Rhein-Neckar Löwen feiern gegen Meshkov Brest zweiten Sieg in der CL

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EHF Champions League:

 Rhein-Neckar Löwen  –  HC Meshkov Brest   33:27  (18:13)

Die Rhein-Neckar Löwen haben in einer schwach besuchten SAP-Arena einen weiteren wichtigen Schritt in der Champions League getan und den Meister Weißrusslands mit 33:27 geschlagen nach Hause geschickt. Obwohl die Karten zu Beginn der Partie nicht besonders gut für die Badener gelegen hatten, denn sie mussten gleich auf drei Spieler verzichten, überzeugte das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff.

Vladan Lipovina erzielte seine fünf Tore alle in Hälfte zwei (Foto: cls)

Im Mittelblock ersetzte Jesper Nielsen den lange Verletzten Abutovic und harmonierte mit Gedeon Guardiola hervorragend, so dass die Weißrussen mit zunehmender Spieldauer immer wieder an diesem Bollwerk scheiterten. Nielsen wurde jedoch auch im Angriff ein wichtiger Baustein, da Kreisläufer Jannik Kohlbacher wegen Schulterproblemen geschont wurde und wenig Einsätze bekam. Da Alexander Petersson ebenfalls verletzt ausfiel brachte Nikolaj Jacobsen in der zweiten Hälfte Linkshänder Vladan Lipovina auf die Platte, der sein Können mit fünf Treffern deutlich unter Beweis stellen konnte. Kurzfristig fiel vor der Partie noch Jerry Tollbring aus, sodass Oldie Gudjon Valur Sigurdsson sechzig Minuten auf dem Feld bleiben musste und mit sechs Toren bester Werfer der Löwen wurde.

In der Anfangsphase marschierten die die Angreifer beider Teams relativ einfach durch die Abwehrreihen und erzielten in der sechsten Minute schon den achten Treffer. Die Gastgeber legten bis dahin immer vor, kassierten aber schon im Gegenzug den Ausgleich.

Filip Taleski fügte sich gut in der Abwehr ein (Foto: cls)

Nationalspieler Steffen Fäth legte nach dem Ausgleichstreffer durch den gefährlichen Linkshänder Sime Ivic erneut vor und Nielsen markierte nach feinem Anspiel von Spielmacher Andy Schmid die erste Führung mit zwei Toren. Gästetorhüter Ivan Pesic verhinderte mit einer tollen Parade den nächsten Treffer durch Patrick Groetzki hatte aber keine Chance gegen den Wurf von Kohlbacher, der den Abpraller zum 7:4 im Gehäuse der Gäste unterbrachte. Bei diesem Angriff knickte Nielsen um und musste von der medizinischen Abteilung der Löwen behandelt werden. Für ihn rückte vorläufig Filip Taleski in den Mittelblock und machte seine Sache sehr gut. Angeführt von Kapitän Schmid kam das Angriffsspiel der Löwen immer mehr ins Rollen und erhöhte den Druck auf Brest. In diesem Abschnitt der Partie sorgte Torhüter Andreas Palicka mit glänzenden Reaktionen für wichtige Ballgewinne, die Sigurdsson, Fäth und der zurückgekehrte Nielsen zur 14:9 Führung nutzen konnten. Gegen Ende der ersten Hälfte unterliefen den Hausherren einige Fehler, sodass die Möglichkeit, einen höheren Vorsprung mit in die Pause zu nehmen, ungenutzt blieb. Mit einer 18:13 Führung der Badener wurden die Teams in die Kabinen geschickt.

 

Vladan Lipovina zeigte sich sehr wurfgewaltig. (Foto: cls)

Nach Wiederbeginn kassierten die Jacobsen Schützlinge einen Treffer durch Kreisläufer Vid Potenko, aber Mads Mensah Larsen, der in der zweiten Hälfte aus dem linken Rückraum agierte, gab sofort die passende Antwort. In der Folgezeit hatte Lipovina seinen ersten großen Auftritt im Löwendress. In zwei aufeinanderfolgenden Angriffen hämmerte der Neuzugang die Harzkugel ins Tor der Gäste und hielt damit die Weißrussen mit sechs Toren auf Distanz. Sigurdsson entwischte den Gästen nach einem grandiosen Block von Guardiola und entschied mit seinem schnellen Gegenstoß die Begegnung schon kurz nach

Mads Mensah brachte aus dem linken Rückraum viel Kreativität auf die Platte (Foto: cls)

Wiederanpfiff. Gästecoach Manolo Cadenas nahm in der 37. Minute schon seine letzte Auszeit konnte aber den Lauf der Badener nicht aufhalten. Der nächste Angriffsversuch von Brest wurde von den Löwen erneut abgefangen und Schmid legte noch zum 24:16 nach. Die folgenden fünf Minuten standen ganz im Zeichen der Torhüter. Sowohl Palicka als auch Ivan Matsekevich nagelten zunächst die Kiste zu und verhinderten weitere Treffer. Lipovina blieb es vorbehalten, den Bann wieder zu brechen. Mit einem Geschoss erhöhte er den Vorsprung auf neun Tore und machte in der 42. Minute den Sack zu.

In der letzten Viertelstunde nahm die Jacobsen Truppe das Tempo deutlich raus und versuchte Körner für die Partie in Wetzlar zu sparen. Der Gast aus Brest konnte in der Schlussphase die Niederlage etwas freundlicher gestalten, da der deutsche Vizemeister nicht mehr mit letzter Konsequenz seinen Abwehraufgaben nachkam. Trainer Nikolaj Jacobsen äußerte sich beim abschließenden Interview bei SKY zufrieden über den Auftritt seiner Mannschaft: „Vorne waren wir sehr gut, haben fast immer diszipliniert gespielt. Bis auf das Ende der ersten Halbzeit haben wir kaum Fehler gemacht und damit Brest die Chance genommen, gegen uns ins Laufen zu kommen. Ich denke, dass das der Schlüssel zum Sieg war“.

 

Löwen: Andreas Palicka, Mikael Appelgren – Andy Schmid (4/1), Vladan Lipovina (5), Gudjon Valur Sigurdsson (6), Bogdan Radivojevic, Mads Mensah (5), Steffen Fäth (5), Patrick Groetzki (2), Filip Taleski (1), Gedeon Guardiola, Jesper Nielsen (4),  Jannik Kohlbacher (1),

Brest: Ivan Pesic, Ivan Matskevich – Artsiom Kulak (2), Alexsander Shkurinskiy (7), Andrei Yurynok (1), Vid Poteko (3), Sime Ivic (7), Pavel Horak (1), Simon Razgor (1), Sandro Obranovic (1), Artisom Selvasiuk, Darko Djukic (4), Petar Djordjic, Valiantsin Kuran, Siarhei Shylovich