Mit starker zweiter Hälfte behalten die Löwen die weiße Weste

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Mit dem 26:18 Heimsieg gegen den Tabellenvierten HSG Wetzlar festigten die Rhein-Neckar Löwen ihre Führung in der DKB Handballbundesliga noch weiter, denn der nächste Verfolger MT Melsungen gab in letzter Sekunde noch einen möglichen Sieg beim SC Magdeburg aus der Hand und musste mit einer Punkteteilung zufrieden sein.

Die Löwen brauchten vor 9606 Zuschauern in der SAP-Arena mehr als ein Drittel der Spielzeit bis die Maschinerie endlich ins Laufen kam. Zu diesem Zeitpunkt führten die Mittelhessen mit 6:9 und machten den besseren Eindruck. Auf Seiten der Badener zeigte sich in der Anfangsphase eigentlich nur die Abwehr stabil. Im Angriff lief lange Zeit nichts zusammen, daher entsprangen die sechs Tore dem Zusammenspiel von Spielmacher Andy Schmid und seinem Kreispartner Rafael Baena. Der Spanier verwertete zweimal den Assist des Schweizers zu Treffern und zog zwei Siebenmeter, die Kapitän Uwe Gensheimer sicher verwandelte. Die restlichen Tore waren Einzelaktionen von Schmid und Gensheimer. Der Rückraum agierte lange Zeit glücklos und scheiterte oft an Nationaltorhüter Andreas Wolff. In der 21. Minute reichte es dem Chefcoach der Badener und er zückte den grünen Karton. Danach schickte er Mads Mensah Larsen in den linken und Harald Reinkind in den rechten Rückraum. Sofort kam mehr Schwung in die Offensive der Gelbhemden. Die Abwehr der Hessen wurde zusehends mehr in Bewegung gebracht und dadurch eröffneten sich Gensheimer und seinen Kameraden mehr Möglichkeiten. Da die Gäste aber kaum Fehler produzierten, reichte es den Hausherren bis zur Pause nur den Anschluss zum 10:11 herzustellen.

Nach dem Wiederanpfiff setzte der Tabellenführer da an, wo er in der ersten Hälfte aufgehört hatte. In Überzahl, Abwehrstratege Klesniks hatte sich unmittelbar vor der Pause eine Zeitstrafe eingehandelt, gelang Gensheimer der Ausgleich per Strafwurf und kurz nach dem Gegentreffer von HSG Kapitän Steffen Fäth ebenfalls von der Linie mit dem 12:12 den nächsten Gleichstand. Dem Linkshänder Reinkind war es dann vorbehalten sein Team erstmals wieder in Front zu werfen. Da die Nordbadener in diesem Spielabschnitt sich in der Abwehr noch einmal steigerten und Mikael Appelgren im Tor mindestens 20% mehr Paraden zeigte, kamen die Schützlinge von Trainer Wandschneider zu weniger Toren. Die Löwen zogen bis Mitte der zweiten Hälfte auf 19:14 davon und hatten das Geschehen dann völlig im Griff. Löwen Geschäftsführer Lars Lamadé war nach der Begegnung dann auch zufrieden: „Wetzlar hat uns das Leben lange schwer gemacht. An der zweiten Halbzeit gibt es dann aber wenig zu mäkeln.“

Kapitän Gensheimer konnte nach überstandener Krankheit mitwirken und war mit zehn Treffern auch bester Werfer der Partie, wobei vor allem die Konstanz von der Siebenmeterlinie beeindruckend war. Er trat siebenmal gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Wolff an und versenkte alle Versuche. Die beiden Rückraumspieler Larsen (4 Tore) und sein norwegischer Kollege Reinkind (5 Treffer), rechtfertigten ihre Einwechslungen.

Vor den Löwen liegen nun sehr schwere Aufgaben in den nationalen Wettbewerben. Am Mittwoch erwarten die Gelbhemden in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen im DHB-Pokal die Füchse aus Berlin. Am nächsten Sonntag empfängt dann der HSV Hamburg Handball den verlustpunktfreien Tabellenführer zum Bundesligaspiel. Nach dem Heimspiel gegen den Aufsteiger DHfK Leipzig folgt in Nordhessen der Auftritt beim hartnäckigen Verfolger MT Melsungen.

Für die Rhein-Neckar Löwen spielten: Mikael Appelgren, Peter Stochl (für einen Siebenmeter) –  Andy Schmid (5), Uwe Gensheimer (10/6), Stefan Kneer, Stefan Sigurmannsson, Rafael Baena (1), Mads Mensah Larsen (4), Harald Reinkind (5), Gedeon Guardiola (1), Marius Steinhauser, Patrick Groetzki (1), Kim Ekdahl du Rietz, Hendrik Pekeler, Alexander Petersson

Für die HSG Wetzlar spielten: Andreas Wolff, Nikolai Weber – Carlos Prieto Martos, Vladan Lipovina (1), Joao Ferraz (2), Sebastian Weber (1), Florian Laudt (3), Maximilian Holst (7/5), Steffen Fäth (2), Kristian Bliznac, Guillaume Joli, Evars Klesniks, Jannik Kohlbacher (1), Christian Rompf, Jonas Müller, Tobias Hahn (1)