kreisläufer durfte dann Hendrik Pekeler nach seiner langen Leidenszeit längere Zeit auf das Parkett zurück. „Wir haben phasenweise mit Formationen auf dem Feld gestanden, die so noch nicht zusammen gespielt haben,“ erklärte Jacobsen warum in der zweiten Hälfte der Rhythmus etwas verloren ging. Seine Jungs waren jedoch in der Lage, den Vorsprung sicher zu verwalten. Folgerichtig kam natürlich die Sieben von Gästetrainer Thomas König wieder besser ins Spiel und konnte im zweiten Durchgang wenigstens vom Ergebnis her ausgeglichen gestalten. Am Ende stand immer noch ein komfortabler 31:20 Erfolg zu Buche, womit die Löwen weiter ungeschlagen auf Platz eins rangieren.

Geschäftsführer Lars Lamadé zeigte sich in der Pressekonferenz auch sehr zufrieden: „Wir sind froh, dass wir das Spiel heute so gut hinter uns gebracht haben, denn es liegen noch schwere Aufgaben vor uns.“

Bereits am kommenden Wochenende sind die Löwen wieder in der VELUX EHF Champions League gefordert. Am Sonntag geht es im ersten Auswärtsspiel der Gruppenphase zum dänischen Meister KIF Kolding-Kopenhagen und am kommenden Mittwoch wird der polnische Meister KS Vive Tauron Kielce zum Duell in die SAP Arena aufkreuzen.

für die Rhein-Neckar Löwen spielten: Darko Stanic, Mikael Appelgren –  Andy Schmid (1), Uwe Gensheimer (5/2), Stefan Kneer (1), Stefan Sigurmannsson (2/1), Raffael Banea Gonzalez (3), Mads Mensah Larsen (4), Harald Reinkind (2), Gedeon Guardiola (3), Marius Steinhauser, Patrick Groetzki (4/2), Kim Ekdahl du Rietz (3), Alexander Petersson (2), Hendrik Pekeler (1)

Für den TBV 1898 Stuttgart spielten: Yunus Özmusul, Sebastian Arnold – Tobias Schimmelbauer (1), Martin Kienzle (1), Dominik Weiß (3), Michael Schweikardt (1), Lars Friedrich, Kasper Kisum (2), Djibril M’Bengue (1), Teo Coric (1),Simon Baumgarten (3), Finn Kretschmer (2), Sajad Esteki (3), Michael Spatz (2/2)