Rhein-Neckar Löwen verloren Spitzenspiel in der heimischen SAP-Arena

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Rhein-Neckar Löwen  :  SG Flensburg-Handewitt    22:25        (13:13)

 

Die Rhein-Neckar Löwen hatten sich erhofft beim Spitzenspiel der DKB-Handballbundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt einen der hartnäckigen Kontrahenten auf Distanz zu halten. Bei einem Sieg der Löwen hätte der Vorsprung dann drei Punkte betragen. Aber drei Tage nach dem grandiosen Sieg bei Frischauf Göppingen fanden die Gelbhemden nie zu ihrem gewohnten Spielrhythmus und unterlagen letztendlich mit 22:25.

Mit dem Auswärtssieg der Nordlichter ist das Trio an der Spitze noch näher zusammengerückt. Die Badener führen die Tabelle zwar noch an, liegen nach Minuspunkten aber mit dem THW Kiel gleichauf. Der Gewinner aus Flensburg-Handewitt lauert mit nur einem Punkt dahinter, muss allerdings zum Rückspiel noch in die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein fahren. Der Rest der Runde verspricht also noch Spannung pur.

Die erste Halbzeit nahm einen verrückten Verlauf. Die Anfangsphase war geprägt von sehr viel Nervosität. Wie schon im Hinspiel begann Trainer Nikolaj Jacobsen mit einer offensiven Abwehrformation, leider wurden die Ballgewinne nicht in erfolgreiche Würfe umgesetzt. Seine Angreifer scheiterten schon in den ersten Minuten reihenweise an Gästetorhüter Matthias Andersson. Der Tabellendritte fand aber ebenso wenig zu seinem Spiel und kam erst nach fünf Minuten durch Anders Eggert zu einem Treffer von der Siebenmeterlinie. Auch der erste Löwentreffer gelang nur von der Siebenmeterlinie durch Kapitän Uwe Gensheimer. Aus dem Feld wollte beiden Teams zunächst nichts gelingen, da beide Abwehrreihen sehr körperbetont und aggressiv agierten. Beim Stand von 2:2 in der neunten Minute wurde der lange verletzte Patrick Groetzki ins Spiel gebracht. Seine Nebenleute warfen aber weiterhin den SG-Keeper warm, der nach einer herrlichen Parade seinen Rechtsaußen Bogdan Radivojevic zum 3:5 auf die Reise schickte und die Löwen zu einer ersten Auszeit zwang. Mit Jim Gottfridsson auf der Spielmacherposition bekamen die Norddeutschen die Partie immer mehr in den Griff und zogen auf 4:8 davon. Nach dem nächsten Gegentreffer nahm Trainer Jacobsen einen Wechsel im Tor vor und schickte den „Helden von Göppingen“, Borko Ristovski aufs Feld. Die letzten zehn Minuten sahen die 13200 Zuschauer in der ausverkauften SAP-Arena eine veränderte Heimmannschaft, die plötzlich in der Abwehr erfolgreich zugriff und ihrem Torhüter die Möglichkeit gab, die Hand öfters an den Ball zu bekommen. Mit einem 5:0 Lauf schaffte der Tabellenerste noch vor der Pause den Ausgleich, den Pekeler in der 28. Minute markieren konnte. Groetzki meldete sich in dieser Phase mit zwei wichtigen Toren zurück. Der beste Flensburger, Rasmus Lauge, legte aber postwendend für seine Farben wieder vor. Mit einem guten Spielzug glich Mads Larsen vor dem Wechsel noch zum 13:13 aus.

Nach Wiederanpfiff benötigten die Gelbhemden erneut sechs Minuten bis Spielmacher Andy Schmid den nächsten Treffer setzen konnte. Da die Gäste ebenfalls nicht viel Positives ablieferten, sieht man einmal von den fünf Paraden ihres Torhüters ab, stand es in der 36. Minute noch 14:14. Drei Angriffe später gingen die Hausherren zum ersten Mal in dieser Partie mit zwei Toren in Front, verpassten es aber nachzulegen. Nach der nächsten Auszeit für die Spielgemeinschaft fand diese schnell wieder in ihren Rhythmus zurück. Mit einer aggressiven Deckung verhinderten die Norddeutschen, dass die Löwen ihr in dieser Runde so erfolgreiches System durchziehen konnten. Mattias Andersson hatte zudem einen Sahnetag erwischt und stand den badischen Angreifern immer wieder im Weg. Die Truppe von Trainer Ljubomir Vranjes setzte seine vorgegebene Taktik um und legte bis Mitte der zweiten Hälfte drei Tore vor. Zehn Minuten vor dem Ende hatten Harald Reinkind und Rafael Baena den Anschluss zum 19:21 geschafft, so dass die Fans der Löwen hofften, dass in der Schlussphase ihr Team doch noch herankommen würde. Aber den Gelbhemden unterliefen ungewohnt viele technische Fehler und die Chancenverwertung ließ auch zu wünschen übrig. Der Tabellendritte konnte daher mit all seiner Routine und einem starken Rückraumschützen Lauge das Spiel erfolgreich zu Ende führen. Trainer Jacobsen gab in der Pressekonferenz auch zu: „Der Sieg der SG war auch in dieser Höhe verdient.“

 

Für die Löwen spielten: Mikael Appelgren, Borko Ristovski – Andy Schmid (2), Uwe Gensheimer (4/1), Stefan Kneer, Rafael Baena (2), Marius Steinhauser, Mads Mensah Larsen (4), Hendrik Pekeler (3), Harald Reinkind (3), Gedeon Guardiola, Alexander Petersson (1), Stefan Sigurmannsson, Patrick Groetzki (2), Kim Ekdahl du Rietz (1)

 

Für die SG spielten: Mattias Andersson, Kevin Möller – Anders Eggert (5/5), Holger Glandorf, Tomas Mogensen (2), Hampus Wanne, Petar Djordjic (2), Johann Jakobsson (2), Henrik Toft Hansen (2), Jim Gottfridsson (1), Rasmus Lauge (9), Bogdan Radivojevic (2), Kresimir Kozina