„Reifeprüfung“ bestanden und eine „Hexe“ im Tor

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„Reifeprüfung“ bestanden und eine „Hexe“ im Tor

Zufrieden, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, saß Adrian Fuladdjusch nach der 24:28 (12:15) Niederlage gegen den neuen Tabellenführer aus Haunstetten, auf der Pressekonferenz. „Noch nie habe ich so stolz verloren, wie heute gegen den TSV Haunstetten.“ Er konnte mit recht stolz auf seine Mannschaft sein, denn was die Juniorinnen heute als Mannschaft gezeigt haben, war aller Ehren wert. Mit über einer Stunde Verspätung wurde die Begegnung in der Neurotthalle angepfiffen. Die Gäste aus Bayern gerieten auf der Autobahn in eine „Vollsperrung“, die über zwei Stunden Zeit kostete. Doch Ketsch wartete gerne auf die Gäste, man „reitet nicht auf Paragraphen herum, sondern ist immer um eine faire Lösung bemüht.

Anscheinend waren die Gäste von der langen Anfahrt weitaus weniger ermüdet, wie man hätte meinen können.  Sie legten los wie die „Feuerwehr“ und führten nach 9 Minuten mit 6:1. Trainer Fuladdjusch musste erst einmal mit einer Auszeit Tempo aus dem Spiel nehmen. In der Folge wussten sich unsere Bären besser zu verkaufen und kamen so dem Gast immer näher. In der Abwehr wurde auf einmal verbissen um jeden Meter gerungen, und im Angriff spielte man immer wieder über den Kreis. So verkürzte die junge Ketscher Mannschaft noch bis zum Pausenpfiff auf 12:15.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte musste Haunstetten all seine körperliche Überlegenheit in die Waagschale werfen, um nicht den Ausgleich zu kassieren. In dieser Phase wollten die „Jungbären“ etwas zu viel. Einige einfache Fehler nutzten die Gäste aus, um sich mit 15:20 ein wenig abzusetzen. Stellenweise standen bei Ketsch sechs Jugendspielerinnen auf der Platte, dennoch zeigte die Mannschaft Moral und ließ den Vorsprung nicht weiter anwachsen. Auch ein Garant für diese grandiose Leistung war ein gut gehütetes Ketscher Gehäuse. Katja Heinzmann entschärfte mit einer bundesligareifen Leistung serienweise schwerste Würfe. Am Ende konnte Haunstetten einen 28:24 Erfolg feiern, aber allein der große Jubel bei den Gästen zeigte, wie schwer es ihnen die „Ketscher Rasselbande“ an diesem Abend gemacht hatte.

„Nach dem Abpfiff hatte ich Gänsehaut und war mächtig stolz auf die Mannschaft, obwohl wir verloren haben. Aber der Knoten der Juniorinnen scheint gegen den Tabellenführer geplatzt zu sein. Daneben haben drei B-Jugendliche ihre Sache ganz hervorragend gemacht. Nun gilt es weiter zu machen und gegen Bietigheim in gleicher Konstellation diese Leistung zu bestätigen“, so ein durchweg zufriedener Bären-Coach auf der Pressekonferenz.

 

Für die Juniorinnen spielten Katja Heinzmann und Katrin Rüttinger im Tor
Anna Widmaier 3, Theresa Köhler 7/4, Katja Hinzmann, Anastasija Klacar 1, Saskia Puhr 4, Pia Büßecker, Jule Haupt, Sara Goudarzi 3, Ina Bühl 1, Rebecca Berg 2, Lea Vay 1, Samina Obländer 2

 

Text: Wolfgang Schwan

Foto: Fabian König