Löwen ziehen mit Galavorstellung ins „REWE Final Four“ ein

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DHB-Pokal – Viertelfinale:    Rhein-Neckar Löwen    :      SC DHfK Leipzig      35:23     (17:8)

Die Löwen wollten mit Rückkehrer Kim Ekdahl du Rietz unbedingt nach Hamburg (Foto: cls)

 

 

Die Rhein-Neckar Löwen wurden ihrer Favoritenrolle im Pokal-Viertelfinale gegen den SC DHfK Leipzig mehr als gerecht und zogen damit zum elften Male in das Final Four in Hamburg ein. Die 6 657 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass der Deutsche Meister die Sachsen so klar beherrschen und sie mit einer auch in dieser Höhe verdienten Klatsche von 35:23 nach Hause schicken würden. Die Mannschaft von Trainer Michael Biegler war vom Anpfiff weg klar auf der Verliererstraße und hatte nie den Hauch einer Chance.

Kein Wunder, dass Trainer Nicolaj Jacobsen von der Vorstellung seines Teams sehr angetan war und auf der Pressekonferenz dies auch zum Ausdruck brachte: „Ich bin hochzufrieden mit dem Spiel meiner Jungs. Sie haben gezeigt, dass sie unbedingt nach Hamburg wollten. Die Abwehr und die Torwartleistung waren überragend, da konnten wir unsere Angriffe über die erste und zweite Welle starten. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir konzentriert weitergearbeitet. Es war heute ein Tag, an dem bei uns viel geklappt hat“.

Alexander Peterson stellte Leipzig vor große Probleme (Foto: cls)

Der dänische Meistertrainer begann mit Hendrik Pekeler wie gewohnt im Mittelblock und stellte ihm Filip Taleski als neuen Partner zur Seite. Die neuformierte Abwehr agierte sofort hervorragend und wurde von Mikael Appelgren blendend unterstützt. Der blonde Schwede hatte erneut einen Sahnetag erwischt und brachte die Leipziger Angreifer teilweise zur Verzweiflung. Die „gelbe Wand“ ließ den Gegner kaum ins Spiel kommen und trug nach Ballgewinnen schnelle Angriffe vor. Nach dem 6:2 durch Alexander Petersson nahm Trainer Biegler schon die erste Auszeit, brachte aber den Motor der Hausherren nicht ins Stottern. Spielmacher Andy Schmid hielt mit seinen Kameraden das Tempo ständig hoch und nutzte im ersten Viertel schon jede Gelegenheit, um sich selbst als Torschütze zu bewähren. Allein viermal schlug in diesem Abschnitt ein Wurf des Schweizer Ausnahmekönners hinter Torhüter Jens Vortmann ein. Seine Rückraumkollegen Petersson und Mads Mensah Larsen setzten die Gäste in der Abwehr mächtig unter Druck. Nur sechs Minuten nach der ersten Auszeit legte Michael Biegler den grünen Karton zum zweiten Mal auf den Tisch, nachdem Mads direkt davor den 11:4 Zwischenstand markiert hatte. Der engagierte Übungsleiter, der bei den Sachsen seit Beginn des Jahres das Ruder übernommen hatte, konnte in dieser Phase nicht viel mit seiner Ansprache bewegen. Der einzige Angreifer, der die Löwen ab und an vor gewisse Probleme stellte, erzielte bis zur 20. Minute vier der fünf Gästetreffer. Ganze zwei Minuten danach brachten die Gäste Milos Putera für Vortmann ins Tor und bei den Löwen betrat Rückkehrer Kim Ekdahl du Rietz unter dem Jubel der Löwenfans das Parkett. Er brauchte gerade Mal drei Minuten dann schlug er mit den Toren zum 14:5 und 15:5 gleich zweimal hintereinander zu. Die Halle tobte. Als die Leipziger den siebten Feldspieler brachten und Putera vom Feld nahmen,

Mads Mensa Larsen machte viel Druck aus dem Rückraum (Foto: cls)

ging der Versuch auch schief. Appelgren hielt einen Wurfversuch der Gäste. Patrick Groetzki sicherte sich die Harzkugel und versenkte sie im leeren Gehäuse des Gegners zum 16:5. Einige der wenigen Fehler, die dem Deutschen Meister in Hälfte eins unterliefen nutzten die Biegler Schützlinge zu zwei Gegentoren. Linksaußen Jerry Tollbring erhöhte jedoch sofort wieder auf zehn Tore Differenz zum 17:7. Nationalspieler Philipp Weber war es dann, der vor den Augen des unter den Zuschauern weilenden Bundestrainers Christian Prokop, noch um ein Tor vor der Pause verkürzen konnte. Mit einer verdienten 17:8 Pausenführung für die Hausherren gingen die beiden Teams in die Kabinen.

Nach dem Wiederanpfiff knüpften die Schützlinge von Trainer Jacobsen dort an, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Mit einer konzentrierten Abwehrarbeit verhinderten sie weiterhin, dass die Leipziger Angreifer in aussichtsreiche Wurfpositionen kamen. Bis zur 38. Minute schraubten die Gelbhemden ihre Führung durch Petersson, du Rietz und zweimal Schmid auf 22:10 aus und zwangen Michael Biegler seine letzte grüne Karte zu zücken. Aber der Torhunger der Löwen war immer noch nicht gestillt. Die Gäste bekamen auch in der zweiten Hälfte kaum Zugriff auf die schnellen Angreifer der Badener. Unter der Führung von Spielmacher Schmid zauberten der amtierende Tabellenführer der HBL eine Vielzahl von sehenswerten taktischen Finessen auf das Parkett. Als Schmid nach einem Ballgewinn Tollbring mit einem Pass über das gesamte Feld bediente und

Bogdan Radivojevic fügte sich nahtlos in das Gefüge ein (Foto: cls)

dieser gekonnt einnetzte stand die Halle Kopf. Mitte der zweiten Hälfte begann Trainer Jacobsen bei seiner Sieben einige Wechsel vorzunehmen. In Anbetracht der nächsten Hausaufgabe in zwei Tagen gegen Frischauf Göppingen eine sinnvolle Maßnahme. Aber auch nach der Einwechslung von Harald Reinkind, Bogdan Radivojevic und Jungtalent Rico Keller gab es keinen Bruch im Spiel der Gastgeber. Schon drei Minuten vor dem Ende standen die Löwenanhänger und feierten die Galavorstellung ihrer Mannschaft. Mit einem mehr als überzeugenden 35:23 Erfolg feierten die Rhein-Neckar Löwen den Einzug in das „REWE Final Four“, das am 5. und 6. Mai in Hamburg stattfindet.

 

 

Für die Löwen spielten:  Mikael Appelgren (22 Gegentore/16 Paraden), Andreas Palicka (bei einem Siebenmeter (1/0)    –  Andy Schmid (8), Sigurdsson, Bogdan Radivojevic (2), Rafael Baena, Jerry Tollbring (6/2), Mads Mensah Larsen (3), Hendrik Pekeler (2), Patrick Groetzki (2), Harald Reinkind (1), Filip Taleski, Alexander Petersson (7), Kim Ekdahl du Rietz (4), Rico Keller

 

Für den DHfK spielten:  Jens Vortmann, Milos Putera (21. – 44.)  –   Andreas Rojewski (2), Aivis Jurdzs, Lucas Krzikalla (3), Lukas Binder (1), Maximilian Janke, Niclas Pieczkowski (2) Yves Kunkel (2/1), Bastian Roschek, Philipp Weber (10/3), Tobias Rivesjoe (1), Peter Strosack, Gregor Remke (2), Benjamin Meschke, Alen Milosevic.