Handball-Jugendnationalmannschaft gewinnt am 28. Juli in Tauberbischofsheim gegen die Slowakei

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2013-07-31 - Nachbericht - DHB-Länderspiel Tauberbischofsheim - Marcell Engels - Foto Marcell EngelsMarcel Engels spielt für Deutschland in seiner Heimat

Das Länderspiel der deutschen Jugendnationalmannschaft lockte am 28. Juli viele Zuschauer in die Wörthalle in Tauberbischofsheim und hatte somit jenen würdigen Rahmen, den sich so manches Handballteam wünschen würde. Lag dies daran, dass der nördlichste Teil des Badischen Handball-Verbandes einfach hungrig auf internationalen Handball war oder gab es noch andere Gründe?

Einen besonderen Anlass sahen viele Fans aus dem Taubertal vor allem darin, dass der Kader des deutschen Teams ein Mitglied hat, das aus dieser Region stammt. Zu den Adlerträgern gehört auch Marcel Engels, der aus dem benachbarten Höpfingen stammt und hier auch aufgewachsen ist. Beim TV Hardheim hat er die Grundlagen für diese rasante Sportart erlernt und hat damals schon gezeigt, dass er viel von seinem Vater geerbt hat, der in der Tauberregion ein heute noch bekannter Handballer ist. Mit Erreichen des C-Jugendalters wechselte Marcel nach Kronau an das Handballinternat der SG Kronau/Östringen, der Nachwuchsschmiede des Bundesligisten Rhein-Neckar-Löwen. Marcel war also schon recht früh von zuhause weggegangen und lebte zwei Autostunden von Höpfingen entfernt in einer neuen Umgebung. „Ich habe diesen Schritt eigentlich noch nie bereut“, bilanziert er heute und fügt noch hinzu: „Die Leistungssteigerung und die weiteren Schritte in Richtung Nationalmannschaft konnte ich erst nach meinem Wechsel erleben.“ Der junge Athlet aus dem Odenwald wurde bald von den Trainern des Badischen Handball-Verbandes gesichtet und über die Auswahlmannschaften auch entsprechend gefördert. Zu Jahresbeginn 2010 fiel Marcel bei einer Sichtung des DHB seinem heutigen Trainer Christian Schwarzer auf und wurde in den erweiterten Kader aufgenommen. Nach dem ersten Lehrgang in Warendorf gehörte er zur Jugendnationalmannschaft. Er hat schon viele Länderspiele auf dem Buckel, so nahm er unter anderen mit dem Team an der Jugendolympiade in der Türkei teil und gewann im vergangenen Jahr in Österreich mit Deutschland die Europameisterschaft im Endspiel gegen Schweden. So ganz nebenbei wurde er zum besten Abwehrspieler des Turnieres gekürt. Ein Jahr davor war der Höpfinger schon einmal in einem Siegerteam, als die Auswahlmannschaft des BHV in Rotenburg/Fulda den Länderpokal gewann. Bis jetzt also ein erfolgreiches, aber auch bewegtes Sportlerleben. Was kann man sich da noch wünschen? Marcel antwortete auf diese Frage: „Ich habe schon als kleiner Junge davon geträumt das Trikot mit dem Adler auf der Brust zu tragen. Der zweite Traum war dann in diesem Trikot hier in meiner Heimat auflaufen zu dürfen. Ich habe darauf lange gewartet und habe oft mit dem Vorsitzenden unseren Handballkreises, Bernhard Spitznagel, geredet, ob das einmal möglich werden könnte. Heute hat sich dieser Traum erfüllt und ich bin überglücklich.“

Der Jugendeuropameister ist inzwischen nicht mehr bei der SG Kronau/Östringen, obwohl er noch für die A-Jugend spielberechtigt wäre, sondern spielt seit der letzten Saison beim Zweiligisten SG Leutershausen. Er sieht es so, dass dies der nächste wichtige Schritt in seiner Karriere als Leistungssportler sein musste. Dort genießt er die Förderung, die für seine weitere Entwicklung notwendig ist. Bei den DHB-Trainern setzt man weiter auf den abwehrstarken Rückraumspieler und berief ihn in den Kader für die U19 Weltmeisterschaft im August in Ungarn. Dass dieses Team jetzt ausgerechnet in der Vorbereitung auch Station in Tauberbischofsheim machte, wurde für die gesamte Familie Engels zum Freudentag. Sie unterstützte die Jugendnationalmannschaft in Bregenz und Hardt und war natürlich überglücklich den Sohn und seine Kollegen im „heimischen Wohnzimmer“ erleben zu dürfen. „Ich habe in meiner Jugend lange nicht die Erfolge vorweisen können wie mein Sohn und bin daher unheimlich stolz, ihn hier in Tauberbischofsheim in der Nationalmannschaft zu sehen. Stolz bin aber noch mehr darauf, dass Marcel so eine tolle Einstellung zu seinem Sport gewonnen hat. Dadurch, dass er so früh von zuhause weggegangen ist, ist er sehr selbständig geworden. Als mein Sohn während der Nationalhymne im Adlertrikot in der Halle vor mir stand, hat das Herz wesentlich höher geschlagen“ erklärte Vater Engels nach dem Spiel. (Erich Schütt / BHV-Pressereferent)

Quelle: www.badischer-hv.de