Ein Unterschied wie Tag und Nacht

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Mit diesen Worten beschrieb Andreas Palicka was gerade in der SAP-Arena abgelaufen war. Er verglich dabei noch einmal den Auftritt seiner Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch gegen den HC Vadar Skopje und die Leistung seines Teams am Samstag gegen den Bergischen HC in der DKB Handball Bundesliga. „Ich schäme mich heute noch immer für die Leistung gegen Vadar und jeder von uns hatte heute das Gefühl auf Revanche im Körper,“ beschrieb der schwedische Torhüter, wie er und seine Kameraden die Bundesligapartie in Angriff genommen haben. Am Ende stand ein 26:20 Erfolg gegen einen starken Aufsteiger.

 

Palicka selbst bot vor 9137 Zuschauern in der Mannheimer Arena eine großartige Leistung und war mit 18 Paraden einer der Sieggaranten im Löwenrudel. Er war vor allem auch da, als zu Beginn der zweiten Hälfte der Angriff nicht mehr richtig auf Touren kam und die Hauptlast auf der Deckung lag. Die Steigerung der Mannschaft gegenüber dem Champions League Auftritt war ohnehin in der Abwehrarbeit am deutlichsten spürbar. Gedeon Guardiola und Ilija Abutovic agierten an diesem Abend im Mittelblock besonders effektiv und stoppten eine Vielzahl der Würfe aus dem Rückraum des BHC. Die beiden Kreisläufer Max Darj und der Ex-Löwe Rafael Baena wurden weitgehend in Schach gehalten.

Bogdan Radivojevic scheiterte mit seinen ersten Versuchen an Torhüter Rudeck, zielt später aber besser (Foto: als)

In den ersten dreißig Minuten liefen auch die Angriffsaktionen schon nach Wunsch von Trainer Nikolaj Jacobsen, der in dieser Phase nur beklagte, dass immer noch zu viele klare Wurfgelegenheiten nicht genutzt wurden. Das allerdings lag nicht allein an der Zielgenauigkeit der einheimischen Angreifer, sondern vielfach auch daran, dass der BHC mit Christopher Rudeck einen exzellenten Torhüter zwischen den Pfosten hatten, der etliche Chancen der Badener vereitelte. Gudjon Valur Sigurdsson gab das Startzeichen für sein Team nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mehr auf das Tempo zu drücken. In Überzahl fing er einen Querpass des Gegners ab und versenkte den Ball im verlassenen Gehäuse. Nach eine Parade Palickas bediente der Torhüter seinen schnellen Oldie zur ersten Führung der Jacobsen Truppe. „Mann der ersten Halbzeit“ war jedoch Gedeon Guardiola, der nicht nur in der Abwehr unglaublich arbeitete, sondern nach vorne seine Fähigkeiten neu entdeckte. Die erste Welle lief er bei Ballgewinnen immer wieder mit und erzielte dabei fünf Treffer. Super !! Die Hausherren setzten sich in der Folge weiter ab und gingen mit einer 15:9 Führung in die Pause.

Die Startphase in den zweiten Durchgang ging an den Löwen im Angriff vollkommen vorbei.

Alexander Petersson hilet den BHC ständig in Bewegung (Foto: cls)

Sie scheiterten allein fünfmal an Rudeck und leisteten sich auch sonst einige Fehler. Da die Deckung und vor allem Palicka aber weiter auf Hochtouren agierten, hielt sich der Schaden lange Zeit in Grenzen. In der 38. Minute hatte Weltmeister Jacobsen dann doch genug und zückte den grünen Karton. Die Standpauke brachte zwar nicht die Wende, aber seine Mannschaft ließ den Gegner nicht näher aufrücken. Für die letzten zehn Minuten rückte dann Vladan Lipovina in den Blickpunkt. Mit sehenswerten

Vladan Lipovina setzte mit zwei Treffern ein positives Zeichen (Foto: cls)

Würfen aus dem Rückraum baute er den Vorsprung auf 21:17 aus und gab ein positives Zeichen für den letzten Abschnitt. Er wurde mächtig von Jannik Kohlbacher unterstützt, der bis dahin mit seinen Würfen nicht sonderlich viel Glück hatte. In der Schlussphase überwand er seinen Nationalmannschaftskollegen Rudeck dann doch noch dreimal. Dem Aufsteiger aus dem Bergischen Land fehlte in dieser Phase dann doch etwas die Kraft, so dass sich die Badener immer weiter absetzen konnten. Sigurdsson stahl fünfzehn Sekunden vor dem Schlusspfiff dem BHC noch einmal die Harzkugel und brachte sie zum Endstand von 26:20 im leeren Tor unter.

 

Andreas Palicka zog nach dem Ende sein eigenes Fazit: „Der erste Schritt ist uns gelungen. Wir haben uns heute wesentlich besser präsentiert. Wenn ich unsere Mannschaft bei der Trainingsarbeit genauer beobachte, denke ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

 

 

Für die Löwen spielten: Andreas Palicka, Mikael Appelgren – Andy Schmid, Vladan Lipovina (2), Gudlon Valur Sigurdsson (3), Bogdan Radivojevic (4), Jerry Tollbring, Ilija Abutovic, Patrick Groetzki, Mads Mensah (2), Filip Taleski (2), Gedeon Guardiola (5), Alexander Petersson (5), Jannik Kohlbacher (3)

Für den BHC spielten: Christopher Rudeck, Bastian Rutschmann – Maximilian Bettin (3), Max Darj (3), Petrovsky, Aleander Weck, Kristian Nippes (6/2), Milan Kotrc (2), Rafael Baena (1), Yannick Fraatz (1), Tomas Babak (1), Fabian Gutbrod (1), Linus Arnesson (1), Bogdan Criciotoiu (1)