„Wir sehen das Positive und freuen uns auf jedes Spiel in der ersten Liga“

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Ganz wie erwartet: Nach drei Spielen haben die Bären-Ladies noch keinen Punkt in der ersten Liga ergattern können, und das in den letzten Jahren erfolgsverwöhnte Team muss sich in der hinteren Region der Tabelle ansiedeln. Herrscht jetzt Frust in Ketsch? „Keineswegs“, so der Tenor aller Führungskräfte, die bei den KURPFALZ BÄREN Verantwortung tragen. 

Die beiden sportlichen Leiter, Dr. Robert Becker und Tom Löbich, betonen die positiven Aspekte der bisherigen Auftritte. „Die Mannschaft hat in allen bisherigen Spielen einen couragierten Auftritt gezeigt. Auch wenn die Endergebnisse deutlich waren, haben wir uns über viele gute Phasen freuen und auch zeigen können, über welche Qualität wir verfügen. Das wird der Mannschaft sicherlich auch das Selbstvertrauen geben, das wir in eng verlaufenden Spielen benötigen“, so Becker. Und Löbich hebt heraus, dass „wir nicht nur kämpferisch überzeugen, sondern auch spielerisch weitgehend mithalten konnten.“

Beiden war schon Anfang des Jahres klar, dass ein eventueller Aufstieg eine enorme Herausforderung an Verein und Mannschaft nach sich ziehen würde. Im Haifischbecken der ersten Liga gelten eben andere Gesetze: Es war allen klar, dass die Bären von den Trainingsmöglichkeiten, der beruflichen Belastung und dem individuellen Potenzial der Spielerinnen nur eine Außenseiterrolle in der ersten Liga einnehmen können. Aber da alle dieses Abenteuer erleben wollten, stehen sie geschlossen hinter der Aufstiegsentscheidung. Und Tom Löbich, das Ketscher Urgestein, das schon viele Auf und Abs in der Vereinsgeschichte erlebt hat, kennt auch gut den Stimmungswandel, der damit verbunden ist: „Am wichtigsten ist, dass wir unsere Geschlossenheit auch bei Niederlagen beweisen und unsere Leistungsmoral intakt bleibt.“

Die sportlichen Leiter stärken Trainerin Katrin Schneider den Rücken: „Kate macht ihren Job hervorragend. Sie weiß aus persönlicher Erfahrung, wie sich Niederlagen auf das Selbstverständnis eines Teams auswirken können und wie die psychische Situation aussieht, gegen überlegen aufgestellte Mannschaften anzutreten“, so Robert Becker. Tom Löbich weiter: „Wir werden nicht anfangen, in kleinlicher Weise zu diskutieren, was schlecht gelaufen ist und was wir besser machen sollten.“

Und was meint Kate Schneider selbst zur Auftaktphase? „So komisch es klingen mag: Ich bin weitgehend zufrieden, denn wir haben uns in Bensheim und Göppingen sowie zu Hause gegen Metzingen gut verkauft. Von Niedergeschlagenheit gibt es keinerlei Spuren. Das ist eine Saison, in der wir alle viel lernen können. Einige Spielerinnen haben mich sogar sehr angenehm überrascht. Dass wir in entscheidenden Szenen nicht die Routine und Abgeklärtheit besitzen, um den Spielverlauf nach unseren Wünschen gestalten zu können, ist jedem bewusst.“

Vor dem Spiel gegen Bad Wildungen herrscht in Ketsch keinerlei Panik: „Nach den Heimspielen gegen Wildungen und Mainz wissen wir mehr, insbesondere was unsere Chancen betrifft, den Kampf um den Klassenerhalt mit erhobenem Haupt antreten zu können“, so das erste Fazit der Bären-Dompteurin.  

Fotos: Daniel Glaser