Die Rhein-Neckar Löwen mit zwei wichtigen Wochen auf dem Weg zur Titelverteidigung

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Für die Rhein-Neckar Löwen geht es seit letzter Woche darum den Express in Richtung Titelverteidigung zu halten. Zunächst wurden die drei Partien gegen Mannschaften bestritten, die allesamt noch dick im Abstiegstrudel stecken. Den ersten Schritt machten die Schützlinge von Trainer Nikolaj Jacobsen gegen den Bergischen HC, der aber nicht so reibungslos ablief, wie es sich die Fans vorgestellt hatten. Aber die beiden Punkte blieben in Baden. Im ersten Duell mit einem Konkurrenten aus dem gleichen Bundesland, den „Galliern von der Alb“ verlief dann schon bedeutend besser. Obwohl der HBW Balingen-Weilstetten bis zum Schlusspfiff sich zur Wehr setzte glückte dem amtierenden Deutschen Meister ein sicherer 33:23 Erfolg.

Am vergangenen Mittwoch empfingen die Löwen nun im letzten Landesderby den TVB Stuttgart in der SAP-Arena  in Mannheim. 6756 Zuschauer waren gekommen, um die Gelbhemden zum nächsten Sieg zu treiben. Die Gäste kämpfen im Moment noch sehr intensiv um den Klassenerhalt und dem Löwenrudel war klar, dass ihre Mannschaft erneut eine hervorragende Leistung bieten muss. Vom Anpfiff weg stand die Arena hinter den Jacobsen Schützlingen. In der ersten Viertelstunde lief beim Meister noch nicht alles rund. Die Badener führten zu diesem Zeitpunkt noch knapp mit 8:7 ehe Patrick Groetzki und

Hendrik Pekeler war sechsmal erfolgreich (Foto: cls)

Hendrik Pekeler mit ihren Treffern den Vorsprung auf drei Tore ausbauten. Den folgenden Abschnitt konnten die Gelbhemden nicht mehr dominieren, da sie im Angriff zu unkonzentriert agierten und in der Abwehr nicht konsequent genug waren. Das Team aus der Landeshauptstadt nutzte die Chancen besser und glich sieben Minuten vor dem Pausenpfiff nicht nur zum 10:10 aus, sondern markierte mit dem folgenden Angriff durch Felix Lobedank sogar die Führung. In der Schlussphase drückte Nationalrechtsaußen Groetzki der Partie den Stempel auf. Nachdem Pekeler und Gudjon Valur Sigurdsson mit zwei Toren das Spiel wieder drehten, markierte der Linkshänder auf der rechten Seite drei Treffer in Folge. Zunächst verwandelte er einen Pass von Torhüter Mikael Appelgren, nach dessen Parade gegen Dominik Weiß, dann versenkte der den Ball von Rechtsaußen zum 14:11. Gästetrainer Markus Baur operierte in den letzten Minuten mit einem siebten Feldspieler und hatte damit keinen Torhüter im Kasten. Sigurdsson verpasste die erste Chance, aber Groetzki brachte beim nächsten Ballgewinn die Harzkugel im leeren Tor unter. Die Löwen gingen mit einer 15:11 Führung in die Pause.

Die Hausherren nahmen den Schwung aus der Schlussphase der ersten Hälfte mit aus der Pause und bauten den Vorsprung unmittelbar nach Wiederanpfiff auf 17:11 aus. In der zweiten Hälfte agierten die Badener in der Abwehr konzentrierter und Torhüter Appelgren glänzte durch etliche Paraden. Im

In der zweiten Hälfte stand die Abwehr besser (oto: cls)

Angriff wurden weniger technische Fehler produziert und die Chancen besser genutzt. Folge war, dass die Gastgeber in der 45. Minute mit 24:15 in Front lagen und somit das Spiel schon vorzeitig zu ihren Gunsten entschieden hatten. Wesentlichen  Anteil daran hatte Nationalspieler Pekeler, der bis dahin schon sechs Tore erzielt hatte. In der letzten Viertelstunde setzte ihn Jacobsen nur noch in der Abwehr ein und brachte vorne Rafael Baena auf die Platte. Für Mannschaft und Fans war jedoch ein anderer Wechsel bedeutsamer. Zwölf Minuten vor dem Ende wechselte der dänische Chefcoach des Meisters den lange verletzten Andreas Palicka ein. Der schwedische Nationaltorhüter wurde von den Fans lautstark begrüßt. Palicka führte sich gleich mit drei Paraden ein und sorgte dafür, dass sich sein Team auf 27:17 absetzen konnte. In der Schlussphase dachte Jacobsen bereits an die folgende Aufgabe und wechselte munter durch. Er konnte so seinen Leistungsträgern einige Minuten zur Erholung gönnen. Die Badener setzten sich am Ende mit 30:21 gegen die Württemberger durch und übernahmen wieder die Tabellenführung.

Für die Löwen stehen nun aber noch weitere schwierige Aufgaben ins Haus. Schon am Samstag reist die Jacobsen Sieben in den hohen Norden und macht in Hamburg Zwischenstation. Am Sonntag geht es dann weiter nach Flensburg, wo um 15:00 Uhr in der Flens-Arena das wohl wichtigste Spiel für den amtierenden Meister angepfiffen wird. Der Löwencoach gab nach der Partie gegen die Schwaben auch einige Gedanken auf die folgende Aufgabe preis: „Wir müssen vor allem in der ersten Halbzeit besser werden. In all den letzten drei Spielen haben wir in der ersten Hälfte viel zu viel verschossen. Das darf uns in Flensburg nicht passieren, denn dazu sind die viel zu stark.“ Auf die Frage, ob das Final-Four noch ein Thema für seine Mannschaft sei, antwortete der clevere Trainer: „Nein. Wir beziehen uns auf die drei letzten Jahre, wo wir jeweils dort siegen konnten.“ Er fügte noch hinzu: „Es war für uns wichtig, dass Palicka heute zehn Minuten mitwirken konnte und auch gut gehalten hat. Das war gut für sein Selbstvertrauen und für mich ist gut zu wissen, dass ich eventuell auch wechseln kann, wenn es notwendig wird. Wir haben dann eben zwei richtig gute Torhüter.“

Doch damit ist für die Löwen noch keine Erholung angesagt, denn am Mittwoch, 31.05.2017 steht das Duell mit dem deutschen Rekordmeister, dem THW Kiel an. Die Zebras fordern um 21.00 Uhr in einem echt tierischen Duell die Löwen in der SAP-Arena heraus. Für diese Auseinandersetzung zwischen dem amtierenden Meister und dem Rekordhalter gibt es keine Karten mehr, die Arena ist ausverkauft.

 

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