Die Rhein-Neckar Löwen siegten deutlich nach einer überragenden ersten Halbzeit

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DKB Handball-Bundesliga:   Rhein-Neckar Löwen   :   Füchse Berlin     30:25   (18:11)

Die Bundesliga Begegnung in der SAP-Arena zwischen den Rhein-Neckar Löwen und den Füchsen Berlin hat gezeigt, dass auch in diesem Jahr die Meisterschaft wohl durch einen Dreikampf zwischen der SG Flensburg-Handewitt, dem Rekordmeister THW Kiel und dem Titelverteidiger aus Mannheim ausgetragen wird. Der 30:25 Erfolg der Schützlinge von Trainer Nikolaj Jacobsen hat vor allem in der ersten Hälfte aufgezeigt wie weit der Hauptstadtclub im Moment von dem Trio entfernt ist. Das Team um Nationaltorhüter Silvio Heinevetter hat in dieser Saison schon zwei Begegnungen gegen die Topteams Kiel und Mannheim verloren und läuft Gefahr m Dezember auch in Flensburg Federn zu lassen.

Vor 12 241 Zuschauern machten vor allem drei Skandinavier im gelben Trikot der Löwen den Unterschied zwischen beiden Mannschaften aus. Die beiden Rückraumasse Kim Ekdahl du Rietz und Alexander Petersson, sowie Gudjon Valur Sigurdsson auf Linksaußen zerlegten in den ersten dreißig Minuten die mit viel Optimismus angereisten Füchse. Dem Trio gelang in der ersten Halbzeit fast Alles und sie ließen dabei dem Torhütergespann Heinevetter und Petr Stochl keine Chance. Die Löwen boten im ersten Durchgang eine großartige Leistung in der Abwehr und hatten dahinter einen überragenden Mikael Appelgren, der gleich in der Anfangsphase einen Siebenmeter von Petar Nenadic hielt. Aus dieser konsequenten Deckung wurden dann schnelle Angriffe nach vorne getragen, die in der zehnten Minute schon in einer klaren 6:2 Führung endeten.  Berlins Trainer Erlingur Richardsson musste schon früh zum grünen Karton greifen. Aber auch danach fanden die Füchse keine Mittel dieses badische Bollwerk zu sprengen. Nenadic kam ebenso wenig zu seinem gewohnten Spiel wie Paul Drux. Erst als Fabian Wiede trotz seiner Verletzungsprobleme auf die Platte gebracht wurde kamen die Hauptstädter zu Treffern. Sie fanden aber in der Abwehr kein Konzept, das dem Angriffswirbel der Hausherren die Wirkung hätte nehmen können. Die Gelbhemden lagen in der 18. Minute immer noch mit vier Toren in Front und erhöhten in der Schlussphase der ersten Hälfte noch einmal das Tempo. Mit einem 6:0 Lauf schraubten die Badener innerhalb von fünf Minuten das Ergebnis auf 17:7 und verursachten Jubelstürme auf den Rängen. Ein solches Feuerwerk hatten die Zuschauer  in der Arena nicht oft erlebt. Die letzten Minuten ließen es die Gelbhemden etwas ruhiger angehen, so dass die Gäste auf 18:11 verkürzen konnten. Die 18 Treffer teilten sich die drei Skandinavier gerecht auf, denn jeder brachte die Harzkugel sechsmal im Gehäuse der Füchse unter.

Die zweite Hälfte begannen die Berliner in Unterzahl, da sich Hans Lindberg kurz vor der Pause noch eine Zeitstrafe einhandelte. Die Löwen nutzten die Situation aus und kamen durch Patrick Groetzki zum nächsten Treffer. Richardsson hatte in der Pause seine Mannschaft neu eingestellt und seine Jungs versuchten vom Anpfiff weg ein anderes Gesicht zu zeigen. Der Titelverteidiger agierte nun in der Abwehr nicht mehr so konsequent und im Angriff wurden die Chancen nicht mehr so zielstrebig verwertet. Der deutsche Nationalspieler Wiede fand immer wieder eine Lücke in der Löwen-Deckung und auch Nenadic fand besser in die Partie. Die Füchse hielten  dagegen und gerieten nicht höher in Rückstand. Mit zunehmender Spieldauer merkte man dem Deutschen Meister auch an, dass seinen Akteuren noch das schwere Spiel der Champions League vom Donnerstag in den Knochen steckte. Die Gelbhemden produzierten inzwischen Fehler, die sie in der ersten Hälfte so nicht zeigten. Um die Mitte der zweiten Hälfte hatten die Jacobsen Schützlinge einen kleinen Hänger, so dass die Berliner auf 24:20 heran kamen. Gedeon Guardiola stoppte den Lauf der Füchse mit seinem einzigen Treffer. Nach einer gelungenen Parade von Appelgren setzte sich du Rietz wieder einmal durch und beruhigte die eigenen Anhänger mit dem 26:20. Die Löwen hatten im zweiten Durchgang einige Probleme mit dem siebten Feldspieler, den Trainer Richardsson häufig auf das Feld beorderte. In der Schlussphase legte Petersson noch einmal zu und hämmerte seine Tore neun und zehn in die Maschen hinter Stochl. Der Titelverteidiger hat einen direkten Konkurrenten mit 30:25 deutlich auf Distanz gehalten, hat im in der ersten Halbzeit sogar die Grenzen aufgezeigt.

Nachwuchstorhüter Lucas Bauer bekam in der 42. Minute sein Bundesliga-Debüt, als er für einen Siebenmeter eingewechselt wurde. Bauer gehört der Talentschmiede der Löwen an und vertritt den verletzten Andreas Palicka.

 

Für die Rhein-Neckar Löwen spielten: Mikael Appelgren, Lucas Bauer  –   Andy Schmid, Gudjon Valur Sigurdsson (8/1), Dejan Manaskov, Rafael Banea Gonzalez, Marius Steinhauser, Mads Larsen, Harald Reinkind, Gedeon Guardiola (1), Patrick Groetzki (2), Kim Ekdahl du Rietz (8), Hendrik Pekeler (1), Alexander Petersson (10),Michel  Abt

Für die Füchse Berlinspielten:   Silvio Heinevetter, Petr Stochl (ab 17.) – Fabian Wiede (6), Bjarki Elisson (2), Drago Vukovic (2), Kevin Struck, Jakov Gojun, Petar Nenadic (5), Ignacio Plaza Jimenez (1), Hans Lindberg (7/6), Steffen Fäth, Christoph Reißky, Kreismir Kozina (1), Paul Drux (1)