Kim Ekdahl du Rietz unterbricht seine Weltreise um seinen Löwen zu helfen

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Nach dem Gewinn der zweiten Deutschen Meisterschaft verabschiedete sich der schwedische Ausnahmekönner Kim Ekdahl du Rietz von der Löwenfamilie und ließ seinen Vertrag, der noch bis Ende der Saison 2017/18 gelaufen wäre auf Eis legen. Nachdem die Löwen im Moment so sehr vom Verletzungspech verfolgt werden, löst Kim ein Versprechen ein, das er der Geschäftsführerin Jennifer Kettenmann während der Europameisterschaften in Zagreb gegeben hatte: „Wenn jetzt sich noch einer verletzt, dann komme ich zurück“. Frau Kettenmann ergänzte: „Als dann die Verletzung von Gedeon Guardiola dazukam, die für uns sehr schwer ist, hab ich gleich an Kim gedacht. Jetzt hat er keine andere Wahl, jetzt muss er zurückkommen. Wir sind uns sehr schnell einige geworden und die ganze Mannschaft stand dahinter und hat sich gewünscht, dass uns Kim in der sehr schwierigen Situation unterstützt.“ Möglich gemacht wurde die Rückkehr insbesondere durch die Unterstützung aus den Reihen der Löwensponsoren allen voran durch die PSD Bank, die nun auch als Rent-A-Friend-Partner auf dem Trikotärmel von Kim Ekdahl Du Rietz präsent sein wird.

Die Löwen holen Kim Ekdahl du Rietz für drei Monate zurück.
(Foto: Michael Ruffler)

Als Kim im letzten Sommer dem Profihandball Ade sagte, war er gerade mal 27 Jahre alt und wollte sich die weite Welt ansehen. Auf der Pressekonferenz gab er einen kurzen Abriss, was er in den vergangenen neun Monaten so getrieben hatte: „Dem Sommer in Schweden folgte eine kleine Europa-Tournee durch Deutschland, die Schweiz und Frankreich. Danach Senegal, Sambia, Liberia, Marokko auf dem Rückweg. Nach vier Wochen in Schweden ab in die USA und auf dem Rückweg schnell noch Lissabon angeschaut, später Neuseeland und Australien und zwischendurch mal wieder Deutschland besucht. Im Januar bei der EM in Kroatien vorbeigeschaut. Von Zagreb ging es dann mit dem Bus nach Bordeaux mit Übernachtungen in Ljubljana, Verona, Mailand, Turin und Lyon.“

Der sportliche Leiter des Deutschen Meisters Oliver Roggisch war natürlich ebenfalls hoch erfreut über die Entscheidung des sympathischen Schweden: „Im Idealfall wird Kim die Rolle übernehmen, die er auch vorher schon innehatte. Klar ist auch, dass er nicht sofort volle sechzig Minuten auf der Platte stehen wird. Wir hatten vor ein paar Wochen Kim auf Besuch im Training und da hat er einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Wir haben deshalb auch nicht allzu große Bauchschmerzen was seine Fitness angeht. Wer Kim kennt weiß, dass er nicht als Sportler für uns wichtig ist, sondern vor allem auch als Typ. Er hat immer gute Laune, bringt gute Stimmung rein und die Jungs freuen sich schon auf ihn.“ Roggisch fügte noch hinzu: „Kim kennt die Mannschaft und den Verein. Er weiß wie die Truppe tickt und kennt den Handball den wir spielen aus dem Effeff. Ich bin davon überzeugt, dass er uns nach kurzer Eingewöhnung direkt wieder helfen kann. Über sein Ausnahmetalent müssen wir ja keine großen Worte verlieren.“

Der Ausnahmeathlet gab auch zu, dass er fast mehr aufgeregt ist zu den Löwen zurückzukehren, als damals, als er sie verließ. Er hat gab zu, dass er die ganze Handballgemeinschaft und das Drumherum doch sehr vermisst hat und dass dies letztendlich auch der Grund war, wieder zu dem Löwen zu kommen und der Mannschaft zu helfen. Er findet die Geschichte so spannend, dass er in den drei Monaten auf sein Gehalt verzichten wird und es für einen sozialen Zweck spendet, den die Fans mitbestimmen dürfen.

Kim Ekdahl du Rietz hat heute das Training mit der Mannschaft aufgenommen, darf aber morgen gegen Nantes noch nicht das Trikot mit der Nummer 60 überstreifen. In den Begegnungen der Champions League darf er erst ab der KO-Runde mitwirken. Die Löwen rechnen fest damit, dass der Schwede zum Pokalspiel gegen Leipzig am Dienstag in der SAP-Arena zum Einsatz kommen wird.