Hungriger Andy Schmid: „Wir wollen auch in Zukunft weiter um Titel mitspielen und diese, wenn möglich, auch gewinnen“
In der Offensive ist der Schweizer Andy Schmid das Maß der Dinge im gesamten Handball. Seit 6 Jahren zieht er wie kein Zweiter die Fäden im Angriffsspiel der Rhein-Neckar Löwen, in den letzten drei Spielzeiten in Folge wurde der Rechtshänder von den Trainer und Managern der DKB Handball-Bundesliga als „Bester Spieler der Saison“ ausgezeichnet – ein Hattrick, der in der 50-jährigen Liga-Geschichte zuvor keinem der Stars gelungen ist. Im Interview schätzt der Ausnahmespieler diese Auszeichnungen ein und blickt zurück auf den lang ersehnten ersten Meistertitel mit den Löwen.
Herr Schmid, seit 2010 Jahren prägen Sie die Entwicklung der Rhein-Neckar Löwen maßgeblich mit, in der abgelaufenen Saison krönte Ihr Team sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mit dem Meistertitel. Fällt die Motivation auf die neue Spielzeit schwerer, jetzt wo das große Ziel endlich erreicht ist?
Andy Schmid: Überhaupt nicht. Die Motivation ist durch die gewonnene Meisterschaft eher gestiegen, denn so etwas wollen wir alle wieder erleben. Es wäre vermessen zu sagen, wir sind satt, weil wir einmal die Meisterschaft gewonnen haben. Ganz im Gegenteil: Wir wollen auch in Zukunft weiter um Titel mitspielen und diese, wenn möglich, auch gewinnen.
Mit etwas Abstand nochmals ein kurzer Blick zurück auf den 5. Juni 2016: Wie sah es im Löwen-Spielmacher Andy Schmid aus, als er die Meisterschale nach den unglücklichen Titelrennen der Vorjahre endlich selbst in die Höhe recken durfte?
Schmid: Das war der schönste Moment in meiner Karriere. An diesem Tag ist riesiger Ballst von mir abgefallen. Wir haben so viele Jahre für diesen einen Moment gekämpft, in der wir endlich die Meisterschale in unseren Händen hielten.
Zusätzlich zum mannschaftlichen Erfolg wurden Sie nach der abgelaufenen Spielzeit zum dritten Mal in Folge zum besten Feldspieler der DKB Handball-Bundesliga gewählt – ein bisher unerreichtes Kunststück.
Was ist Ihr individuelles Erfolgsrezept?
Schmid: Ich bin bisher, zum Glück, von schweren Verletzungen verschont geblieben. Das ist sicher ein wichtiger Punkt. Aber im Grunde habe ich kein richtiges individuelles Erfolgsrezept. Ich habe einfach Spaß am Handball und möchte mit meiner Leistung dem Team helfen, erfolgreich zu sein. Handball ist ein Teamsport, als Einzelspieler erreichst du nicht viel. Natürlich freue ich mich über diese Auszeichnungen als bester Spieler der Liga, aber der Titelgewinn mit meiner Mannschaft ist viel wichtiger für mich.
Der erste Meistertitel in der Vereinsgeschichte bedeutet auch die erste Teilnahme der Rhein-Neckar Löwen am Pixum Super Cup, bei dem Sie in Stuttgart quasi ein Heimspiel haben. Was erwarten Sie von der Veranstaltung und mit welcher Zielsetzung gehen Sie in die große Saisoneröffnung?
Schmid: Der Super Cup wird für uns, so kurz nach den olympischen Spielen und kurz vor Saisonstart, eine Standortbestimmung. Wir spielen ja nur drei Tage später in der Bundesliga erneut gegen den SC Magdeburg. Natürlich wollen wir die Partie in Stuttgart gewinnen. Es geht ja nicht nur um den ersten Titel der Saison, sondern auch darum, sich Selbstvertrauen für die Bundesliga zu holen. Aber dieses Ziel wird Magdeburg auch haben, der SCM hat sich in den vergangenen Jahren immer besser entwickelt und hat als Pokalsieger auch seine Ambitionen in der neuen Saison. Ich erwarte ein spannendes Spiel.
