Löwen gewinnen Derby und bleiben Tabellenführer

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Myrhol erfolgreich am Kreis (Foto: cls)

Ludwigshafen/Karlsruhe (esch). Die Rhein-Neckar-Löwen kehrten mit einem negativen Erlebnis am Wochenende vom Balkan zurück. Es blieb Trainer Jacobsen und seinem Team nicht viel Zeit an der Niederlage zu arbeiten, denn bereits am Mittwoch mussten sie schon wieder in der DKB Handball-Bundesliga ran. Dieses Mal stand aber keine große Reise in den Norden der Republik an, sondern die Spieler konnten mit dem eigenen Auto anreisen. Ziel war die Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen, der Heimspielstätte der TSG Friesenheim. Die Badener schienen die Niederlage von Celje gut verarbeitet zu haben, denn sie nahmen die zwei Punkte mit einem 22:30 Auswärtserfolg mit über den Rhein.

Die Löwen starteten mit veränderter Sieben, da der Trainer Kapitän Uwe Gensheimer eine Pause gönnte und für ihn Stefan Sigurmannsson auf Linksaußen auflaufen ließ. Auch der schwedische Rückraumschütze Kim Ekdahl du Rietz blieb zuerst einmal auf der Bank, wurde aber in Hälfte zwei dann doch aufgeboten.

Sigurmannsson traf sechsmal (Foto: cls)
Sigurmannsson traf sechsmal (Foto: cls)

Der dänische Trainer in Diensten der Löwen sah seine Mannschaft von Beginn sehr konzentriert agieren. Die „Eulen“ kamen nur einmal zum Gleichstand, als Stefan Lex die Führung der Löwen ausglich, die Spielmacher Andy Schmid von der Siebenmeterlinie erzielt hatte. Aber dann bestimmte der Tabellenführer das Geschehen und legte durch die beiden Linkshänder Groetzki und Petersson sofort nach. Der Nationalmannschaftsneuling Erik Schmidt verkürzte zwar vom Kreis, aber Petersson und Sigurmannsson vergrößerten den Abstand auf drei Treffer. Während Gedeon Guardiola eine Zeitstrafe absitzen musste, nutzten die Gastgeber die Überzahl um auf 4:5 zu verkürzen. Vollzählig drückte der Spitzenreiter erneut auf das Tempo und zog auf 5:8 davon. Nach einem weiteren Tor des isländischen Linksaußen Sigurmannsson führten die Gelbhemden 6:10 und Trainer Thomas König sah sich gezwungen zum ersten Mal den grünen Karton zu legen. Es gab aber nur einen kurzen Lichtblick durch einen Siebenmeter, den Stephan Just verwandelte, dann waren wieder die Gäste am Zug. Schmid von der Linie und Bjarte Myrhol vom Kreis sorgten für die erste Führung mit fünf Toren. In der 25. Minute kassierte Abwehrchef Guardiola die zweite Zeitstrafe und Trainer Jacobsen stellte die Abwehr um. Für den spanischen Weltmeister agierte danach Myrhol im Mittelblock und erledigte seine Aufgabe souverän. Die Kurpfälzer nahmen eine 10:15 Führung mit in die Kabine, die durchaus noch hätte höher ausfallen können, wenn die Löwen ihre Chancen konsequenter genutzt hätten.

Myrhol erfolgreich am Kreis (Foto: cls)
Myrhol erfolgreich am Kreis (Foto: cls)

 

Nach Wiederanpfiff rückte du Rietz in die Sieben und sorgte auf dem linken Rückraum für viel Druck. In den ersten zehn Minuten gelang es den Pfälzern den Rückstand bei vier bis fünf Toren zu halten, ehe dann die Badener Mitte der zweiten Hälfte den Vorsprung Tor um Tor erweiterten. Als Oliver Tesch in der 44. Minute zum zweiten Male auf die Strafbank musste war Mryhol zweimal der Nutznießer und versenkte die Harzkugel im Netz der Gastgeber. Beim Stand von 16:24 war vierzehn Minuten vor dem Ende schon eine Vorentscheidung gefallen und Trainer Jacobsen begann zu wechseln, was in Anbetracht der anstehenden Aufgaben auch verständlich erschien. Dennoch blieb der Spielfluss bei den Gelbhemden erhalten. In der 49. Minute bauten Sigurmannsson und Myrhol den Abstand zum ersten Mal auf zehn Treffer aus. Mit dem Tor zum 17:27 markierte der Norweger die endgültige Entscheidung. Die Schlussphase ließen die Löwen dann eher ruhiger angehen, so dass die Eulen noch den einen oder anderen Treffer setzen konnten. Den Schlusspunkt unter ein gutes Handballspiel setzte dann der eingewechselte Marius Steinhauser. Das Tor zum 22:30 Endstand war sein erstes nach langer Verletzungspause.

Marius Steinhauser ist wieder dabei (Foto: cls)
Marius Steinhauser ist wieder dabei (Foto: cls)

Der Linkshänder freute sich nach der Begegnung über diesen Treffer: „Der Dank gilt vor allem Andy Schmid, der mein Tor durch seinen langen Pass erst ermöglicht hat, Ich bin froh, dass ich wieder da bin. Ich verspüre keinerlei Schmerzen und bin glücklich wieder in der Mannschaft zu sein.“

Trainer Jacobsen ging nach dem Schlusspfiff auch auf die Schlussphase ein: „Nach dem Vorsprung mit zehn Toren wurden meine Spieler etwas unkonzentriert und ich musste zum dritten Mal eine Auszeit nehmen. Ich wollte, dass wir das Spiel gut zu Ende spielen. Ich wollte, dass wir hier mehr zeigen, als wir es in Celje getan haben. Es war heute schon besser, aber ich denke, dass wir noch einige Prozente drauf legen können und das in Montpellier auch tun müssen, wenn wir dort bestehen wollen.“

 

Für die TSG Spielten: Kevin Klier, Maximilian Bender – Andrej Kogut (1), Gunnar Dietrich, Stefan Lex (2), Stephan Just (7/2), Oliver Tesch, Marco Hauk (1), Jan Claussen, Robin Unger (1), Nico Büdel (4), Erik Schmidt (5), Felix Kossler (1), Bogdan Criciotoiu

 

Für die Löwen spielten: Niklas Landin, Bastian Rutschmann – Andy Schmid (6/5), Uwe Gensheimer, Stefan Kneer, Stefan Sigurmannsson (6/1), Bjarte Myrhol (6), Mads Mensah Larsen (1), Harald Reinkind (1), Steinhauser Marius (1), Patrick Groetzki (4), Gedeon Guardiola, Alexander Petersson (4), Kim Ekdahl du Rietz (1)